In diesem Artikel folgt auf eine ausführliche Einleitung von mir ein Gastbeitrag von Elisabeth Guggenberger

Ich habe im September 1995 mit meinem Studium am Institut für Astronomie der Universität Wien begonnen und die Universitätssternwarte erst fast 10 Jahre später, im März 2005 verlassen als ich meine Stelle an der Uni Jena angetreten habe. Ich habe viel Zeit an der Sternwarte in Wien verbracht und bin sehr froh darüber. Nicht nur, weil ich dort viel gelernt und viele Freunde gefunden habe, sondern auch, weil die Unisternwarte eine wunderschöner Arbeitsplatz ist. Die Universitätssternwarte wurde 1883 eröffnet und war damals so wie heute das größte baulich geschlossene Sternwartengebäude der Welt. Nur das Teleskop ist nicht mehr das größte der Welt (es gehört aber immer noch zu den 10 größten Linsenfernrohren die es gibt). Das Gebäude ist wunderbar und kein Vergleich zu den üblichen Uni-Zweckbauten, in denen mal sein Leben als Student oder Wissenschaftler anderswo meistens verbringen muss. Besonders toll ist aber der Park, der die Sternwarte umgibt.

Die Sternwarte in Wien, mitten im Wald (Bild: Thomas Posch, CC-BY 2.0

Die Sternwarte in Wien, mitten im Wald (Bild: Thomas Posch, CC-BY 2.0

Die meisten Sternwarten sind von Bäumen umgeben. Sie halten die Luft halbwegs ruhig, staubfrei und regulieren die Temperatur. Denn unruhige Luft behindert die Beobachtung massiv (Astronomen nennen das “Seeing”) und das will man vermeiden. Der “Park” der Sternwarte ist allerdings kein normaler Park. Er ist im wesentlichen ein Urwald. Es gibt zwei große Wege, die von den Eingangstoren zu den Hauptgebäuden führen, aber der Rest des 5,8 Hektar großen Gebiets ist in den letzten 130 Jahren kaum angerührt worden. Wenn ein Baum umgefallen ist, blieb er liegen. Wenn das Gras gewachsen ist, dann wuchs es eben. Der Park war eine wunderbare Wildnis, in der man Tiere und Pflanzen finden konnte, die es anderswo in Österreich kaum und in einer Großstadt wie Wien schon gar nicht gibt. Das Gelände war für die Öffentlichkeit gesperrt und die Uni-Mitarbeiter waren ebenfalls angehalten, die Hauptwege nicht zu verlassen. Der Park war als “Naturdenkmal” geschützt.

Vor einiger Zeit aber hat es sich die österreichische Kronen Zeitung (das Pendant zur deutschen BILD-Zeitung und genauso so skrupellos und eklig) in den Kopf gesetzt, dass dieser Park auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen muss. Warum, das weiß keiner so genau. Wenig mehr als 100 Meter vom Sternwartepark liegt der riesengroße Türkenschanzpark mit Restaurants, Wiesen, Spielplätzen, nem See und all dem anderen Kram, den man sich in einem Erholungspark wünscht. Und wer die Wildnis im Sternwartepark sehen wollte, konnte das im Rahmen von Führungen und Besuchen auch bisher immer schon tun.

Verwilderte Wald im Sternwartepark (Bild: Johannes Nendwich)

Verwilderter Wald im Sternwartepark (Bild: Johannes Nendwich)

Leider sind die Politiker in Österreich geneigt, immer das zu tun was die Kronenzeitung will und haben beschlossen, dass der Park trotzdem öffentlich werden soll. Letztes Jahr wurde aber noch versichert, dass dafür keine Bäume gefällt oder das Naturdenkmal sonst wie beschädigt wurde. Vor ein paar Tagen tauchten dann aber unangekündigt ein paar Waldarbeiter im Sternwartepark auf und fingen an, Bäume zu fällen. Es wurde Unterholz entfernt, Büsche zurück geschnitten und neue Wege angelegt. Anscheinend will man nun anstatt des Urwalds nun doch einen konventionellen Park haben (und die Gastronomen haben schon Bescheid gesagt, dass sie im Sternwartepark gerne ein Restaurant o.Ä. eröffnen wollen)…

Ich arbeite zwar nicht mehr an der Sternwarte in Wien, finde es aber doch ziemlich traurig, dass so ein wunderschönes Stück Natur aus undurchsichtigen politischen Gründen einfach so ruiniert wird. Abgesehen von der Kronen Zeitung wollte niemand die Öffnung haben. Die Anrainer rund um die Sternwarte protestieren genauso gegen den unangekündigten Kahlschlag wie die Uni-Mitarbeiter.

