Ich würde mich jetzt nicht unbedingt als großen Blog-Experten bezeichnen. Dazu fehlt mir der umfassende Überblick über die gesamte “Blog-Szene”. Aber ich schreibe jetzt schon seit fast genau 5 Jahren mein eigenes Blog und ein bisschen Ahnung habe ich von der Sache schon. Und da ich immer wieder mal Fragen von Leuten bekomme, die wissen wollen, wie man sein eigenes Blog schreibt und was man dabei beachten soll, nutze ich jetzt einfach mal die Gelegenheit und schreibe ein bisschen was dazu. Aber wie gesagt: Meine Tipps sind meine Tipps und ich kann hier nur wiedergeben, was ich beim Bloggen als nützlich empfinde. Andere Leute haben ganz andere Vorstellungen vom Bloggen als ich – und deswegen soll dieser Artikel hier auch als Gelegenheit für mich dienen, selbst noch etwas dazu zu lernen. Wenn ihr als nach der Lektüre der Meinung seid, dass ich Unsinn rede und alles ganz anders gemacht werden sollte: Habt keine Hemmungen in den Kommentaren Bescheid zu sagen!

1) Warum soll ich überhaupt bloggen?

Eine wichtige Frage: Warum soll man überhaupt ein Blog schreiben? Ich habe schon jede Menge Blogs von Leuten gelesen, die am Anfang enorm motiviert waren und mit großer Begeisterung zu Bloggen begonnen haben. Und ein paar Wochen oder Monate später war das Blog dann tot, weil den Leuten aufgefallen ist, dass sie doch lieber etwas anderes tun wollen und das Bloggen nicht so spaßig ist, wie sie gedacht haben.

Es ist besser, wenn man sich vorher ein paar Gedanken macht, warum man überhaupt ein Blog schreiben möchte. Wenn einem da nichts vernünftiges einfällt, dann kann es gut sein, dass aus dem ganzen Projekt nicht viel wird. Gibt es wirklich etwas, dass man der Welt regelmäßig in ausführlichen Blogartikeln mitteilen möchte? Oder ist vielleicht doch ein Account bei Twitter, eine Facebook-Seite oder ein Mini-Blog bei tumblr das bessere Medium?

Hier kann ich leider nicht weiterhelfen. Diese Frage muss jeder selbst beantworten. Es gibt jede Menge verschiedene Gründe zu bloggen. Der Name “Blog” stammt ja von “Weblog(buch)”, was so viel wie “Internet-Tagebuch” heißt. Und ich kenne viele Leute, die ihr Blog genau dafür benutzen: Als öffentliches Tagebuch, um zu erzählen, was ihnen so passiert und welche Gedanken sie haben. Wenn man jetzt nicht gerade ein Promi ist, ist die Zielgruppe für solche Blogs eher klein, aber das ist ja nichts Negatives. Bevor ich anfing in “echt” zu bloggen, habe ich auch blogähnliche Internetseiten verfasst, auf denen ich zum Beispiel nach meinem Umzug nach Deutschland meinen Freunden und Verwandten Österreich von dem erzählt habe, was ich so alles erlebe.

Aber meistens möchte man als Blogger der Welt irgendwas mitteilen und nicht nur seine Verwandten und Bekannten auf dem Laufenden halten. Ich möchte mit meinem Blog zum Beispiel die Welt an meiner Faszination für die Wissenschaft teilhaben lassen. Andere wollen andere Dinge. Aber was ihr wollt, müsst ihr selbst herausfinden.

2) Über was soll ich schreiben?

Das klingt wie eine Wiederholung der ersten Frage; ich meine aber etwas anderes: Mein Blog ist ein Blog über Astronomie. Soll ich nun also nur über Astronomie schreiben? Wie viele Freiheiten soll man sich bei der Themenauswahl nehmen? Ich persönlich bin der Meinung, dass man hier durchaus flexibel sein kann und soll. Ein Blog ist ein anderes Medium als eine Zeitung. Wenn ich mir eine Sportzeitung kaufe, dann möchte ich darin etwas über Sport lesen und wäre wahrscheinlich verärgert, wenn ein Viertel des Hefts mit Rezensionen von Theaterstücken gefüllt werden. Aber ein Blog ist erst mal keine Zeitung und keine Fernsehsendung (obwohl ein Blog beides sein kann, wenn man als Blogger Lust darauf hat). Ich habe festgestellt, dass mir die Blogs am besten gefallen, in denen auch die Persönlichkeit des Bloggers oder der Bloggerin sichtbar wird. Und eine Persönlichkeit ist eben selten monothematisch. Ich zum Beispiel interessiere mich sehr für Astronomie. Ich habe aber auch eine Meinung zu vielen anderen Dingen. Und über die schreibe ich eben auch in meinem Blog: über Fernseherien, über Politik, über Esoterik, Dinge die ich ihm Urlaub erlebt habe, Basteleien oder meine neue Lampe. Mein Blog ist eben auch zu einem gewissen Grad immer noch ein Blog im ursprünglichen Sinn: ein Tagebuch.

