Wobei solche Vergleiche und Modelle aber helfen können, sind die Verhältnisse. Wenn man einen Planetenweg entlang geht und ein Modell der Sonne im maßstabsgetreuen Vergleich mit der Erde sieht, dann zeigt uns das, dass unser Zuhause im All wirklich nicht weiter bemerkenswert ist, wenn man es mit einem ausgewachsenen Stern vergleicht. Wir verstehen vielleicht nicht intuitiv, was es heißt, auf einer 12.000 km durchmessenden Kugel zu leben, aber wir bekommen ein Gefühl dafür, dass da draußen Himmelskörper sind, die noch (mehr) unvorstellbar viel größer sind.
Das gleiche gilt für die Entfernungen. Ich habe mittlerweile ein gutes Gefühl dafür, wie weit es wirklich von Jena bis nach Hamburg ist. Immerhin habe ich die komplette Strecke in den letzten Tagen aus eigener Kraft mit dem Fahrrad zurück gelegt. Aber das hilft mir nicht dabei, die 150 Millionen Kilometer zu verstehen, die zwischen Erde und Sonne liegen. Ich könnte jetzt zwar ausrechnen, wie lange ich radeln müsste, bis ich bei der Sonne bin – aber die Zahl die dort rauskommt, wird wieder nicht mit unserem intuitiven Verständnis erfassbar sein. Aber ein Planetenweg kann dabei helfen zu verstehen, wie die Planeten verteilt sind. Es ist selbst für mich immer wieder überraschend, wie “gedrängt” die Planeten im inneren Sonnensystem sind. Kaum hat man die Sonne verlassen, folgt auf dem Planetenweg auch schon der Merkur und meistens kann man die Stationen für Venus, Erde und Mars von dort aus schon sehen.
Dieses Bild habe ich beim Mars aufgenommen und man kann leicht zurück bis zur Sonne sehen, die sich am Ende der Strasse befindet, dort, wo man noch das weiße Auto erkennen kann.
Aber bis man dann beim Jupiter ist, muss man schon ein ganzes Stück radeln. Und zwischen Uranus und Neptun liegt so viel Weg, dass man unterwegs fast vergisst, dass man gerade auf einem Planetenweg unterwegs ist (von Pluto ganz zu schweigen). Da draußen ist verdammt viel Platz im All! Ein Planetenweg lässt uns das Sonnensystem zwar nicht aus menschlicher Sicht verstehen, aber wir bekommen einen Eindruck davon, wie es aus Sicht der Planeten aussieht. Dicht gedrängt im Inneren und enorm leer in den äußeren Bereichen.
So geht es weiter
Langsam geht meine Tour zu Ende. Morgen steht die letzte Etappe an: von Glückstadt fahre ich bis ans Ende der Elbe in Cuxhaven. Hoffentlich ohne Hagelschauer unterwegs.
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