Wir kennen zwar schon knapp 1000 Planeten, die andere Sterne umkreisen; haben aber so gut wie keinen davon direkt gesehen. Die ganzen Planeten haben wir indirekt entdeckt, durch die Effekte, die sie auf ihren Stern haben. Die Anwesenheit der Planeten führt dazu, dass der Stern ein wenig wackelt oder ein wenig dunkler wird und das können wir messen. Die Planeten direkt zu sehen, ist schwierig. Denn das Licht, das uns von einem Planeten erreicht ist viel, viel schwächer als das des Sterns gleich daneben. Einen Planeten zu sehen wäre ungefähr so, als wollte man eine Mücke sehen, die direkt neben einem Flutlichtstrahler fliegt. Und zwar aus vielen Kilometern Entfernung! Aber manchmal hat man Glück und mit der richtigen Technik bekommt man doch das eine oder andere Bild.

Das Wissenschaftlerteam, das auch schon 2010 den Planet bei Beta Pictoris entdeckt und direkt abgebildet hat, hat nun auch beim Stern HD 95086 einen Planeten direkt fotografiert. So sieht er aus:

Der Planet ist der helle Punkt unten links. Der Stern ist nicht zu sehen, denn sein Licht musste ausgeblendet werden, damit überhaupt eine Chance besteht, den Planeten zu sehen. Seine Position ist durch den Symbol-Stern gekennzeichnet. Der blaue Kreis im Bild entspricht der Größe der Bahn des Neptun in unserem Sonnensystem. Der Planet von HD 95086 befindet sich also viel weiter entfernt von seinem Stern als Neptun, der am weitesten von der Sonne entfernte Planet.

Aber das ist keine große Überraschung. Wäre der Planet dem Stern sehr nahe, dann hätten wir kaum eine Chance, ihn zu sehen. Damit wir mit dem aktuellen Stand der Technik solche Bilder von Planeten machen können, müssen meistens verschiedene Bedingungen erfüllt sein. Der Planet muss, wie schon gesagt, weit vom Stern entfernt sein, damit er von dessen hellen Licht nicht überstrahlt wird. Es muss sich aber auch um einen jungen Stern und einen jungen Planeten handeln. Denn das, was man da oben im Bild sieht, ist nicht das “normale” sichtbare Licht. Es ist eine Infrarotaufnahme; wir sehen also die Wärmestrahlung. Und ein junger Himmelskörper hatte noch nicht so viel Zeit, um abzukühlen und leuchtet daher im Infrarotlicht sehr hell. Wir sehen also im Bild hauptsächlich das vom Planet selbst stammende Infrarotlicht und weniger das vom Stern stammende reflektierte Licht.

Es ist auch noch nicht absolut sicher, ob es sich wirklich um einen Planeten handelt. Im Gegensatz zu den verschiedenen indirekten Methoden hat man hier zwar ein Bild, aber deutlich weniger Informationen. Man kennt die Bahn des Planeten nicht, man kennt die Masse nicht – man weiß nicht mal, ob sich das Teil überhaupt beim Stern befindet oder vielleicht doch ganz woanders ist. Es könnte zum Beispiel ein Hintergrundstern sein, der hunderte Lichtjahre weit weg ist, aber zufällig genau so neben dem Stern steht, dass es aussieht, als wäre es ein Planet. Um das zu klären, muss man lange genug warten und beobachten. Dann kann man sehen, wie sich der Stern bewegt und wenn sich der Planet mit dem Stern mitbewegt, ist es tatsächlich ein Planet. Oder vielleicht doch ein brauner Zwerg oder ein Zwergstern? Die Übergänge zwischen Planet, braunem Zwerg und Stern sind ja fließend. Und aus so einem einfachen Bild kann man keine Masse ableiten. Man sieht nur, wie hell das Objekt leuchtet und kann daraus seine Temperatur ableiten. Und diesen Wert muss man dann in die verschiedenen Modelle zur Planeten- und Sternentwicklung stecken. Diese Modelle beschreiben, wie Planeten entstehen und wie sie im Laufe der Zeit kühler werden. Planeten mit unterschiedlichen Massen verhalten sich hier unterschiedlich und aus der Temperatur und dem Alter kann man dann auf sein Gewicht schließen.