Wer mehr Informationen zu dem ganzen Thema will, kann sich bei Facebook die Seite der Bürgerinitiative “Rettet den Sternwartepark” ansehen, einen aktuellen Artikel im “Standard” lesen oder die ganze Geschichte hier nachlesen und sich jede Menge Fotos dazu ansehen.

Ich selbst verfolge die Vorgänge nur aus der Ferne, die Astronomin Elisabeth Guggenberger ist allerdings vor Ort und hat einen Gastbeitrag verfasst, in dem sie aus ihrer Sicht schildert, was derzeit im Wiener Sternwartepark passiert.

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(Hoffentlich kein) Nachruf an den Sternwartepark
Gastbeitrag von Elisabeth Guggenberger

Ich kann es kaum in Worte fassen wie mir momentan das Herz blutet.

Seit etwa 10 Jahren kenne ich jetzt den Sternwartepark in Wien Währing, erst aus meiner Studienzeit am Institut für Astronomie, jetzt als das Areal das meinen Arbeitsplatz umgibt. Obwohl ich zwar wusste, dass mir dieser Ort etwas besonderes ist, war mir nicht klar wie schlimm es werden würde und wie sehr es mir in der Seele weh tut wenn ich jetzt die Motorsägen höre und das splitternde Holz.

Es wurde ja nur ein bisschen Holz entfernt... (Bild: Johannes Nendwich)

Es wurde ja nur ein bisschen Holz entfernt… (Bild: Johannes Nendwich)

Als Naturdenkmal 713 steht (oder stand?) dieses Areal unter einem besonderen Schutz. Die alten Bäume durften dort vermodern, der Wald war ungestört, in das Ökosystem war seit etwa 130 Jahren -– denn etwa so lange gibt es die Sternwarte samt dem umgebenden Areal schon – kaum eingegriffen worden. In diesem kleinen Stück echter Wildnis mitten in Wien lebten Dachse, Füchse, verschiedenste Vögel (deutlich mehr verschiedene Spechtarten als ich benennen kann), und sogar ein Waldkauz!

Meistens wenn ich abends mal länger im Büro blieb, konnte ich nach Einbruch der Dunkelheit draußen vor meinem Fenster den Kauz rufen hören, wie als Erinnerung dass ich es zu spät habe werden lassen. Manchmal konnte ich ihn über mir fliegen sehen wenn ich mich endlich auf den Heimweg machte. Und manchmal wenn es länger dauerte, oder nach einer Nacht am Teleskop, begegnete ich am Heimweg auf dem kaum beleuchteten Weglein dem Dachs.

Bild: Elisabeth Guggenberger

Bild: Elisabeth Guggenberger

Das Areal war hinter verschlossenen Mauern. Auch Mitarbeiter durften es nur auf wenigen gekennzeichneten Wegen durchqueren. Und damit sind wir auch schon bei den Problemen.

Vor etwa einem Jahr begann eine Kampagne der Kronenzeitung zur Öffnung des Parkes. Das weckte in vielen Freunden des Sternwarteparks von Anfang an große Sorge. Nicht, weil wir es den Leuten nicht gönnen würden, sich an der ursprünglichen Wildnis zu erfreuen, ganz und gar nicht. Ich würde mir vielmehr sogar wünschen, wenn die Leute in der Stadt sich mehr für Natur interessieren würden, und ich bin sehr dafür, dass man sich dieses Areal ansehen sollte!

