- “An Integral View of Fast Shocks around Supernova 1006”, Sladjana Nikolic et al. 2013, Science. Ein netter Artikel über eine neue Methode, mit der man Supernovaüberreste beobachtet hat
- “Geophysical anomalies and quartz microstructures, Eastern Warburton Basin, North-east South Australia: Tectonic or impact shock metamorphic origin?” Andrew Y. Glikson et al 2013, Tectonophysics. Ein Artikel über die Suche nach einem großen Einschlagskrater auf der Erde, der mit einem der großen Massensterben in Verbindung stehen könnte.
- “From Paper to Structured Carbon Electrodes by Inkjet Printing”, Glatzel et al. 2013, Angewandte Chemie. Ein Artikel über eine Methode, die zeigt wie man mit Tintenstrahldruckern elektronische Bauteile drucken kann.
- “A sub-Mercury-sized exoplanet”, Barclay et al. 2013, Nature. Ein Artikel über die Entdeckung des bisher kleinsten Exoplaneten, der sogar noch kleiner als der Merkur ist.
- “On the Formaton of Dipeptides in Interstellar Modell Ices”, Kaiser et al. 2013, Astrophysical Journal. Ein Artikel über neue Untersuchungen die zeigen, dass die ersten Bausteine des Lebens durch Kometen auf die Erde gelangt sein können.
- “The sixteenth century Alderney crystal: a calcite as an efficient reference optical compass?”, Le Floch et al. 2013, Proceedings of the Royal Society A. Ein Artikel der erklärt, wie die Wikinger mit speziellen “Sonnensteinen” die Polarisation des Lichts nutzten, um auch bei Bewölkung navigieren zu können.
- “3D Reconstruction of the Source and Scale of Buried Young Flood Channels on Mars”, Morgan et al. 2013, Science. Ein Artikel über die Untersuchung unterirdischer Kanäle auf dem Mars, die bei früheren Überflutungen entstanden sind.
Ich weiß natürlich, dass es trotzdem Möglichkeiten gibt, an solche Arbeiten zu kommen. Man kann natürlich immer die Forscher direkt kontaktieren und meistens geben sie einem dann eine Kopie der Arbeit. Ich könnte auch einfach per Twitter oder Facebook Leute suchen, die über ihre Universität Zugang zu den elektronischen Archiven haben und mir eine Kopie schicken können. Und das habe ich früher auch oft genug getan. Aber ich habe keine Lust mehr, um Informationen zu betteln! Einmal, weil es ums Prinzip geht. Ich will bei diesem ganzen System nicht mehr mitmachen. Aber auch, weil es keine praktikable Methode ist, mit der man arbeiten kann. Es geht ja oft nicht nur um einen einzigen Artikel. Manchmal findet man darin dann einen Verweis auf einen anderen Artikel, den man ebenfalls lesen möchte, um das Thema zu verstehen. Manchmal sind es auch zwei Artikel, manchmal sind es fünf, die man zumindest überfliegen muss, um halbwegs zu durchblicken um was es geht. Und ich kann und will nicht ständig irgendwelche Leute anbetteln, mir Artikel zu schicken!
Es wird vermutlich noch lange dauern, bis sich hier etwas ändert. Die Veränderun muss wahrscheinlich von der Politik ausgehen. Man braucht neue Richtlinien, was die Vergabe von Fördergeldern und die Publikation der Ergebnisse angeht. Und es braucht auch neue Richtlinien, wenn es um die Beurteilung von wissenschaftlichen Efolg geht. Solang eine Publikation in Nature oder Science immer noch so wichtig genommen wird, werden die Wissenschaftler nicht anders können, als danach zu streben, wenn sie Karriere machen (oder einfach nur einen Job bekommen) wollen.
Aber selbst wenn sich im System erstmal nichts ändert, könnten zumindest die Forscher selbst einen Schritt in die richtige Richtung machen. Man kann seine Artikel ruhig weiterhin in den normalen Journalen veröffentlichen. Man kann sie aber zusätzlich auch bei Preprint-Servern wie arXiv einstellen. Dort kann sie dann jeder kostenlos lesen. Bei arXiv veröffentlichen mittlerweile schon sehr viele Wissenschaftler (manche sparen sich sogar den Umweg über ein Journal und publizieren gleich direkt und ausschließlich bei arXiv). Aber leider nicht alle. Das hängt auch vom Arbeitsgebiet ab; bei manchen Disziplinen hat es sich durchgesetzt, dass man Artikel dort einstellt, bei manchen noch nicht.
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