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Bratengeyers Votrag zum „Global Scaling” fand große Beachtung. Der Vorsitzende der Konferenz, Prof. Dr. Veljko Milutinovic, stufte die Arbeit als besten präsentierten Beitrag ein.
Bei „Global Scaling” handelt es sich um eine revolutionäres Verfahren zur Datenübertragung, das von Dr. Hartmut Müller in zwanzigjähriger Forschung entwickelt wurde. Die Forschungsabeiten am TIM-Lab werden von der Global Scaling Technologies AG, Schweiz, finanziert.”
Tja, klingt beeindruckend. Dumm nur, dass die IPSI-Konferenzen und Veljko Milutinovic dafür bekannt sind auch gerne mal “wissenschaftliche Arbeiten” akzeptieren, die völliger Unsinn sind und automatisch via Computerprogramm erzeugt sind (Fake-Konferenzen dieser Art gibt es übrigens öfter mal – mit den Tagungsbeiträgen lässt sich anscheinend gutes Geld verdienen). Mal sehen wie lange die Donau-Universität-Krems das “revolutionäre Verfahren” noch auf ihrer Homepage lobt…
Auch an der Universität von Frankfurt an der Oder war Global Scaling Teil des Lehrplans. Der Leiter des Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften der Europa-Universität Viadrina Frankfurt – Harald Walach – distanziert sich mittlerweile vom Global Scaling – hat aber kein Problem damit, das im Masterstudiengang Komplementärmedizin Sachen wie Homöopathie unterrichtet werden (und anscheinend hatte er früher auch weniger Berührungsängste was das Global Scaling angeht). Ein mindenstens ebenso großer Humbug wie Global Scaling – nur eben leider mittlerweile gesellschaftlich zu anerkannt, um von Gerichten ähnlich behandelt zu werden wie offensichtlicher Unsinn wie Global Scaling…
Man könnte nun ja ein wenig optimistisch sein und darauf hoffen, dass Global Scaling nach der Verurteilung von Hartmut Müller und dessen Flucht von der Bildfläche verschwindet. Aber es würde mich wundern, wenn es tatsächlich so wäre…
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