Ich bin ein großer Fan von HiRISE. Das High Resolution Imaging Science Experiment ist eine Kamera die an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter seit 2006 den Mars umkreist. Mit einem 50 Zentimeter großen Spiegel und vierzehn CCD-Sensoren (mit jeweils 2048 x 128 pixel) macht HiRISE phänomenale Aufnahmen der Marsoberfläche. Die Auflösung beträgt dabei bis zu 30 Zentimeter pro Pixel! Und auf dem Mars gibt es so viel zu sehen…
Vor einiger Zeit hatte ich schon mal das Bild des bunten Kraters gezeigt. Auch diese Aufnahme von HiRISE ist schön bunt:
Atemberaubend! Was wir hier sehen, ist das Zentrum eines fünf Kilometer großen Kraters. Dort befindet sich ein sogenannter “Zentralberg”. Wenn ein großer Asteroid auf einem felsigen Planeten aufschlägt, dann gibt es nicht einfach nur Loch. Die gewaltigen Energie beim Einschlag führen dazu, dass sich das Gestein wie eine Flüssigkeit verhält. Und so wie zum Beispiel das Wasser wieder zurück nach oben spritzt, wenn man einen Stein hineinwirft, schwingt sich auch der Boden des Kraters in der Mitte zu einem Berg auf. Im Gegensatz zum Wassertropfen kühlt das Gestein aber ab und der Berg bleibt bestehen. In diesem Krater wurde felsige Boden etwa fünf Kilometer angehoben. Natürlich entstanden dabei Risse und die Hitze des Impakts hat das Eis geschmolzen, das im Boden vorhanden war. Wasser begann zu fließen und hat Minerale abgelagert. So entstanden die Erzadern; die weißen Linien im Bild. Der Mars ist ziemlich cool – schade, dass ihn so bald niemand aus nächster Nähe sehen wird… Es ist zwar faszinierend, den roten Planeten auf den hochaufgelösten HiRISE-Bildern zu betrachten. Aber wie viel faszinierender wäre es, wenn man direkt vor Ort herumlaufen könnte. Wenn man nicht nur Fotos betrachten könnte, sondern den Mars selbst? Aber ich fürchte, das wird weder in unserer Generation geschehen, noch in der nächsten.
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