Nun ist es aber so, dass wir leider in einer sicherheitsfanatischen Gesellschaft leben, in der uns nicht einmal mehr die Freiheit gegeben ist, in Eigenverantwortlichkeit neben einem morschen Baum vorbeizugehen. Alles muss heute Normen entsprechen und auf Sicherheit geprüft sein. Unter diesem Gesichtspunkt war eines völlig klar: nämlich dass man den Sternwartepark in seinem ursprünglichen, naturnahen Zustand nicht öffnen kann. Zu viele hohle Bäume könnten beim nächsten Sturm umfallen, so viele Äste auf die Wege stürzen. Es regte sich die Sorge, dass es durch Maßnahmen für die „Sicherheit“ der Besucher zu massiven Veränderungen kommen könnte, die das Landschaftsbild und das Ökosystem zerstören. Dass der Urwald umgewandelt werden könnte in einen banalen Landschaftsgarten mit gepflegten Wegen und genormten Baumabständen, zu einem Park wie es sie zu hunderten schon in Wien gibt. Übrigens nicht nur irgendwo in Wien, sondern exakt 130 m neben dem Sternwartepark. Das habe ich gerade selbst noch mal im Stadtplan nachgemessen. Dort liegt nämlich der sogenannte Türkenschanzpark mit seinen Liegewiesen, Teichen, Volleyballplätzen, Spielplätzen, Skateparks, und seinen – sage und schreibe – 150.000 Quadratmetern Fläche. Der Sternwartepark hat nur ein Drittel dieser Größe.
Auch eignet sich der Sternwartepark ja gar nicht für solche Dinge wie zum in der Sonne liegen, denn das Areal ist zum größten Teil dicht bewaldet. Mir reichlich Unterholz wie es die Wildtiere als Versteck und als Behausung lieben, aber wie es die Menschen zum Spazieren gehen gar nicht lieben.

Bild: Elisabeth Guggenberger

Bild: Elisabeth Guggenberger


Angeblich wurden nur morsche Bäume gefällt (Bild: Elisabeth Guggenberger)

Angeblich wurden nur morsche Bäume gefällt (Bild: Elisabeth Guggenberger)

Für die Anrainer geschieht diese Öffnung des Parks also nicht. Wenn die ins Grüne wollten, mussten sie entweder nur einen Schritt vor ihre Villa in ihr Anwesen setzen (ja richtig, der Sternwartepark liegt in einem Villenviertel) oder sie gingen die zwei Minuten zum Türkenschanzpark .

Als sich der Widerstand gegen die Öffnung formierte, waren es aus diesem Grund sogar die Anrainer, die den Verein “„Rettet des Sternwartepark“” gründeten, den Verein der sich für den Erhalt des Naturdenkmals in seinem ursprünglichen Zustand einsetzte und jeden Eingriff ablehnte! Und wer sich für den Sternwartepark im Speziellen interessierte, hat ihn bei ohnedies immer schon bei den regelmäßig abgehaltenen Führungen besichtigen können oder konnte während der Uni-Öffnungszeiten einfach hineingehen, so wie es Mitarbeiter, Studenten, Lieferanten etc ja auch taten.

Von offizieller Seite wurde die Sorgen jedenfalls immer wieder beschwichtigt: “Die Grünflächen sollen in einem ursprünglichen, naturnahen Zustand bleiben, also nicht umgestaltet werden”, sagt BIG-Pressesprecher Ernst Eichinger zur Tageszeitung Standard, und “„Die Anlage bleibt im naturnahen Zustand erhalten, es wird keine Asphaltierungen oder Rodungen geben”.“ Heißt es auf der offiziellen Homepage der Stadtregierung.

Bild: Elisabeth Guggenberger

Bild: Elisabeth Guggenberger


Bild: Elisabeth Guggenberger

Bild: Elisabeth Guggenberger


Bild: Franz Kerschbaum

Bild: Franz Kerschbaum

Also verstummte nach und nach der Protest. Bis vor wenigen Tagen jedenfalls, als ohne jede Ankündigung die Forstarbeiter kamen. Seither wird jetzt, mitten in der Hauptbrutzeit der Vögel, geschlägert und gefällt. Das Röhren der Motorsägen begleitet seither den Büroalltag, hin und wieder unterbrochen vom Splittern der stürzenden Bäume. Große Maschinen fahren durch den Wald, zerkleinern Baumstämme, transportieren Totholz ab. Auf Anfrage teilte man uns mit, dass 46 Bäume gefällt werden weil sie zu nahe an den Wegen stünden. Eine Sicherheitsmaßnahme natürlich. Auch die Kronenzeitung – in die Defensive gedrängt (das erlebt man selten!) – schreibt beschwichtigend, gar nichts wäre zerstört worden, es wären ja eh nur Baumleichen gefällt worden.

