Am 6. August 2012 wird das Mars Science Laboratory auf dem Mars landen. Der wichtigste Teil dieser Mission ist der Rover “Curiosity”. Die kleinen Marsfahrzeuge waren in der Vergangenheit ja immer sehr erfolgreich. Der Rover Opportunity tuckert seit 8 Jahren über die Marsoberfläche und noch ist kein Ende in Sicht. Aber eigentlich ist “kleines Marsfahrzeug” eine unpassende Beschreibung für Curiosity. Das Ding ist ziemlich groß!
Das kleine Ding links vor ist Sojourner (genauer gesagt: ein Modell des Rovers). Der begann seine Fahrt auf dem Mars im Jahr 1997. Sojourner lieferte tolle Bilder und wichtige neue Daten. Er funktionierte aber nur von Juli bis Ende September 1997.
Im Jahr 2004 landeten die Schwestersonden Spirit und Opportunity auf dem Mars. Ein Modell der beiden baugleichen Rover sieht man im Bild oben links. Spirit hat bis zum 22. März 2010 7,7 Kilometer auf der Marsoberfläche zurück gelegt. Ausgelegt war der Rover nur für einen Einsatz über einen Kilometer! Noch stärker wurden die Erwartungen von Opportunity übertroffen. Der Rover fährt immer noch und hat bis jetzt 34,5 Kilometer auf dem Tacho!
Die Ansprüche an den neuen Curiosity-Rover sind also hoch! Ein Modell des Rovers ist im Bild oben rechts zu sehen. Curiosity wiegt 900 Kilogramm, ist drei Meter lang und zwei Meter hoch. Mit seinem Roboterarm kann er bohren, baggern und verschiedenste chemische Untersuchungen durchführen. Seine Panoramakamera wird tolle Bilder liefern – sofern der Rover sicher am Boden des Mars ankommt. Und das ist gar nicht so einfach…
Die Marsatmosphäre ist zu dünne, um darin vernünftig zu bremsen. Sojourner und die beiden Rover Spirit und Opportunity hat man damals mit einem Haufen von Airbags umgeben, damit sie den Aufprall am Boden trotz der hohen Landegeschwindigkeit unbeschadet überstehen. Die wogen aber auch nur 185 Kilogramm. Curiosity ist viel schwerer und hier hat man sich ein anderes und komplexeres System ausgedacht. Die Landestufe hat eigene Triebwerke mit denen sie über der Marsoberfläche schweben kann und wird den Rover mit einem “Sky Crane” an Kabeln langsam auf den Boden herunterlassen (direkt mit den Triebwerken zu landen klappt nicht, weil der dabei aufgewirbelte Staub den Rover schädigen würde).
Eine Landung auf dem Mars ist immer kompliziert und die große Entfernung macht sie Sache nicht einfacher. Es dauert 7 Minuten, bevor die Wissenschaftler wissen, ob alles glatt gelaufen ist, oder ob sie nur einen neuen Krater am Mars erzeugt haben… Diese Zeitspanne nennen sie “Die 7 Minuten des Grauens”:
Hoffen wir also, dass im August alles gut geht und Curiosity bald über den Mars fahren und seine Spuren im roten Staub hinterlässt (die Reifenabdrücke hinterlassen übrigens ein Muster, das im Morsecode den Buchstaben “JPL” entspricht…)
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