Andere Blogger werden das anders sehen und sich lieber an ein bestimmtes Thema halten wollen. Und persönliche oder “triviale” Inhalte als unseriöse empfinden. Das ist natürlich auch völlig legitim. Wie gesagt: Es gibt viele Arten ein Blog zu führen. Ich persönlich kann nur einen Rat geben: Schreibt das Blog, das ihr selbst gerne lesen würdet!

3) Wie oft soll ich schreiben?

Bei neuen Blogs kann man oft beobachten, das am Anfang fast jeden Tag Artikel veröffentlicht werden – und nach ein paar Wochen wird der Output immer geringer und die Artikel erscheinen nur noch alle paar Monate, oder verschwinden ganz. Ich persönlich bin der Meinung, dass es nicht so sehr auf die Menge ankommt, sondern die Frequenz. Die konstante Frequenz. Es ist durchaus ok, nur einen Artikel pro Woche zu schreiben oder vielleicht sogar nur einen Artikel pro Monat. So lange man sich als Leser darauf verlassen kann, dass auch wirklich regelmäßig neue Artikel erscheinen, wird man dem Blog treu bleiben. Wenn man aber nie weiß, ob das Blog jetzt tot ist, oder nur gerade eine etwas längere Phase der Inaktivität zu überbrücken ist, wird man irgendwann die Lust verlieren und das Blog nicht mehr aufrufen. Das heißt jetzt nicht, dass man exakt nach der Uhr arbeiten und jeden Montag pünktlich um 8 Uhr einen Artikel veröffentlichen muss, egal ob man was zu sagen hat oder nicht. Aber man sollte schon darauf achten, halbwegs konsequent zu bloggen. Es sei denn, man hat keinen Spaß mehr – dann soll man es natürlich bleiben lassen. Aber ein regelmäßiger Blogrhythmus hilft auch dabei, ein besserer Blogger zu werden. Denn so wie so gut wie alles andere auch ist Schreiben eine Fähigkeit, die einen nicht einfach so anspringt, sondern etwas, das man lernen kann und muss. Und je öfter und regelmäßiger man schreibt, desto besser wird man. Regelmäßiges Bloggen und eine Leserschaft, die es gewohnt ist, regelmäßig mit neuen Artikel versorgt zu werden, hilft, den inneren Schweinehund zu überwinden und auch dann zu schreiben, wenn man vielleicht gerade keine Lust hat. Und die durch die Übung gewonnenen Fähigkeiten sorgen dafür, dass die Texte dann auch halbwegs gut sind und kein völliger Schrott (das zu lernen ist besonders wichtig, wenn man nicht nur Blogs schreiben will, sondern zum Beispiel Bücher – aber das ist wieder ein ganz anderes Thema).

4) Wie lang sollen die Artikel sein?

Bei vielen Blogs, gerade wenn es Wissenschaftsblogs sind, hat man das Gefühl, dass die Autoren ihren Lesern keine “leichte” Lektüre zumuten wollen. Ein kurzer Artikel scheint zu “trivial” zu sein; ein “guter” Blogartikel muss lang sein; am besten noch mit mehreren Kapiteln und vielleicht sogar Fussnoten. Natürlich hängt das wieder davon ab, welche Art von Blog man sich zu schreiben entschieden hat und wie man seine Zielgruppe definiert. Aber ich persönlich sehe keinen Grund, warum Blogartikel eine gewisse Länge haben müssen. Manchmal möchte ich meinen Lesern eine längere Geschichte erzählen; manchmal möchte ich etwas erklären, das man nicht in wenigen Sätzen erklären kann und schreibe einen langen Artikel. Aber manchmal habe ich auch einfach nur ein interessantes Video gesehen, das ich mit meinen Lesern teilen möchte. Und dann habe ich auch kein Problem damit, einen Blogartikel zu schreiben, der nur auf dieses Video hinweist und sonst keinen weiteren Inhalt hat. Viele Leute benutzen für diese Art der “Kurzmitteilung” mittlerweile lieber Twitter oder Facebook. Und die sind für diese Art der Kommunikation auch gut geeignet. Ich habe aber auch diese Inhalte lieber in meinem Blog als anderswo. Mein Blog ist mein Blog und ich habe die Kontrolle über das, was dort passiert – bei Facebook & Twitter bestimmen andere, was mit meinen Beiträgen passiert, ob sie dort auch noch in Zukunft aufrufbar sind oder irgendwann gelöscht werden, wenn die Firma Pleite geht oder verkauft wird.

