Heute ist der 14. März. In amerikanischer Schreibweise ist das 3/14 – und deswegen feiert man heute überall auf der Welt den “Pi-Tag” (außerdem hat zufällig auch noch Albert Einstein Geburtstag). Pi, das ist die Kreiszahl, die das Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser beschreibt. Eine mathematische Konstante, die mit 3,141592… beginnt und niemals aufhört. Sie hat unendlich viele Stellen hinter dem Komma und lässt sich nicht als Bruch zweier natürlicher Zahlen schreiben. Pi ist wichtig; ohne diese Zahl geht in der Mathematik, der Physik, der Astronomie so gut wie nichts. Und Pi ist faszinierend. Es gibt sogar Menschen, die Pi so faszinierend finden, dass sie sich Freunde der Zahl Pi nennen und jede Menge mehr oder weniger sinnvolle Sache anstellen. Meistens sind es weniger sinnvolle Dinge 😉 Denn bei der Beschäftigung mit Pi geht es nicht nur um Mathematik und Wissenschaft. Sondern auch ein bisschen um die Zelebrierung der Sinnlosigkeit.
Für alle praktischen Anwendungen reicht es völlig aus, die Zahl Pi auf ein paar Nachkommastellen genau zu kennen. Selbst wenn man extrem genau rechnen will, braucht man nicht mehr als ein oder zwei Dutzend Nachkommastellen. Es ist also aus rein praktischen Gründen vollkommen sinnlos, wenn man 100 Nachkommastellen von Pi auswendig lernt – wie es Teil der Aufnahmeprüfung bei den Freunden der Zahl Pi ist. Aber nicht immer muss das, was man tut, einen Zweck haben. Man kann auch durchaus mal etwas tun, einfach nur weil es Spaß macht, weil es cool ist oder weil man es eben einfach tun will – und nicht, weil es irgendeinen Zweck erfüllt. Das macht einen großen Teil der Philosophie der “Freunde der Zahl Pi” aus. Pi ist nicht nur ein Vehikel, um sich mit Mathematik und Physik zu beschäftigen und diese Themen einer vielleicht bis dahin uninteressierten Öffentlichkeit (oder Schülern) näher zu bringen. Pi eignet sich auch wunderbar dafür, die zweckfreie Beschäftigung und den Spaß am Leben zu zelebrieren. Darum feiern heute nicht nur die “Freunde der Zahl Pi” sondern jede Menge andere Menschen auf der ganzen Welt, die Pi aus dem einen oder anderen Grund gut finden.
Pi auf dem Gasherbrum II (8035 m)
Ich habe hier im Blog schon öfter über diverse Pi-Aktionen berichtet. Da ich ja nicht nur Mitglied im Verein der “Freunde der Zahl Pi” bin (neben der Mitgliedschaft in der Österreichischen Gesellschaft für Astronomie und Astrophysik übrigens der einzige Verein in dem ich Mitglied bin) sondern sogar “Pi-Botschafter”. Das bedeutet, dass ich neue Mitglieder in den Verein aufnehmen kann (was ich auch manchmal tue; sogar auf klingonisch). Es bedeutet aber auch, dass ich mir – zumindest an hohen Pi-Feiertagen (neben dem 14. März wird auch der Pi-Approximationstag am 22. Juli gefeiert) – immer wieder mal ein paar nette Aktionen ausdenken, was man mit Pi Schönes anstellen kann 😉 In Wien haben wir früher immer eine Art Infostand mitten am Stephansplatz aufgebaut und einfach mal geschaut, was passiert. Leute, die mit irgendwelchen Schildern für oder gegen irgendwas demonstrieren sind die Menschen ja schon gewohnt. Aber wenn dann da nur ein Schild mit einem komischen griechischen Symbol und jeder Menge Zahlen zu sehen ist, dann sind die Leute doch verwirrt 😉 Und daraus haben sich immer jede Menge nette Gespräche ergeben. Jetzt wohne ich in Jena und da ist doch ein bisschen weniger los als damals in Wien. Aber ich habe mir trotzdem etwas ausgedacht.
Ich bin ja nicht nur ein Fan von Pi, sondern auch vom Geocachen. Wer es nicht kennt: Dabei verstecken Menschen irgendwo – im Wald, in der Stadt oder sonstwo in der Gegend – kleine “Caches”, deren Koordinaten man dann im Internet finden kann. Mit einem GPS-Empfänger macht man sich dann auf die Suche. Auch hier geht es nicht so sehr um den “Schatz” an sich. Der enthält meistens nur Kleinkram, der nicht wirklich wertvoll ist. Es geht um die Suche an sich, dem Spaß am Rätseln und den Aufenthalt in der freien Natur. Ich habe daher heute einen eigenen Pi-Geocache versteckt 😉 Unter dem Namen Pi Vobiscum! ist er seit heute Morgen publiziert und kann gesucht werden. Da in Jena besonders viele engagierte Geocacher leben, hat es auch nur eine Stunde gedauert, bevor der erste Finder erfolgreich aus dem Wald zurückgekehrt ist.
Wer nicht in Jena lebt, hat aber auch anderswo die Möglichkeit, Pi-Geocaches zu suchen. Ich hab hier eine kleine Liste von Caches anderer Leute zusammengestellt, die überall in Deutschland bzw. Österreich zu finden sind (wenn ihr noch mehr kennt, sagt Bescheid!):
- Die Kreiszahl in Niedersachsen
- Die Kreiszahl in Wien
- Pi in Oberösterreich
- Pi in Oberösterreich
- Pi in Schleswig-Holstein
- Pi in Baden-Würrtemberg
- PI in Baden-Würrtemberg
- pi in Bayern
- Pi in Sachsen
- Pi+D, Pi-T in Nordrhein-Westfalen
- Pi[134358] in Nordrhein-Westfalen
- PI in Nordrhein-Westfalen
- Pi in Nordrhein-Westfalen
- Pi Vobiscum! in Thüringen
Also: Nutzt den Tag, geht wandern und findet einen Pi-Geochache. Und unterwegs könnte ihr ja ein bisschen über die Nachkommastellen von Pi nachdenken. Und wenn ihr danach zufällig die ersten hundert Stellen auswendig können solltet, dann meldet euch bei mir und werdet Mitglied bei den Freunden der Zahl Pi! Ich wünsch euch einen schönen Pi-Tag!
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