Nun muss man aber wissen, warum denn das Sternwarteareal eigentlich Naturdenkmal ist. Was unterscheidet denn diesen Wald von anderen, so dass er einen Schutzstatus bekommen hat, und andere nicht? Auch das kann man auf der Homepage der Stadt Wien nachlesen:

„

Landschaftsschutzgebiet Währing – Parkanlagen (Teil C)

Schutzziel:

Erhaltung und Förderung naturnaher Strukturen im Rahmen der historischen Parkanlage des Türkenschanzparks, die Erhaltung von Altholz und Hohlbäumen im Bereich des Naturdenkmales “Sternwartepark”.“

Die Erhaltung von Altholz und Hohlbäumen also. Und genau diese beiden Dinge werden jetzt umgeschnitten, zerlegt und mit schweren Maschinen hinausgeschafft. Ironischerweise passiert das, obwohl auch die Österreichischen Bundesforste seit einigen Jahren für den Erhalt von Totholz mobil machen (siehe Presseaussendung „”Kein Leben ohne Totholz”) und obwohl wir in Wien derzeit zum ersten Mal eine rot-grüne Koalition in der Stadtregierung haben, sodass man hätte meinen könnte, die Wiener Natur wäre in guten Händen.

Man kann diesen Faden natürlich auch weiterspinnen, wenn man möchte. Was ist denn, wenn jetzt alles, was die Besonderheit des Areals ausmacht und einen Schutz rechtfertigt, „erfolgreich“ beseitigt wird? Was würde passieren, wenn dann jemand den Status als Naturdenkmal in Frage stellt und ein Gutachten einfordert? Wie weit ist es von hier noch bis zu einer Umwidmung des Areals? Lecken sich schon potentielle Interessenten die Lippen? Ich bin ja eigentlich keine Freundin von Verschwörungstheorien, aber momentan schlägt sich wohl die Zerstörung aufs Gemüt, die ich seit Tagen unfreiwillig mit ansehen muss.

Ich hoffe jedenfalls, dass die Maßnahmen die jetzt gesetzt wurden kein fataler Schritt weg vom Biotop und hin zum begehrten Baugrund waren, und dass dieser Artikel kein Nachruf an das Wiener Naturdenkmal 713 sein wird, sondern das bleibt was er jetzt ist: ein Hilferuf um weiteren Wahnsinn zu stoppen.

Früher Urwald, jetzt saubere Wege (Bild: Franz Kerschbaum)

Früher Urwald, jetzt saubere Wege (Bild: Franz Kerschbaum)

Und der Waldkauz? Es ist 20:30, ich bin lang im Büro geblieben. Eigentlich ist Käuzchenzeit, aber vor meinem Fenster ist es still wie in einem Grab.

Kommentare (34)

  1. #1 Dietmar
    24. April 2013

    Macht ärgerlich!

  2. #2 Merit-Seto
    24. April 2013

    Mir blutet schon nur beim Lesen das Herz 🙁 Wie muss es da erst Frau Guggenberger gehen?
    Meine Eltern wohnen selbst dörfl. in Unmittelbarer Nähe eines unberührten Waldstücks… unvorstellbar, wenn sich da jemand dran vergreifen würde.

  3. #3 Kallewirsch
    24. April 2013

    Wenn ich sowas lese, dann kommt mir die Galle hoch.

  4. #4 Frau Gummibaum
    24. April 2013

    Ich bin seit Tagen sprachlos. Und wütend. Ich versteh immer noch nicht, wie sowas passieren kann.

  5. #5 G.K.
    24. April 2013

    Ein phantastischer Bau, diese Sternwarte, mit dem Grundriss einer Kathedrale! Unbdingt schützenswert samt Umgebung!

    Es sind widersprüchliche Trends in den Städten auszumachen, auf der einen Seite dieses hochaktuelle “urban gardening oder urban farming” und das Begrünen von Fassaden, auf der andern Seite die Unfähigkeit (oder Angst), auch nur kleine Nischen wilder Natur zu tolerieren und sich selbst zu überlassen.

    In Basel, wo ich lebe, liegt die Sternwarte am Südrand der Stadt auf einem Hügel, und ist von Schrebergartenarealen, einem Sonnenbad, einem Rest-Wäldchen und den ersten Feldern und Äckern umgeben.

    Apropos Sternwarte: Wie muss man sich die Tätigkeit der Astronomen in diesen ehrwürdigen Gebäude vorstellen – bei der Lichtverschmutzung und dem in die Jahre gekommenen Instrumentarium?

