Bild: Qwerter, CC-BY-SA 3.0

Bild: Qwerter, CC-BY-SA 3.0

Wenn die Temperatur hoch genug ist, dann sausen die Moleküle zu schnell herum, um dauerhaft aneinander gebunden zu sein. Sind sie aber langsamer, dann bilden sie eine Kristallstruktur. Und weil die Atome im Wassermolekül in einem ganz bestimmten Winkel zusammenhalten und deswegen auch die Wasserstoffbrückenbindungen unter ganz bestimmten Winkeln Kristalle bilden, braucht das Wasser im Eis mehr Platz als das Wasser in flüssiger Form, wo die Moleküle einfach nur durcheinander sausen. Die Moleküle rücken ein wenig auseinander, die Dichte wird geringer, das Volumen vergrößert sich. So wird der Straßenbelag gesprengt. So wurde aber auch das Leben auf der Erde erst möglich beziehungsweise hat davon auf jeden Fall stark profitiert.

Denn stellen wir uns einmal einen See vor. Im Winter wird es kalt und das Wasser gefriert. Das Eis ist dabei an der Oberfläche und das liegt wieder an der Dichteanomalie. Wäre das Wasser so wie die anderen chemischen Stoffe, dann würde das dichtere Eis nach unten sinken und der See würde vom Boden aus nach oben zufrieren. Das Eis wird aber eben gerade nicht dichter, wenn es friert. Es dehnt sich aus, wird weniger dicht und steigt nach oben. Das Wasser am Grund hat immer die 3,98 Grad bei der Wasser die maximale Dichte hat. Es muss schon verdammt kalt sein, damit der See (eine ausreichende Größe vorausgesetzt) komplett zufriert. Normalerweise bleibt immer genug 4 Grad warmes Wasser unter dem Eis übrig, damit die Lebewesen auch die kalte Jahreszeit überleben können. Wäre es nicht so und würde die Dichteanomalie beim Wasser nicht auftreten, dann hätte sich das Leben auf der Erde sicher ganz anders entwickelt. Wenn überhaupt.

Die Schäden im Straßenbelag zeigen uns also nicht nur, dass der Staat schon wieder mal viel zu wenig Geld für die Instandhaltung der Infrastruktur ausgibt. Sie zeigen uns nicht nur, dass wir hier aufmerksam fahren müssen, damit wir nicht vom Rad fallen oder das Auto ruinieren. Sie zeigen uns außerdem, dass Wasser eine ganz besondere Substanz ist. Eine Stoff, ohne den es kein Leben auf der Erde geben würde und wer weiß, ob es überhaupt irgendwo Leben ohne Wasser geben kann. Wenn ihr das nächste Mal durch ein Schlagloch rumpelt, dann ärgert euch also nicht, sondern nutzt die Gelegenheit, um darüber nachzudenken, wie erstaunlich unsere Welt ist!

So geht es weiter

Morgen ist ein Ruhetag zu Hause in Jena geplant bevor es dann weiter die Saale entlang Richtung Norden geht. Ich werde aber auch in meiner Heimatstadt die Augen offen halten und bin sicher, etwas Interessantes zu finden…

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Kommentare (6)

  1. #1 Lastknightnik
    München
    2. Mai 2013

    Hi Flo,
    finde ich witzig – hatte gestern im Nachhilfeblog das gleiche Thema mit dem Wasser. Das kann zu richtig tollen Naturwundern führen wie aus dem Boden wachsendes Eis: https://dontpanicnachhilfe.wordpress.com/2013/05/02/aus-dem-boden-wachsendes-eis/

  2. #2 bikerdet
    2. Mai 2013

    @ FF :
    Eigendlich gibt es ‘drei ewige Weisheiten’ übers radfahren im Regen :
    1. Das Meiste geht daneben.
    2. Der größte Teil ist nur Wasser
    3. Nass wird man nur einmal

    Naja, bin auch schon bei 10°C und Regen 120 Km geradelt. Danach waren die Finger so eingefroren das ich nicht mal den Reisverschluss meiner Hose aufbekam…

    Ich hoffe auf weitere interessante Reiseberichte und drücke die Daumen für besseres Wetter. Obwohl ich mich wegen meiner Pollenallergie HIER über Regen freuen würde …

  3. […] und der Elbe habe ich schon einiges erlebt und gesehen: Juveniles Wasser, ein faules Universum, seltsames Wasser, potentielle Extradimensionen, keinen intelligenten Designer und unsichtbare […]

  4. #4 Jan
    7. Mai 2013

    Schön erklärt, aber in deiner Grafik sollten statt der Achten kleine Deltas sein; das ist die übliche Art Partialladungen zu bezeichnen.

  5. […] Phänomen gesucht. Und ich habe viel gefunden. Zum Beispiel Juveniles Wasser, ein faules Universum, seltsames Wasser, potentielle Extradimensionen, keinen intelligenten Designer, unsichtbare Sonnenstrahlen, […]

  6. […] Tag 3: Von Saalfeld nach Jena. Die Schlaglöcher auf der Strasse demonstrieren, warum es Leben auf der Erde gibt. […]