Das Märchen von den drei kleinen Schweinchen werden die meisten wahrscheinlich kennen. In einem Werbevideo für die britische Zeitung “The Guardian” wird nun spekuliert, wie die Ereignisse um den bösen Wolf, der die Häuser umpustet und am Ende von den Schweinen getötet wird, denn in den modernen Medien und sozialen Netzwerken berichtet werden würden.
Ok, es ist nur ein Werbevideo. Aber gut gemacht und es spricht ein paar interessante Punkte an. Ich möchte jetzt gar nicht so sehr darauf eingehen, wie in den unterschiedlichen Medien(arten) auf verschiedene Art und Weise mit dem Thema umgegangen wird. Viel interessanter finde ich die Entwicklung der Ereignisse an sich; wie sich die Geschichte am Ende zu einer gewaltätigen Demonstration entwickelt. Das ist natürlich übertrieben, aber auch nicht so weit von der Wahrheit entfernt.
Dank Blogs, Twitter, Facebook und Onlinemedien sind wir heute bei jedem Ereignis das irgendwo auf der Welt passiert, live dabei. Wenn in China ein Fahrrad umfällt, kann der Rest der Welt schon Minuten später eine Meinung dazu haben und die auch publizieren. Egal was sich irgendwo tut, wir sind mitten drin, wir fühlen uns beteiligt und betroffen. Das erklärt – zumindest meiner Meinung nach – auch ein wenig, warum viele Menschen das Gefühl haben, alles würde immer schlimmer werden, es würde immer mehr Katastrophen, Kriege, Erdbeben, etc geben (obwohl die Fakten ganz anders aussehen). Wenn früher irgendwo auf der Welt etwas passiert ist, mussten wir bis zur Tagesschau warten oder bis am nächsten Tag die Zeitung erscheint, um darüber informiert zu werden. Und wenn wir eine Meinung zum Thema hatten, dann konnten wir sie unseren Freunden und Bekannten erzählen. Heute sind Twitternachrichten schneller als Erdbebenwellen und der Rest der Welt schon Minuten später von jeder Katastrophe informiert. Und wenn wir all die auf uns einprasselnden Tweets, Blogartikel, YouTube-Videos, Facebook-Updates und Online-Nachrichten verdaut haben, dann können wir selbst schnell und einfach ein paar Sätze zum Thema tippen und mit einem Knopfdruck um die Welt senden. Wir sind überall mit dabei und diskutieren intensiv über Dinge, von denen wir vor 20 Jahren vermutlich nicht mal irgendwas mitbekommen hätten. Kein Wunder, das wir das Gefühl haben, dass alles immer schneller und schlimmer wird…
Kommentare (6)