Wer mehr über die Asteroiden, die Gefahren von Kollisionen und die Möglichkeit der Asteroidenabwehr lesen will, den möchte ich auf meine kleine Serie zum Thema verweisen: Asteroidenabwehr: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5. Im letzten Teil habe ich auch erklärt, wie man selbst ganz einfach rausfinden kann, wie gefährlich ein Asteroid ist. Wenn man wieder mal in der BILD-Zeitung was über eine angebliche Kollision gelesen hat (ernsthaft Leute, lest nicht die BILD – das bringt nix), dann sollte man nicht in Panik verfallen, sondern lieber mal nachsehen, was die Experten sagen. Die NASA hat eine eigene Seite auf der immer aktuell alle auch nur annähernd potentiell gefährlichen Asteroiden gelistet sind (und Nein, es würde nichts bringen, so was vertuschen zu wollen. Es gibt noch viele andere Astronomen überall auf der Welt, die Bescheid wüssten. Etwas geheim zu halten wäre nicht durchführbar). Bei so gut wie allen Asteroiden auf der Liste wird ein Wert von “0” auf der Turiner Skala angezeigt. Die Möglichkeit einer Kollision ist nur eine theoretische und die Wahrscheinlichkeit enorm gering. 2011 AG5 findet sich dort gar nicht mehr, sondern nur noch auf der Liste mit den gelöschten Objekten, die nicht mal mehr eine theoretische Gefahr darstellen.
Der einzige Asteroid, der dort momentan mit einem Wert von “1” (und wir erinnern uns: Auch das ist nicht dramatisch!) geführt wird, ist 2007 VK184. Bei ihm besteht eine Kollisionsmöglichkeit am 3. Juni 2048. Allerdings wird der Asteroid die Erde mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,945% verfehlen.
Und auch um den Asteroid 2012 DA14 muss man sich nicht zu viele Sorgen machen. Der wird demnächst in der Nähe der Erde vorbei fliegen – mit der Betonung auf “vorbei”. Er stellt keine Gefahr für uns dar. Bei der NASA wird nur eine Annäherung am 15. Februar 2026 gelistet und mit einer Wahrscheinlichkeit von 99.9956% wird der Asteroid dann an der Erde vorbei fliegen.
Aber bei all diesen Fällen können wir davon ausgehen, dass das gleiche passieren wird, wie jetzt bei 2011 AG5. Astronomen werden die Asteroiden mit besseren Instrumenten beobachten, die Bahnen werden exakter bestimmt werden und man wird feststellen, dass sie nicht mit der Erde zusammenstoßen werden.
Asteroideneinschläge sind Naturkatastrophen, die tatsächlich stattfinden können. Sie sind aber selten – zumindest die großen, die wirklich Schaden anrichten können – und die Astronomen haben den Himmel im Blick und wissen mit ziemlicher Sicherheit vorher Bescheid. Und im Fall des Falles könnte man dann wahrscheinlich auch was dagegen tun und die Kollision verhindern.
Sorgt euch nicht zu sehr, dass euch der Himmel auf den Kopf fällt! Nutzt lieber die Feiertage und die langen und dunklen Winternächte um den Himmel zu beobachten. Dort gibt es jede Menge tolle Dinge zu sehen. Sterne. Planeten. Sternschnuppen. Die Milchstraße. Satelliten. Die Raumstation. Schaut nach oben! Es lohnt sich. (Und wenn ihr euch unbedingt Sorgen machen wollt, dann passt auf, wenn ihr mit den Kerzen des Weihnachtsbaums oder den Feuerwerksraketen hantiert. Es ist wesentlich wahrscheinlicher dass man bei sowas zu Schaden kommt als durch einen Asteroiden.)
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