Man kann aber noch direkter nach Leben suchen. Beim Transit bekommt man ein sogenanntes “Transmissionsspektrum”. Man kann auch aber das Licht untersuchen, das vom Planeten zu uns reflektiert wird. Das ist es “Reflexionsspektrum” und es kann uns verraten, ob dort Pflanzen wachsen oder nicht. Denn Pflanzen wie die auf der Erde enthalten Chlorophyll, das einen bestimmten Teil des Lichts benutzt, um daraus Energie zu gewinnen. Dieser Teil des Lichts fehlt dann nach der Reflexion am Planeten. Dieser Effekt lässt sich bei der Erde gut messen und man nennt das “red edge”, also die “rote Kante”. Denn die Pflanzen absorbieren zwar einen Teil des roten Lichts, das von der Sonne auf die Erde gestrahlt wird, das infrarote Licht aber reflektieren sie stark. Schaut man sich also an, wie viel von den verschiedenen Farben des Lichts reflektiert wird, sieht man eine starke Kante beim Übergang von infrarot zu rot (wer mehr darüber wissen will kann das zum Beispiel in meinem aktuellen Buch oder dieser Facharbeit nachlesen):
Noch sind unsere Geräte leider nicht gut genug, um diese Analysen auch bei Exoplaneten durchführen zu können. Aber es wird nicht mehr lange dauern. Wenn das European Extremly Large Telescope (EELT) fertiggestellt sein wird (laut Plan 2022, in der Realität wohl ein wenig später), dann wird es in der Lage sein, extrasolare Planeten direkt zu sehen und ihr Licht zu untersuchen. Das Teleskop wird das größte Teleskop aller Zeiten sein – es wird einen Spiegel mit 39 Metern Durchmesser haben und einen ziemlich beeindruckenden Anblick bieten, wie dieses Computermodell zeigt:
Wenn es da draußen also eine zweite Erde gibt; einen anderen Planeten auf dem Leben existiert, dann werden wir ihn in den nächsten Jahrzehnten finden! Wir leben in aufregenden Zeiten…
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