Dieses nette Video zeigt Schnitte durch eine 3D-Ansicht des Sterns:
Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluß, dass R Sculptoris seinen letzten thermischen Puls vor 1800 Jahren erlebt hat. Dieser Puls dauerte 200 Jahre und dabei wurde knapp die dreifache Masse des Jupiter in Form von Gas und Staub ins All geblasen und das mit einer Geschwindigkeit von 14 Kilometern pro Sekunde! Die Rate des Massenverlusts war 30 Mal höher als vor dem Puls.
Das zu wissen ist aus mehreren Gründen wichtig. Einmal, weil sich so die theoretischen Modelle der Sternentwicklung verbessern und kalibrieren lassen. Aber vor allem, weil der Tod der roten Riesen gleichzeitig die Geburt neuer Sterne beeinflussen kann. Denn in den letzten Phasen ihres Lebens haben sie durch die neuen Arten der Kernfusion jede Menge schwere Elemente erzeugt. Also zum Beispiel Sauerstoff, Kohlenstoff und all die anderen Elemente, aus denen wir Menschen und die Erde bestehen. Uns gibt es nur, weil vor Milliarden von Jahren viele rote Riesen ihre Atmosphäre und damit die unterschiedlichen chemischen Elemente ins All geblasen haben. Das ganze Material hat sich mit den vorhandenen interstellaren Wolken aus Gas vermischt aus denen später wieder neue Sterne entstanden sind. Einer dieser sterne war die Sonne und in ihrer Umgebung gab es nun genügend schwere Elemente, damit daraus Planeten entstehen konnten – und später dann sogar Lebewesen.
Die Daten von R Sculptoris zeigen nun, dass die Menge an Material die vom roten Riesen ins All gepustet wird, ungefähr dreimal größer ist, als man bisher dachte! Noch ist ALMA nicht fertig gestellt, noch sind nicht alle Antennen einsatzbereit. Die Ergebnisse sind aber jetzt schon beeindruckend. Und wenn ALMA nächstes Jahr mit voller Kraft ins Weltall blickt, können wir Sterne wie R Sculptoris noch viel genauer beobachten. Und damit auch viel besser als zuvor verstehen, wie Sterne sterben und Planeten entstehen.
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