Die gelben Linien zeigen das Magnetfeld der Sonne an, wie es mit der Ionosphäre interagiert. Oben sieht man den Normalfall. Der Sonnenwind sorgt dafür, dass die Ionosphäre in der Nähe der Oberfläche festgehalten wird und die Ionen schnell auf die Nachtseite (links) wandern können. Unten dagegen ist der Fall mit schwachem Sonnenwind. Man sieht gut, wie sich die Ionosphäre auf der Tagseite ausdehnt und weiter nach oben reicht. Noch besser sieht man die dramatische Änderung auf der Nachtseite. Deutlich mehr Plasma kann nun auf die andere Seite des Planeten strömen. Von den vorhin erwähnten beiden Effekten überwiegt also der erste die Nachtseitenionosphäre kann sich bis zu einer Entfernung von 15000 Kilometern ausdehnen. Zumindest war das am 4. August 2010 so. Wie weit das Plasma der Venus wirklich reichen kann, ist noch nicht klar. Es ist gut möglich, dass es in extremen Fällen auch bis zur Erde gelangen kann. Aber keine Angst, das ist nicht gefährlich und uns wird dabei nichts passieren. Nur die Venus hat darunter zu leiden. Denn wenn der Sonnenwind wieder einsetzt und sich die normale Ionosphäre wieder aufbaut, dann wird das weit entfernte Plasma nicht wieder eingefangen sondern bleibt im All. Langsam aber sicher verliert der Planet so immer mehr seiner Atmosphäre. Aber glücklicherweise hat die Venus ja genug davon – sie wird uns also noch ein wenig erhalten bleiben.
P.S. Mit der seltsamen Theorie des Psychoanalytikers Immanuel Velikovsky der behauptet, die Venus wäre vor ein paar tausend Jahren von Jupiter ausgespuckt worden, wäre danach als Komet durchs Sonnensystem gezogen und ein paar Mal fast mit der Erde kollidiert, bevor sie sich als normaler Planet zur Ruhe gesetzt hat, hat das alles nicht das geringste zu tun.
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