5) Darf ich über etwas schreiben, über das andere schon geschrieben haben?

Einige Blogger scheinen Hemmungen zu haben, Themen zu behandeln, die andere schon behandelt haben: Warum soll ich über Thema X schreiben, wo doch Blogger Y schon darüber geschrieben hat? Ja, warum nicht? Mir fällt kein Grund ein. Denn erstens liest nicht jeder Blogleser auch jedes Blog. Und zweitens hat man selbst vielleicht eine andere Meinung zum Thema als andere Blogger. Ok, wenn man nur vorhat, eine Nachrichtenmeldung der Art “Bundeskanzlerin tritt zurück” die schon in hundert Zeitungen und tausend Blogs zu lesen ist, ohne weiteren Kommentar zu wiederholen, dann kann man sich die Mühe wirklich sparen. Aber das solche Art der Blogartikel sollte man sowieso vermeiden.

Und dann darf man einen enorm wichtigen Aspekt nicht vergessen: Vernetzung! Darum geht es beim Bloggen, das ist der Grund, der ein Blog als Medium außergewöhnlich macht. Meiner Meinung nach ist es fundamental wichtig, als Blogger die Themen aufzugreifen, die anderswo diskutiert werden (natürlich vorausgesetzt, man hat selbst etwas Sinnvolles dazu zu sagen). Eine der häufigsten Fragen, die mir zum Bloggen gestellt werden, lautet: Wie kann ich mein Blog bekannt machen? Genau so: In dem man sich mit dem beschäftigt, was andere Blogs tun.

Mit Kommentarspam der Form “Hey, ich hab jetzt auch ein Blog – schaut mal bei mir rein!” vergrault man potentielle Leser eher (und macht sich in der Blogwelt keinen guten Ruf). Anstatt reine Werbung zu machen, sollte man einfach mitmachen. Schreibt vernünftige Kommentare zu Artikeln anderer Blogs – und die Leute werden merken, dass da jemand etwas Interessantes zu sagen hat. Und da man bei Blogkommentaren meistens auch seine eigene Homepage verlinken kann, kommen die Leser ganz von selbst. Schreibt über das, was ihr in anderen Blogs gelesen habt – und die anderen Blogger werden ganz von selbst auf euch aufmerksam werden und vielleicht selbst über das schreiben, was sie bei euch lesen. Die Blogwelt ist eine vernetzte Welt und wer nicht mitmacht, gehört nicht dazu. Ich kenne viele Blogs, die zwar durchaus recht gut sind, aber bei denen man nicht das Gefühl hat ein Blog zu lesen, sondern eher eine Pressemitteilung oder sonst irgendeine Verlautbarung, die für sich alleine steht. Ein Blog lebt von der Kommunikation und der Vernetzung mit anderen Blogs!

6) Wie gehe ich mit Kommentaren um?

Und wenn dann das Leben im Blog so richtig tobt und Dutzende Leserinnen und Leser Kommentare schreiben, kommt irgendwann der Punkt, wo man sich auch darüber Gedanken machen muss: Soll ich die Leute einfach kommentieren lassen, was und wie sie wollen? Das ist eine knifflige Frage; vor allem, weil sie auch viel mit Technik zu tun hat (dazu später mehr).
Viele Blogger haben Angst, die Kontrolle über die Kommentare und damit indirekt auch ein wenig über ihr Blog, abzugeben. Immerhin kann da einfach jeder irgendwas schreiben! Was ist, wenn da jemand etwas schreibt, das einem nicht gefällt?

Tja, das wird passieren. Es gibt kein Thema, das so toll ist, dass es allen gefällt oder so unschuldig, dass sich niemand gestört fühlt. Egal was man schreibt, irgendwann wird jemand kommen und darüber meckern. Das ist ein gutes Zeichen! Denn wenn man nie negative Kommentare bekommt, dann ist man entweder der beste Blogger aller Zeiten (eher unwahrscheinlich) oder aber man hat abgesehen von ein paar guten Freunden keine Leser… Man kann natürlich probieren, die Kontrolle über die Kommentare zu behalten. Jede Blogsoftware bietet normalerweise die Möglichkeit, die Kommentare zu moderieren. Das heißt, jeder Kommentar wird muss erst vom Blogautor freigeschaltet werden. So hat man zwar tatsächlich die volle Kontrolle – aber auch zusätzliche Arbeit. Wenn jeden Tag nur ein paar Kommentare anfallen, ist das ok und eine praktikable Lösung. Sobald aber ausreichend Leserinnen und Leser da sind und mitreden wollen, wird es stressig. Wenn man pro Tag ein paar Dutzend oder gar ein paar Hundert Kommentare bekommt, müsste man den ganzen Tag vorm Rechner sitzen und Kommentare prüfen und freischalten. Das geht, wenn man die Redaktion einer großen Onlinezeitung ist und extra Personal für solche Sachen hat. Als einzelner Blogger wäre man aber schnell überfordert und wird wahrscheinlich auch die Lust am Bloggen verlieren.

