Man sieht außerdem dass der Komet etwa auf der Höhe der Saturnbahn – bei circa 10 astronomischen Einheiten – nochmal einen kleinen Aktivitätsausbruch hatte. Normalerweise erwartet man ein Ende der kometaren Aktivität schon viel früher, bei etwa 3-5 AE. Hale-Bopp war aber deutlich länger aktiv. Die Astronomen führen das auf die andauernde Ausgasung von Kohlenmonoxid aus dem Kometenkern zurück (im Bild ist der dadurch erwartet Abfall der Helligkeit in Blau eingezeichnet). Bei circa 30 AE wurde Hale-Bopp aber deutlich dunkler, die Aktivität hat nun endgültig aufgehört. Allerdings erst viel weiter draußen, als man bisher angenommen hatte. Zum Vergleich haben die Astronomen auch noch die Helligkeiten anderer Kometen (schwarze Symbole) in das Diagramm eingezeichnet. Sie liegen alle unter der von Hale-Bopp.
Hale-Bopp ist also immer noch viel heller als all die anderen Kometen. Die Astronomen nehmen an, dass er sich auf dem Weg nach draußen eine glänzende Schicht aus Eis zugelegt hat. Normalerweise wird der ganze Staub und das ganze Eis ja ins All geblasen. Hale-Bopp ist aber ein großer Brocken. Er durchmisst knapp 30 Kilometer und hat deswegen auch eine nicht zu vernachlässigende Anziehungskraft (zumindest auch der Sicht von winzigen Staub- und Eisteilchen). Die Geschwindigkeit mit der die Eisteilchen durch das Ausströmende Gas ins All geblasen werden ist ungefähr so groß wie die Fluchtgeschwindigkeit an der Kometenoberfläche. Im Mittel zumindest, in der Realität finden sich immer genügen Teilchen, die langsamer sind und vom Kometen festgehalten werden. Hale-Bopp ist also noch einmal schön überfroren und diese Eisschicht reflektiert das Licht stärker als es der nackte Fels tun würde.
Kometen gehören zu den beeindruckensten Himmelskörpern, die wir mit freiem Auge sehen können. Und vielleicht haben wir 2013 Glück und können wieder einen sehen. Aber selbst wenn das große Spektakel vorbei ist und der Komet wieder auf dem Rückweg in sein dunkles und fernes Zuhause ist, lohnt es sich, ihn zu beobachten!
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