Unsere Welt könnte ganz anders aussehen. Manchmal machte es Spaß, sich mit eigentlich sinnlosen “Was wäre wenn”-Fragen zu beschäftigen. Was wäre wenn man die Sache mit der Raumfahrt in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wirklich ernsthaft betrieben hätte? Wenn die Energien und finanziellen Mitteln der Supermächte nicht in den kalten Krieg, sondern in eine friedlichen Nutzung des Weltraums geflossen wären? Oder – eine Frage über die ich gerne nachdenke – wie würde unserer Welt, unsere Wissenschaft und vor allem unsere Kultur aussehen, wenn wir tatsächlich sehen könnten, dass die Erde nicht der einzige Planet mit Leben ist.
Wie hätte sich die Menschheit entwickelt, wenn man zum Beispiel in der Nacht keinen weiß leuchtenden Mond am Himmel sehen könnte. Sondern einen mit blauen Meeren, grünen Wälder und hellen Lichtern auf seiner Nachtseite? Wie wäre unsere Entwicklung verlaufen, wenn wir den Hinweis auf das Leben außerhalb der Erde ständig vor Augen hätten?
Oder wie wäre die Entwicklung der Technik und Raumfahrt verlaufen, wenn sich die Visionen der Science-Fiction-Autoren und die Hypothesen der Wissenschaftler aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bestätigt hätten, als man Venus und auch den Mars noch für potentiell lebensfreundlich und potentiell belebt hielt. Dass der Mars eine kalte Wüste ohne Atmosphäre ist und die Venus eine Gluthölle mit Temperaturen von über 400 Grad ist, bestätigte sich erst definitiv, als die ersten Raumsonden dort vorbei flogen. Aber was, wenn diese Sonden anstatt des leblosen roten Planeten dieses Bild hier gemacht hätten?
So könnte der Mars aussehen, wenn es dort eine dichtere Atmosphäre und Wasser gibt (die Insel müsste übrigens der Vulkan Albor Tholus sein; der große Olympus Mons ist auf der anderen Seite des Planeten). Vielleicht hat der Mars irgendwann man so oder so ähnlich ausgesehen. Denn die Astronomen sind sich sicher, dass es früher mal sehr viel Wasser auf dem Mars gab. All Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen bestätigen das. Warum er es verloren hat, ist noch nicht klar. Mars ist kleiner als die Erde, sein flüssiger Kern schneller ausgekühlt und erstarrt. Dadurch wurde kein Magnetfeld mehr erzeugt und die Atmosphäre war der kosmischen Strahlung und dem Sonnenwind ausgesetzt, was vielleicht zu ihrer Auflösung führte.
Aber vielleicht sieht der Mars ja irgendwann in ferner Zukunft wieder so aus wie auf dem Bild. Theoretisch ist Terraforming möglich. Aber praktisch wird es kaum umgesetzt werden. Aber wer weiß – vielleicht ist die Zukunft ja wirklich ganz anders.
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