Außerdem: Siehe Punkt 5! Blogs leben von Kommunikation. Meiner Meinung nach sollte man es den Leuten so einfach wie möglich machen, Kommentare zu schreiben. Wenn man nach jedem Kommentar erst lange warten muss bis der Kommentar freigeschaltet wird (oder ob er überhaupt freigeschaltet wird), wird man aufs Kommentieren bald ganz verzichten. Natürlich hat das auch Nachteile: Die Leute werden Kommentare schreiben, die einem nicht gefallen. Sie werden erzählen, dass der Artikel Mist ist, dass der Autor ein Idiot ist und keine Ahnung hat, es wird Spam geben, Trollerei, Beleidgungen, und so weiter. Man kann probieren, dass durch technische Maßnahmen einzuschränken – aber jede Beschränkung lässt sich relativ leicht umgehen. Engagierte Trolle lassen sich durch so etwas nicht abschrecken. Damit muss man leben. Mit sachlicher und normaler Kritik sowieso aber auch mit persönlichen Angriffen und Trollerei. Wenn das Thema des Blogs nicht sterbenslangweilig und uninteressant ist, sondern auch nur ein bisschen kontrovers, wird es Widerspruch geben.

Ein Patentrezept, um mit persönlichen Beleidigungen und Trollen umzugehen, habe ich nicht (und wenn, dann würde ich es hier nicht öffentlich verraten…). Man muss lernen, die Angriffe nicht persönlich zu nehmen, Trolle zu ignorieren und nicht dem SIWOTI-Syndrom zu erliegen. Das ist schwer. Ich habe schon früher über das Thema nachgedacht und bin auch da zu keinem endgültigen Schluss gekommen.

Zusammenfassung

Eigentlich lässt sich der ganze Wust an Ratschlägen auf den einen Satz reduzieren, den ich schon zweimal erwähnt habe: Schreibt das Blog, das ihr selbst gerne lesen würdet!

Morgen werde ich im zweiten Teil des Leitfadens ein wenig über die diversen Werkzeuge schreiben, die mir das Bloggen leichter machen. In der Zwischenzeit würde ich mich über eure Meinung freuen – und natürlich könnt ihr auch Bescheid sagen, wenn ihr meint, dass ich ein paar wichtige Punkte vergessen habe.

Kommentare (41)

  1. #1 THeintz
    Jena
    14. Februar 2013

    Tja, aller Anfang ist … leicht, oder doch schwer?
    Lasst es uns herausfinden!

  2. #2 Bernhard
    Wien
    14. Februar 2013

    Hallo Florian! Der Link namens “Esoterik” hat das gleiche Ziel wie der namens “Politik” (unter dem Punkt “2) Über was soll ich schreiben?”)

  3. #3 roel
    *****
    14. Februar 2013

    @Florian Freistetter Teil 1 ist schon mal gut gelungen. Ich denke zusätzlich zu den Punkten sind die eigenen Erwartungen wichtig. Was erwarte ich von meinem Blog, meinen Lesern, meinen Kommentatoren? Wie gehe ich damit um, wenn sich meine Erwartungen nicht erfüllen? Aber vielleicht kommt es noch in Teil 2. Ebenso ist die Wahl der Plattform wichtig und der Umgang mit technischen Problemen.

  4. #4 Ingo Leschnewsky
    14. Februar 2013

    “Schreibt das Blog, das ihr selbst gerne lesen würdet!”

    Hab’ ich getan, aber vermutlich bin ich auch der Einzige, der genau die Themenmischung, über die ich schreibe, gerne liest…

