Zwei Probleme also und beide konnten mit ALMA gelöst werden. ALMA beobachtet den Himmel im Millimeter/Submillimeterbereich und diese Strahlung durchdringt den kosmischen Staub. Wir können damit die staubigen Galaxien also gut beobachten. Das ist nicht neu; das konnte das Atacama Pathfinder Experiment (APEX). APEX diente zur Vorbereitung von ALMA, hat aber selbst schon einige interessante Ergebnisse geliefert. Zum Beispiel einen Katalog von Submillimetergalaxien, die genau die oben beschriebenen “unmöglichen” Eigenschaften gezeigt hatten. APEX war allerdings nicht sehr genau. Es war nur ein einziges Teleskop und die Bilder der Galaxien waren ziemlich unscharf. ALMA dagegen kann ungleich schärfere Bilder machen. Und das auch noch viel schneller als APEX. In kurzer Zeit gelang es den Forscher, 126 Submillimetergalaxien zu beobachten und den alten Katalog deutlich zu verbessern. Vor allem hat man gemerkt, dass viele der “unmöglichen” Galaxien keine Galaxien waren, sondern zwei oder mehrere Galaxien! APEX’ Auflösungsvermögen war einfach zu gering, um die verschiedenen Galaxien zu trennen. Das Teleskop sah einfach nur einen verwaschenen Fleck dort, wo ALMA dann die einzelnen Galaxien sehen konnte. Das zeigt dieses Video recht schön (rot sind die alte APEX-Aufnahmen):
Die Sternentstehungsrate in den einzelnen Submillimetergalaxien ist nun zwar nicht mehr unmöglich, aber immer noch hoch. Und es lohnt sich, darüber Bescheid zu wissen, denn die fernen Galaxien sind ja auch die jungen Galaxien. Das Licht hat enorm lange bis zu uns gebraucht und was wir sehen, hat sich schon vor langer Zeit abgespielt, als das Universum noch jung war. Die Submillimetergalaxien verraten uns also etwas darüber, wie die Sternentstehung im frühen Universum abgelaufen ist. Vorausgesetzt natürlich, wir haben Kataloge, die umfangreich und genau genug sind…
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