Das alles ist ein wenig ungenau, denn es gibt verschiedene Modelle und wir wissen noch nicht genug über die Details der Planetenentstehung. Aber in diesem Fall scheint es sich doch um einen Planeten zu handeln und nicht um einen braunen Zwerg. Die ersten Beobachtungsdaten zeigen, dass sich das Objekt mit dem Stern mitbewegt. Ganz eindeutig sind die Daten zwar noch nicht und man wird noch weitere Beobachtungen abwarten müssen, bevor man sich sicher sein kann. Aber wenn das Objekt den Stern umkreist, dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit ein Planet und kein brauner Zwerg. Seine Masse liegt bei der vier- bis fünffachen Jupitermasse. Das ist bis jetzt der leichteste Exoplanet, der direkt abgebildet werden konnte! Der Gasriese und sein Stern sind nur 10 bis 17 Millionen Jahre alt und die Temperatur des Planeten beträgt noch ungefähr 700 Grad Celsius. Er umkreist den Stern in einem Abstand von 56 Astronomischen Einheiten; ist also deutlich weiter entfernt als Neptun in unserem Sonnensystem (30 Astronomische Einheiten).

Der Planet wird natürlich weiter untersucht werden und alle Informationen werden dazu benutzt werden, unsere Modelle der Planetenentstehung noch besser zu machen. So richtig interessant wird es dann aber mit der nächsten Generation der Teleskope. Die – etwas unoriginell benannten – sehr großen Teleskope aus Europa (“EELT: European Extremly Large Teleskope”) und den USA (“TMT: Thirty Meter Telescope”) werden in 10 bis 20 Jahren hoffentlich einsatzbereit sein. Dann können wir die Planeten auch im Licht ihrer Sterne leuchten sehen. Wir können mehr Planeten sehen und kleinere Planeten sehen. Es werden spannende Zeiten werden und ich hoffe, ich habe dann immer noch die Möglichkeit, auf die eine oder andere Art darüber zu berichten. Denn wenn wir die tausenden Planeten, die wir bis jetzt nur indirekt kennen, alle auch direkt sehen werden, wird das eine sehr coole Sache werden!

Kommentare (35)

  1. #1 Alderamin
    4. Juni 2013

    @Florian

    Aber wenn das Objekt den Stern umkreist, dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit ein Planet und kein brauner Zwerg. Seine Masse liegt bei der vier- bis fünffachen Jupitermasse.

    Wie hat man denn die Masse geschätzt? Bei Fixsternen geht das ja ganz gut anhand der Spektralklasse, aber wie macht man’s bei solchen Planeten?

  2. #2 Florian Freistetter
    4. Juni 2013

    @Alderamin: “Wie hat man denn die Masse geschätzt? Bei Fixsternen geht das ja ganz gut anhand der Spektralklasse, aber wie macht man’s bei solchen Planeten?”

    Wie im Artikel gesagt: Über die Entwicklungstracks der Planeten. Man hat Modell, die einem sagen, wie sich die Temperatur/Leuchtkraft von Planeten im Laufe der Zeit und abhängig von der Masse entwicklen. Und das probiert man halt anzupassen.

  3. #3 Radiocarbon
    Wien
    4. Juni 2013

    Angesichts der Aussicht auf noch bessere Bilder durch die genannten neuen Teleskope stelle ich mir wieder die Frage, die mich schon länger beschäftigt: gibt es eigentlich eine physikalische Grenze für die Auflösung, oder könnte man mit einem hypothetischen Teleskop von planetaren Ausmaßen eine Zeitung auf einem extrasolaren Planeten lesen? (Daß das finanziell und wohl auch technisch nicht möglich ist, ist mir klar, es geht um die Frage, ob Auflösung an sich physikalisch begrenzt ist.)

  4. #4 Alderamin
    4. Juni 2013

    @Radiocarbon

    Die Auflösung hängt vom Durchmesser des Teleskops ab. Für kreisförmige Öffnungen gilt das Rayleigh-Kriterium.