  5. #5 Stefan
    ClearSky Blog
    14. Februar 2013

    Hallo Florian,
    sehr interessant einen solchen Beitrag auf Deinem Blog zu lesen. Ich habe auch vor knapp 5 Jahren sehr motiviert begonnen einen Blog zu schreiben. Gut, gleiches Thema wie bei Dir, nur etwas praktischer orientiert (wir kennen uns ja seit dem ;-)). Hobbyastronomie halt. Und da man sich als Blogger quasi mit der Materie des Bloggens beschäftigen muss, habe ich ebenso wie Du viele Erfahrungen sammeln können.
    Vor 5 Jahren war ich der Ansicht, dass doch jeder der in der Astronomie eine Webseite besitzt einen Blog erstellen MUSS. Über die Jahre und nach 2 größeren Blogpausen bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass Bloggen NICHT einfach ist. Motivation und vor allem Leidenschaft gehören dazu. In Leidenschaft steckt schon das richtige Wort. Bloggen heißt auch manchmal Leiden. Nämlich einen Fernsehabend aufzugeben um einen wichtigen Artikel zu schreiben oder wie beim Weltuntergang auch mal mit hunderten Kommenaren umgehen müssen. Da kann man keine Pause machen. Vielleicht aber auch den Rückblick auf eine wichtige Blogparade schreiben, weil es die Leser erwarten. Dein Blog-Teleskop hat es doch deutlich gezeigt. Wer nicht dabei bleibt, wird mit Bloggen nicht glücklich. Über Pkt. 1, 2 und 3 sollte sich jeder vor dem Blogstart bewusst sein.
    Eine Bitte hätte ich noch. Du administrierst diesen Blog hier glaube ich nicht. Das machen die Admins von Scienceblogs. Ich mache an meinen Blogs (mittlerweile 3 Stück) alles allein und jedem sollte bewusst sein, dass das Artikelschreiben zwar einer der zeitaufwendigsten Punkte ist, aber nur etwa 60-70% der gesamten Blogarbeit ausmacht. Neben dem Kommentieren gilt es Updates zu fahren, Datenbanken zu bereinigen, den Blog zu optimieren, auf Änderungen im Layout etc. zu reagieren, bis dahin das man auch mal die CSS anfassen muss um eine Fehler zu beheben. Letzteres ist bei mir im Blog durch ein Update reingerutscht. Hier waren meine Kommentarfelder zu breit. Um das zu reparieren habe ich heute mind. 30 Minuten investiert. Das klingt nicht lang, aber 4mal 30 Minuten pro Woche sind 2 Stunden, die mal eben weggehen.
    Ich wünsche allen Blogstartern trotzdem viel Erfolg und vor allem Durchhaltevermögen.

    Viele Grüße
    Stefan

  6. #6 Martin
    Siegenfeld
    14. Februar 2013

    hab sowas mal auf FB probiert und wie du geschrieben hast…anfangs voll motiviert und später immer wieder Zeitprobleme bis ich es wieder aufgab.

    PS: gestern 2 Stunden auf dem Zahnarztsessel und zum Ablenken Profil gelesen…und siehe da…unter der Überschrift “Verfasst von Florian Freistetter”…na das muss man ja lesen 😉

  7. #7 MartinB
    14. Februar 2013

    Ich empfehle auf jeden Fall diese Lektüre:
    https://upload-magazin.de/wp-content/uploads/2008/04/das-zen-des-bloggens.pdf

    ” Es gibt kein Blog. Ein Blog hat keinen eigenen Wert. Es ist nur das Medium, um Wert von einer Person zu anderen zu übermitteln. Es gibt keine großartigen Blogs, nur großartige Blogger. Wenn jemand nichts Wertvolles mitzuteilen hat,
    ist es vollkommen sinnlos, ein großartiges Blog starten zu wollen – so als wollte man einer Ente beibringen, wie Pavarotti zu singen. Ich muss in mir selbst nach meinem inneren Blogger suchen. Alles andere sind nur Kleinigkeiten

  8. #8 Physiker
    14. Februar 2013

    Schöner Artikel. Ich denke, dass der Vernetzungsgedanke ein zentraler Punkt ist, an dem sich leider einige Blogger stören. Ich finde es toll, wenn in den Kommentaren auch auf andere Blog-Artikel zum gleichen oder ähnlichen Thema verlinkt wird. Es sind ja gerade die verschiedenen Blickwinkel, die es erst ermöglichen sich eine eigene Meinung zu bilden. Verweise auf andere Blog-Artikel als “Link-Spam” zu betrachten, der nur dem Zweck dienen soll, den verlinkten Blog prominenter bei Google zu platzieren, finde ich deshalb kleinkariert – ausserdem wirft ein solcher Pauschalvorwurf ein schlechtes Licht auf alle anderen Blogger.
    Deshalb: Ein Hoch auf die Vernetzung!

  9. #9 rolak
    14. Februar 2013

    Wohlabgewogener Text, insbesondere der wesentliche Hinweis auf die Vorab-Überlegungen. Das Sterben mancher blogs betrübt mich sehr, zB die vorher angekündigte Einstellung der ‘Calamities Of Nature’, main-url ist tot (403), doch, wie ich soeben erfreut feststellte, können die einzelnen strips (base+archive/?c=1 bis 653 noch erreicht werden, was zu einer spontanen Datensicherung führte 😉
    Bei anderen blogs wie dem von DiBr würde eher leichte Freude aufkommen, wenn da nicht das sichere Wissen um deren Reinkarnation an anderer Stelle, in anderer Form wäre.

