Man sieht wieder Farben-Helligkeits-Diagramme. In grün sind wieder die Daten der Bulgesterne zu sehen. Nun wurden die Daten aber gefiltert. Man hat sich zwei kleine Bereiche um Bulge – sie nehmen am Himmel etwa doppelt so viel Platz ein wie der Vollmond – angesehen und nur die Daten der Sterne benutzt, die sich dort befinden. Das hat man dann mit dem verglichen, was die Modelle vorhersagen. Das sind die bunten Bilder (rote Punkte entsprechen Riesensternen, blau sind die Unterriesen, orange die normalen Sternen und violett/hellblau die weißen Zwerge). Perfekt ist die Übereinstimmung nicht, aber doch schon ziemlich gut. Und die neuen Daten werden die Modelle sicher noch besser machen.
Wobei die Daten ja eigentlich nicht direkt “neu” sind. Saito und seine Kollegen haben die Sterne nicht alle selbst beobachtet. Das hat das VISTA-Teleskop erledigt, das seit 3 Jahren an der Europäischen Südsternwarte ESO den Himmel durchmustert. Dabei wurde auch der “VISTA Variables in the Via Lactea”-Katalog – oder kurz: VVV-Katalog – erstellt. Dessen Daten sind öffentlich verfügbar und jeder der möchte, kann damit arbeiten. Saito und seine Kollegen haben genau das gemacht und diese Daten benutzt, um das 84-Millionen-Stern-Diagramm zu erstellen.
Die Arbeit an und mit Katalogen ist oft nicht so sexy wie die Arbeit mit – zum Beispiel – schwarzen Löchern oder fremden Planeten. Aber sie stellt das Fundament der Astronomie dar. Und mit alle den Weltraummissionen die in Zukunft dank ihrer immer besseren Instrumente immer mehr Daten liefern werden wird dieser Teil der Astronomie immer wichtiger werden. Es wird in Zukunft genau so wichtig sein, ein den Umgang mit großen Datensätzen zu beherrschen, wie ein Teleskop zu bedienen oder Differentialgleichungen lösen zu können.
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