  6. #6 Eric v.d.Heyden
    Mühltal
    24. April 2013

    Traurig,
    wie man mit blindem Aktionismus ein über viele Jahre gewachsenes Ökosystem ruinieren kann.
    Gefällte Bäume hätte man wenigstens an Ort und Stelle liegen lassen können. Alle Nischen und Verstecke, die Tiere und Pflanzen über viele Jahre gefunden und besetzt haben, sind plötzlich weg.

  7. #7 Mondenschein
    Wien
    24. April 2013

    @G.K.: es befindet sich nicht nur das alte Linsenteleskop in der Hauptkuppel der Sternwarte, sondern auch ein modernes 80cm Spiegelteleskop, mit dem unter anderem das (einzige) Observatoriumspraktikum für unsere Studenten hier durchgeführt wird, aber auch teilweise an der aktuellen Forschung gearbeitet wird, z.B. Follow-Up-Beobachtungen für den Kepler Satelliten. Für das ist die Lichtverschmutzung ausreichend gering – außerdem liegt die Sternwarte in einem sehr grünen Viertel der Stadt (wie oben erwähnt: Villenviertel und Parks nebenan) und EIGENTLICH hatten wir auch unmittelbar rund um das Gebäude alte hohe Bäume, die auch sicherlich zur Abdunkelung beigetragen haben (umliegende Straßenlaternen etc.).

    Ansonsten kann ich nur sagen ich bin genauso schockiert wie alle anderen, die hier tagtäglich aus und ein gehen und seit dem Beginn der “Sicherheitsmaßnahmen” letzte Woche jeden Tag aufs neue weiteren irreversiblen Umgestaltungen gegenüber stehen 🙁

    Es macht mich einfach nur traurig und wütend was hier unter dem Vorwand von Sicherheit und Erhaltung des Naturdenkmals geschieht.

  8. #8 G.K.
    24. April 2013

    @ Mondenschein

    Danke – wenn ich das nächste Mal in Wien bin, werde ich sicher einen Spaziergang dorthin machen …

    Als ich vor zehn Jahren in Armenien war, konnte ich das Observatorium in Byurakan, ausserhalb Yerevan, besuchen und mal durch ein Fernrohr gucken. Keine Lichtverschmutzung, – aber diese berühmte Sternwarte hat ihre beste Zeit leider hinter sich …

  9. #9 Hives
    24. April 2013

    Eine Schande und wieder mal ein trauriges Beispiel dafür, dass die Politik völlig losgelöst von den interessen der Bevölkerung und ohne Moral agiert.

    Der, der am lautesten schreit (Medien, Wirtschaft,…) bekommt was er will. Diese Tatache und die Ohnmacht, wegen fehlender Handlungsmöglichkeiten, machen mich echt wütend.

  10. #10 Babs
    Wien
    24. April 2013

    Ich wohne in Währing und ich bin oft am Sternwartepark vorbeispaziert, aber ich habe immer respektiert und vollkommen akzeptiert, dass der Park geschlossen ist und nur für Universitätsmitarbeiter und Studierende geöffnet wird. Rundherum befinden sich tatsächlich genügend Grünflächen um sich zu erholen. Mir fehlen jetzt aber tatsächlich die Worte, wie man zulassen konnte, dass die letzte Grünfläche, die noch nicht zur Gänze von Menschenhand zerstört wurde, dermaßen zugerichtet werden konnte. Mir blutet das Herz, wenn ich an das Käuzchen und den Dachs denke. Ich bin von Kindesbeinen an viel in der Natur unterwegs und kann diese Herzlosigkeit einfach nicht verstehen. Alle verantwortlichen Politiker und “Machthaber” in dieser Causa sollten sich was schämen! Das hier ist “Als die Tiere den Wald verließen – live” Ich wünsche der Menschheit, dass ihr die eigene Dummheit auf den Kopf fällt!!

  11. #11 Eva-Maria MARISCHLER
    1180 WIEN
    24. April 2013

    jA – es ist zum Verzweifeln!!! Die Politiker, die einen Eid schören sich zum WOHLE DER BEVÖLKERUNG einzusetzen – wo sind sie da??? Haben sie tatsächlich angst nicht mehr gewählt zu werden, wenn sie nicht nach der Kronenzeitung agieren??? Mehr als traurig! Und wo bleiben da die GRÜNEN???? Wem kann man also noch wählen??? Ich bin entsetzt über diese Kurzsichtigkeit, über soviel Brutalität!! Wie kann man Greenpeace o.Ä. in diesem Fall zur Mobilität aktivieren, Hier ist doch ein Umdenken im höchsten Maß erforderlich??

