Klar, die Sonne ist weit weg und abgesehen von den Astronomen weiß keiner so richtig, was dort los ist. “Sonnensturm” klingt schön gruslig und vor dem Unbekannten kann man immer am besten Angst haben. Und was ist unbekannter als das Weltall? (Für die Angst vor den Vorgängen im Weltall wurde das schöne Wort Kosmophobie geprägt). Es ist durchaus sinnvoll, sich um Stromausfälle zu sorgen. Unsere Welt ist vom Strom abhängig und wenn der Strom ausfällt, wird es problematisch. Wenn man nun aber so tut, als wäre die Sonne der einzige Grund, warum man sich vor Stromausfällen fürchten müsse, dann ist das eine verzerrte Wahrnehmung der Realität und nichts anderes, als der Versuch die Angst der Menschen vor dem Unbekannten auszunutzen. Wenn man sich um Stromausfälle Sorgen machen will, dann soll man sich lieber um die dank des Klimawandels immer stärker auftretenden extremen Wetterereignisse sorgen. Denn auch Stürme, Überschwemmungen, Waldbrände oder extreme Kälte können zu Stromausfällen führen. Oder man sollte sich um terroristische Anschläge sorgen. Zum Glück sind die meisten Terroristen so dumm und so fanatisch, dass sie sich lieber vor irgendwelchen Botschaften in die Luft sprengen oder sonst irgendwelche “symbolischen” Anschläge durchführen und die Kraftwerke und Hochspannungsleitungen ignorieren (Zu diesem Thema empfehle ich den Roman Blackout von Marc Elsberg). Aber Sonnenstürme die so schwer sind, um auf der Erde Schaden anrichten zu können, sind 1) äußerst selten und kommen 2) nicht ohne Vorwarnung. Also kein Grund für Kosmophobie…
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