    Eine Form der blog-Nutzung sollte nicht unerwähnt bleiben: Bei einer eher datenbank- oder index-artigen site (bzw einem System von solchen sites) auf freeWebSpace wäre die Auslagerung (bzw Verdoppelung) einzelner Themen in wohlsortierte blogs zum Zwecke der Diskussion denkbar.

    “Esoterik” hat das gleiche Ziel

    moin Bernhard, das mag bei Deinem browser so aussehen, tatsächlich jedoch ist es ‘nur’ eine mißbildete url. Bis Florian zur Reparatur schtreitet, nimm das!

    vermutlich bin ich auch der Einzige

    Tja, Ingo – wie wäre es denn für den Anfang zB damit, daß Du die blog-url auf Deiner Hovercard unterbringst? Schaden kann das ja wohl nicht.

  10. #10 Florian Freistetter
    14. Februar 2013

    @Stefan: ” Du administrierst diesen Blog hier glaube ich nicht. Das machen die Admins von Scienceblogs”

    Es gibt keine Scienceblogs-Admins. Es gibt nur Techniker von National-Geographic, die alle paar Monate mal ein paar Minuten für Sb.de erübrigen können, um sich um Dinge zu kümmern. Aber du hast recht, die technische Seite betrifft mich nur ein wenig.

  11. #11 Florian Freistetter
    14. Februar 2013

    @Physiker: “Verweise auf andere Blog-Artikel als “Link-Spam” zu betrachten, der nur dem Zweck dienen soll, den verlinkten Blog prominenter bei Google zu platzieren, finde ich deshalb kleinkariert “

    War das jetzt ein Vorwurf an mich? Ich habe nur gemeint, dass es nicht besonders höflich ist, fremde Blogs mit Kommentaren der Form “Hey – lest bitte alle mein tolles Blog!!!” voll zu pflastern. Das IST Spam – aber wenn jemand normale Kommentare schreibt und dabei auch sein Blog erwähnt, habe ich damit kein Problem. Die Kommentarfelder haben ja auch iA immer ein eigenes Feld, wo man seine URL eintragen kann (hier bei SB.de heisst dieses Feld seltsamerweise “Ort”…)

  12. #12 Bullet
    14. Februar 2013

    Die Kommentarfelder haben ja auch iA immer ein eigenes Feld, wo man seine URL eintragen kann (hier bei SB.de heisst dieses Feld seltsamerweise “Ort”…)

    Jaa … das kommt davon, daß es im Original eben “Location” heißt – die ja nicht notwendigerweise eine physical-world-Adresse sein muß.
    Aber Lokalisierung wird leider meist in einer Tabelle erledigt und nicht am lebenden Objekt. Und dann stolpert man eben mal kurz über genau dieses DIng und legt sich gepflegt auf die Kauleiste. 🙂

  13. #13 Agnes
    14. Februar 2013

    zum Thema: Einfach oder fachspezifisch?
    Ich lese deinen Blog jetzt ein paar Monate schon und bin darüber gestolpert, als ich für meinen eigenen Blog ein bisschen im Internet rumrecherchierte. Ich hab absolut kein Vorwissen in Astronomie und betreibe auch nix, wofür ich das Wissen brauchen könnte. Aber ich lese deine Artikel sehr gern, weil du es irgendwie schaffst, komplizierte (oder zumindest für mich komplizierte) Inhalte so zu erklären, dass auch ein Noob wie ich die Sachverhalte versteht und was draus lernen kann.
    Das finde ich persönlich sehr wichtig, denn das Fachpublikum für dieses Thema wird dir nicht deine großen Leserzahlen bringen. Und einem Astronomen wirst du solche Dinge auch nicht erzählen müssen.
    Auf unserem eigenen Blog, einem Living History-Projekt, das ich mit anderen gemeinsam betreibe, ist es oft nicht einfach, den schmalen Grat zwischen Wissensvermittlung und Unterhaltung einzuhalten.

    Ich persönlich glaube, das wichtigste am Bloggen ist, dass man ein Sujet wählt, über das man viel weiß, mit dem man sich alltäglich beschäftigt, auch in Zukunft. Das klingt jetzt nach Na-No-Na-Na, ist ja wohl klar, aber bei den Blogs, die ich untergehen gesehn hab (und einem, der mir selbst misslungen ist), wars jedes Mal eindeutig der Themenmangel. Jeder hat mal Blockaden und Durchhänger, aber je mehr man sich für das Thema begeistern kann, desto geringer ist die Gefahr, dass einem die Themen ausgehen.

