Subr und seine Kollegen behaupten also, dass im Zentrum des Orionnebels ein großes schwarzes Loch sitzt. So ein schwarzes Loch könnte auch erklären, warum sich manche Sterne im Nebel nicht ganz so bewegen wie sie sollen. Da gibt es zum Beispiel den Trapezhaufen:
Die Sterne dort sind ein wenig schneller, als sie es eigentlich sein sollte. Die Geschwindigkeit der Sterne hängt ja von der gesamten Masse ab, die sich rund herum befindet. Und man sieht zu wenig, um die Bewegung der Sterne zu erklären. Mit der “dunklen Materie” hat das übrigens diesmal nichts zu tun. Die hat man zwar auch über die Bewegung von Himmelskörpern entdeckt, aber da geht es um ganz andere Größenordnungen. Beim den Sternen im Trapezhaufen fehlen zum Beispiel nur knapp 150 Sonnenmassen, um die Bewegung zu erklären. Das ist ungefähr so viel, wie die Masse des vorhin erwähnten schwarzen Lochs.
So ein schwarzes Loch könnte also ein paar Dinge erklären, die man momentan noch nicht erklären kann. Aber ist es auch wirklich da? Schwarze Löcher sind ja schwer zu sehen. Man kann sie nur indirekt sehen, wenn Gas auf sie fällt, dadurch stark beschleunigt wird und dabei Röntgenstrahlung abgibt. Dazu muss genug Gas in die Nähe des schwarzen Lochs kommen. Die jungen Sterne pusten zwar jede Menge davon durch Gegend, die Rechnungen von Subr et al. zeigen aber, dass es nicht ausreicht, um das Loch für Beobachtungen ausreichend hell zu machen. Besser wäre es, wenn das schwarze Loch Teil eines Doppelsternsystems wäre. Dann könnte der Partnerstern in unmittelbarer Nähe immer wieder Material zum Loch blasen und so ausreichend Röntgenstrahlung erzeugen.
Bis jetzt hat man noch kein schwarzes Loch im Orionnebel entdeckt. Aber wenn es tatsächlich da ist und irgendwann gefunden wird, dann könnten wir von ihm viel über die Entstehung von Sternen und die Entwicklung großer Sternentstehungsregionen lernen…
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