  12. #12 Viennophile
    24. April 2013

    Leider sind solche Aktionen, wenn auch teils aus anderen Gründen, zumindest in Deutschland fast schon trauriger Alltag.

    Zuletzt machte mich dieses hier aus meiner ehemaligen Wohnregion im Nordwesten Deutschlands ziemlich sauer:

    https://www.nwzonline.de/barssel/behoerde-faellt-viele-baeume-versehentlich_a_2,0,1667008044.html

    Letztlich muss man wohl erkennen, dass Flora und Fauna (mit Ausnahme einiger Menschenexemplare) keine wirklich starke Lobby haben.

    Als Wien-Liebhaber kann ich zu diesem hier geschilderten Fall nur meine Fassungslosigkeit bekunden, zumal Wien ja nun wirklich nicht arm an Naherholungsmöglichkeiten ist und die Flächen, an denen die Natur trotz urbaner Lage ungestört gedeihen kann, stets höchsten Schutz genießen sollten.

    Der Mensch ist ja scheinbar durchaus in der Lage, langfristig zu planen. Allerdings sind seine Handlungen oft nur von Kurzsichtigkeit geprägt. Bedauerlich.

    Damit muss man sich aber wohl oder übel abfinden, denn das ist es, wovon der globale Alltag dominiert wird… zum letztlichen Schaden aller Lebewesen. (Das ist keine pessimistische Sichtweise, sondern leider die Realität.)

    Auch noch traurig an diesem Fall in Wien ist, dass eine rasche Wiedergutmachung des angerichteten Schadens objektiv unmöglich ist, selbst wenn diese nun angestrebt werden sollte (wovon man allerdings ja auch nicht einmal ausgehen darf).

  13. #13 basti
    wien
    24. April 2013

    Auch wir Studenten haben was dagegen…
    der riesige Haufen toter Bäume ist ziemlich traurig anzusehen.
    Eine meiner Kolleginnen hat ziemlich viel durchtelefoniert und zum Schluss die Frage gestellt wo denn die Besucher aufs wc gehen sollten.
    Darauf kam die Anspielung auf ein mögliches Lokal oder ähnliches…
    wir hoffen es bleibt weiter so idyllisch

  14. #14 Andi
    Niederösterreich
    24. April 2013

    Ist der Wiener Bürgermeister nicht Biologe? Hat er schon alles vergessen, was er studiert hat? Traurig!

  15. #15 Tizian Rein
    24. April 2013

    Sauerei!

  16. #16 Michael S.
    24. April 2013

    Totaler Irrsinn.

  17. #17 Pete
    24. April 2013

    Das Ganze ist schlicht eine Katastrophe. Da kann das Revolverblatt wirklich stolz auf sich sein.
    Ich hoffe, dass man die Eindringlinge aus dem Park wieder vertreiben kann.
    Anstatt froh zu sein, dass man sogar “mitten in der Stadt” ein paar Quadratmeter Urwald hat, wird drin herumgeholzt. Unfassbar.
    Jagt die Verantwortlichen in die Betonwueste…

    Pete

  18. #18 JJ
    24. April 2013

    Sauerei das!
    Gibts keine Petition, Bürgerbegehr o.ä., was ich auch als Nichtösterreicher unterschreiben könnte?
    Mit Gesichtsbuchklicks kann ich leider nicht dienen.

  19. #19 Florian Freistetter
    24. April 2013
  20. #20 Wolfgang Flamme
    24. April 2013

    Tja, das ist das Problem: Da die Studis heute beide Hände frei haben müssen um ihren Empörungen über Twitter, Facebook & Co Ausdruck zu verleihen, können sie sich natürlich nicht mehr an die Bäume ketten.

  21. #21 TheBug
    25. April 2013

    Fackeln und Mistgabeln werden als Werkzeuge der demokratischen Willensbekundung viel zu selten eingesetzt…

  22. #22 Hans
    25. April 2013

    Boah das ist ja zum heulen!