  14. #14 Agnes
    14. Februar 2013

    Achso und Werbungsmache ist natürlich auch noch drin 🙂
    https://wh1350.at/

  15. #15 Ingo Leschnewsky
    https://gondlir.wordpress.com/
    14. Februar 2013

    Das muss einem ja gesagt werden, das mit dem “Ort”… 😀

  16. #16 Physiker
    14. Februar 2013

    @Florian Freistetter:

    War das jetzt ein Vorwurf an mich?

    Nein. Im Gegenteil – es war ein Lob. Ich finde Deinen Umgang mit Kommentaren vorbildlich (ganz im Gegensatz zu Markus Pössel und vielen anderen, die einen Link auf einen anderen Blogartikel grundsätzlich problematisch finden und meinen, dass man sich mit Links zurückhalten sollte und wenn dann nur auf Wikipedia, arxiv/Fachliteratur…).
    Natürlich gibt es auch echten Spam – aber den erkennt man doch eindeutig an der Wiederholung, Penetranz und an der Themaverfehlung.

    aber wenn jemand normale Kommentare schreibt und dabei auch sein Blog erwähnt, habe ich damit kein Problem

    Wie gesagt: Das finde ich gut. Ich wollte nur anmerken, dass das nicht selbstverständlich ist. Viele Blogger dulden das nicht – und das obwohl die Grundidee des Internets ja gerade die Vernetzung ist.

  17. […] Vormittag habe ich probiert zu erklären, wie man ein gutes Blog schreibt. Als Blogger ist man ja meistens alleine für alles verantwortlich. Manchmal hat man – so wie […]

  18. #19 noch'n Flo
    Schoggiland
    14. Februar 2013

    Ich war ja, vor rund zweieinhalb Jahren, auch mal angefragt worden, ob ich hier bei SB bloggen wollte. Erstmal hatte ich spontan zugesagt, aber als es dann tatsächlich daran ging, das Blog auf den Weg zu bringen, merkte ich erst, dass ich dafür einfach gar nicht die Zeit (und vor allem nicht die Resourcen) hatte. Zumindest nicht für das, was ich mir unter einem eigenen Blog vorstellte.

    Vielleicht schreibe ich irgendwann tatsächlich mal ein eigenes Blog, kann gut sein. Aber bis dahin beschränke ich mich lieber auf den einen oder anderen Gastbeitrag (mittlerweile ja nicht mehr nur hier bei SB) und nutze den Rest der Zeit zum eifrigen Kommentieren.

    Insofern allergrösste Hochachtung für alle Blogger, die viel Zeit und Herzblut in ihr Projekt einbringen!

  19. #20 Odradek
    https://kulturellepraxis.wordpress.com
    14. Februar 2013

    Zusätzlicher Tip aus eg. Erfahrung, gerade in Bezug auf Vernetzung: Für regelmäßigere Artikel, Hilfe bei Unsicherheiten, Entwicklung eines Grundkonzeptes usw. haben – speziell für Anfänger*in – Gemeinschaftsblogs gewaltige Vorzüge.

    Bei der Artikellänge die – auch wieder recht subjektive – Erfahrung gemacht, daß sowohl zum Lesen, als auch zum Schreiben Uni-Essay Länge (800 Wörter) als Obergrenze eine gute Faustregel ist; “Faustregel” heißt in diesem Fall: Nur bei gutengründen(tm) überschreiten.

  20. #22 botein6603
    Freiburg
    14. Februar 2013

    Lieber Florian,
    ich möchte mich an dieser Stelle einfach mal bei Dir bedanken, denn du trägtst garantierten Anteil an meinem Aussteig aus den esoterischen Irrungen in 2012 (ausgerechnet). Immer wieder las ich via SB deine Betrachtungen zum 2012 Spektakel und “Dr.” Broers. Auch wenn ich es damals durch die spirituell verblendete Brille sah, so wars letztendlich doch zweckdienlich und ließ mich bei all der Sternkuckerei auf dem Boden der Tatsachen zurückkehren.
    Mein Nick kommt ja nicht von ungefähr..
    …dahingehend viel Erfolg und Ausdauer (auch mal Pausen) für dein Engagement.

  21. #23 Liebenswuerdiges Scheusal
    14. Februar 2013

    Wofür steht botein6603?

  22. #24 Sistlau
    14. Februar 2013

    Klasse, mal wieder auf die wichtigsten Punkte gebracht!

    Die Motivation überhaupt mit dem Bloggen anzufangen, ist ja recht unterschiedlich. Wenn man berufliche Gründen hat, sollte man jedenfalls darauf achten, dass es “irgendwelche” Regelmäßigkeiten gibt.
    Ich habe für eine Kollegin kürzlich einen “Motivationsbeitrag” geschrieben, weil in ihrem Blog gähnende Leere herrschte. Dort habe ich zusammengefasst, welche Vorteile Bloggen bringt, wenn es u. a. darum geht seine Arbeitsfrüchte vor Gratisabgreifern zu schützen: https://bit.ly/X7OwJP

    Nur mal so randlich: Mein ältestes Blogkind “Ebensolch Rez-E-zine” feiert dieses Jahr den 10. Geburtstag, die “Wortfischerei” ist drei und meine bislang statische Geschäftseite “Sistlau” wurde letztes Jahr auch zum Blog.
    Ohne Blog läuft nix.

  23. #25 botein6603
    Freiburg
    15. Februar 2013
  24. […] ersten Teil meines kurzen Blogleitfadens habe ich probiert zu erklären, wie man meiner Meinung nach ein gutes […]

  25. #27 rolak
    15. Februar 2013

    Lösung

    Ja schon, botein6603, doch nur die halbe. Wenn Dein Vater also aus dem Widder kommt, stammt Deine Mutter evtl aus dem Schützen?

  26. #28 Markus Selter
    15. Februar 2013

    Sistlau: “Klasse, mal wieder auf die wichtigsten Punkte gebracht!”

    Mich interessiert, wie Sie mit plumpen Lob (s. o.) umgehen, Ingnorieren Sie diese Leute? Ist Ihnen das peinlich?

  27. #29 Florian Freistetter
    15. Februar 2013

    @Markus Selter: “Ist Ihnen das peinlich?”

    Eigentlich nicht. Wenn jetzt jemand bei JEDEM Artikel Kommentare dieser Art schreiben würde, dann würde ich das als (positive) Trollerei sehen und genau so ignorieren wie die normale.

  28. #30 kalubi84
    15. Februar 2013

    Hallo !
    Vielen Dank für diesen Beitrag!..Als recht frische Bloggerin finde ich mich in den Fragen, Fehltritten und Entwicklungen sehr gut wieder. Vor allem fand ich die Vernetzung, das persönliche und regelmäßige Schreiben interessant und hilfreich. Unsicher bin ich noch darin, ob es sinnvoll ist viele verschiedene Themen in einem Blog zu haben oder nur ein Hauptthema bzw. ein Motto, dass alle Artikel miteinander verbindet. Gibt es Zusammenhänge vom Sterben eines Blogs mit zu vieler Themen? Oder ist das eher den oben beschriebenen Faktoren abhängig..(Regelmäßigkeit, persönlicher Schreibstil etc.)

  29. […] zu meinem zweiteiligen Blogleitfaden (Teil 1, Teil 2) habe ich noch ein nettes Video gefunden. Es ist aus dem Jahr 2006, also nicht mehr ganz […]

  30. #32 Karl
    18. Februar 2013

    Wow, klasse für diese lange und ausführliche Liste, die wir versuchen, hier nach und nach umsetzen! 🙂

  31. #33 Florian Freistetter
    18. Februar 2013

    @Karl: Guter Versuch. Aber vielleicht solltet ihr lieber doch noch mal den Teil mit dem Link-Spam nachlesen…

  32. […] zu sein. Eine Einstellung, die ich persönlich nicht verstehe (ich habe darüber schon in meinem Blogleitfaden gesprochen). Ein Blog ist nicht nur zwingend für lange und aufwendig geschriebene Texte da. Ein […]

  33. […] Blogleitfaden Teil 1: Wie, was und warum überhaupt? (scienceblogs.de) […]

  34. […] Blogleitfaden Teil 1: Wie, was und warum überhaupt?. […]

  35. #37 Robert
    Hamburg
    29. August 2014

    Guter Artikel. Ich kann nur sagen das jeder Anfang schwer sein kann. Erst muss die Webseite eingerichtet werden, dann muss noch einiges angepasst werden. Hierzu alle Deutschen rechte beachten, da vergeht einen durch diese §§§ Zeichen schon die Lust auf ein Blog. Ich lasse mich dadurch nicht abschrecken.

  36. […] vor, mein bisheriges Konzept komplett über den Haufen zu werfen! Wie ich vor einigen Jahren in meinem Blogleitfaden geschrieben habe, lautet die wichtigste Regel beim Bloggen meiner Meinung nach: “Schreibt das […]

  37. […] Blogleitfaden Teil 1: Wie, was und warum überhaupt? (scienceblogs.de) […]

  38. […] es Spaß macht und gar nicht so kompliziert ist, Bücher im Netz vorzustellen. Und zum anderen ein Blogger-Leitfaden des besagten Bloggers und Sachbuch-Autors Florian Freistetter, in dem er riet: "Schreibt das Blog, […]

  39. […] es Spaß macht und gar nicht so kompliziert ist, Bücher im Netz vorzustellen. Und zum anderen ein Blogger-Leitfaden des besagten Bloggers und Sachbuch-Autors Florian Freistetter, in dem er riet: “Schreibt das […]