    Die erste Frage dabei ist: Wer verdient daran? – Dem sollte man den Gewinn vergraulen, abgesehen davon, das man die Zerstörung umgehend beendet. Und der Kronenzeitung sollte man ein Starfverfahren wegen Aufruf zur Umweltzerstörung anhängen, sofern das geht. – Aber wahrscheinlich nicht, und falls doch, haben die wahrscheinlich die besseren Rechtsverdreher …

  23. #23 AmbiValent
    25. April 2013

    Weiß man schon, wer die Anordnung, da abzuholzen, nun losgelassen hat? Ein Politiker, oder ein Bürokrat?

  24. #24 znEp
    25. April 2013

    Was soll mensch dazu noch sagen, das ist so eine Sauerei.
    Ich kenne mich in der Österreichischen Justitia nicht aus, aber gibt es nicht die Möglichkeit einer einstweiligen Verfügung oder so etwas, um diese Schweinerei erst mal aufzuhalten und danach eine öffentliche Diskussion zum Laufen zu bringen?

  25. #25 Stefan K.
    25. April 2013

    Komme aus Wien und hab ein paar Jahre in der Nähe des Sternwarteparks gewohnt und möchte diese Geschichte mit einem etwas derben Spruch kommentieren, denn alles andere ist vergebens: Manchmal kann man gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte.
    Achja, eins doch noch, die Stadtregierung von Wien ist rot-grün, wer also noch geglaubt hat, bei den Grünen geht es um Umweltschutz, der sollte spätestens jetzt aufgewacht sein (gilt nur für Ö, die deutschen Grünen kann ich natürlich nicht beurteilen)

  26. #26 Stefan K.
    25. April 2013

    Sorry für doppelposting aber @znep: Natürlich gäbe es diese Möglichkeit, aber dazu müsste ma nvorher wissen, dass die Rodung geplant ist. So wie ich das sehe, war das ganze mehr oder weniger eine Nacht und Nebelaktion de rStadtverwaltung, dass plötzlich die Motorsägen geheult haben (ein Schelm, wer dabei böses denkt)

  27. #27 Olaf aus HH
    Hamburg, D, Europa, Erde...
    25. April 2013

    Aua –

    mich schmerzt das auch sehr. Und dabei sehen moderne Waldpflegekonzepte meines Wissens vor, den Kreislauf der Verwesung und Verwertung, der so viel Lebensraum für alles mögliche an Leben bietet, wieder gewähren zu lassen.
    Es wäre wirklich interessant und aufschlußreich zu klären, wer das entscheiden hat.

    Dank an Elisabeth Guggenberger für den Artikel und an Sie, FF, für die Veröffentlichung.

  28. #28 Nele
    25. April 2013

    Ich fühle mich zornig und hilflos – weil man diese Dinge viel zu oft und außerdem noch überall erlebt! >:(

  29. #29 znEp
    25. April 2013

    @Stefan K.
    Ok, der Satz

    Das Röhren der Motorsägen begleitet seither den Büroalltag,

    lies mich davon ausgehen, das die Aktion noch nicht zu Ende ist.

  30. #30 Liebenswuerdiges Scheusal
    25. April 2013

    @StefanK
    Der Sternwartepark ist Eigentum der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), auf die die Stadtregierung nur bedingt Einfluss hat.

    Die BIG hat den ausdrücklichen Auftrag die Immobilien des Bundes möglichst gewinnbringend zu verwalten.

    Was allerdings die Umweltstadträtin, Sima, SPÖ, geritten hat die Öffnung des Sternwarteparks zu wollen, ist mir ein völliges Rätsel.

  31. #31 Florian Freistetter
    26. April 2013

    https://sphotos-e.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-ash3/554476_155388334612955_1693493974_n.jpg

    Langsam wird immer klarer, was hinter der Zwangsoffnung des Parks steckt…

  32. #32 Dietmar
    26. April 2013

    @Florian Freistetter: Ist auch irgendwie verständlich: Wer keine Inhalte zu transportieren weiß, sucht “exquisite” Locations. Erbärmlich.

  33. #33 Hives
    26. April 2013

    #21 – @TheBug: Das stimm ich dir zu!!

  34. #34 Markus
    Wien
    15. Juni 2014

    ich erinnere mich, das ist jetzt über ein Jahr her. und ich erinnere mich auch an Hainburg …haben die ersten grünen nicht seinerzeit die au besetzt? wo waren die grünen diesmal, ah richtig… in der stadtregierung! seufz…