    Planeten in unserem eigenen Sonnensystem werden nun schon in Winkeldurchmessern von Bogensekunden gemessen (Jupiter: etwas über 40, Mars max. 20, meistens deutlich unter 10), so dass man schon metergroße Teleskope braucht, um Strukturen von (Zehn-)Kilometergröße aufzulösen. Um auf dem Mond von der Erde aus eine Auflösung wie von einem Mondorbiter (LRO) zu erreichen (ca. 50 cm aus 50 km Höhe, reicht noch nicht für die Zeitung) bräuchte es kilometergroße Objektive.

    Im Prinzip sind solche Auflösungen sogar machbar, nur nicht im Optischen. Im Radiowellenbereich kann man die Signale von weit getrennten Radioteleskopen mit exakter Zeitreferenz aufzeichnen und im Rechner interferieren lassen, und somit Auflösungen von Milli- oder Mikrobogensekunden erreichen. Im Optischen scheitert das allerdings am Unvermögen, die Informationsmenge schnell und exakt genug zu speichern und zu verarbeiten. Optische Interferometrie wird bisher nur über kurze Strecken durchgeführt, zwischen benachbarten Teleskopen, bei denen die Lichtstrahlen über exakt gleich lange Wege (auf Bruchteile von Lichtwellenlängen) zur gewöhnlichen “analogen” Interferenz gebracht werden müssen. Damit erreicht man Basislängen von ca. 100 m.

    Um auf Exoplaneten Details erkennen zu können, bräuchte man Basislängen viel größer als die Erde. Schon der nächste Fixstern ist 270000 mal weiter entfernt als die Sonne, es braucht also eine entsprechend größere Basislänge, um auf ihnen vergleichbar viel zu sehen, wie auf Planeten im Sonnenystem. Und Zeitung lesen geht nicht mal auf den 1/400 AU bis zum Mond.

  5. #5 schlotte
    4. Juni 2013

    Wie weit entfernt in Lichtjahren st das System ?

  6. #6 qrios
    Berlin
    4. Juni 2013

    Gehen die Beobachter davon aus, dass die Ekliptik dieses Planeten senkrecht zu unserem Blickwinkel liegt? Wäre es nicht doppelt so wahrscheinlich, dass sie geneigt ist? Dann gäbe es jeweils zwei mögliche Neigungswinkel. Dann wäre der Planet möglicherweise noch erheblich weiter weg.

  7. #7 Alderamin
    4. Juni 2013

    @Schlotte

    Im von Florian verlinkten ESO-Artikel steht 300 Lichtjahre.

  8. #8 Florian Freistetter
    4. Juni 2013

    @qrios: Die Entfernung wird hier auch über Modelle und die Temperatur bestimmmt. Die Temperatur des Planeten ist ja im Prinzip das einzige das sich hier direkt messen lässt. Über die Geometrie des Systems macht man gar keine Aussagen derzeit.

  9. #9 Radiocarbon
    4. Juni 2013

    @Alderamin

    Vielen Dank für die Erläuterung! Da wäre es natürlich interessant, was sich mit an den Langrange-Punkten stationierten und dann zusammengeschalteten Radioteleskopen erkennen ließe (keine Zeitungen, ist schon klar, das war ein etwas zu überzogenes Beispiel…). Die Abstimmung von Radioteleskopen auf verschiedenen Himmelskörpern (z.B. Erde und Mars) wäre ja wohl wahrscheinlich durch die Eigenbewegungen zu komplex, würde ich vermuten.

  10. #10 Bullet
    4. Juni 2013

    @qrios:

    Dann gäbe es jeweils zwei mögliche Neigungswinkel. Dann wäre der Planet möglicherweise noch erheblich weiter weg.

    Wieso “erheblich”? HD 95086 ist etwa 300 Lichtjahre weg, die Entfernung des Planeten von seiner Sonne wird wohl kaum 100 AE überschreiten. Im Vergleich zu den 19 Millionen AE zwischen HD 95086 und unserer Sonne sind das also ziemlich kleine Erbsen, die durch die Bahnneigung dazukommen können.

  11. #11 qrios
    4. Juni 2013

    @Bullet: Die Tatsache, dass wir den Planeten in einem Abstand von 56AE von seinem Zentralgestirn sehen bedeutet nicht, dass er diesen auch in dieser Entfernung umkreist.

    Bei einer Bahnneigung von beispielsweise 45° Neigung bezogen auf unsere Blickachse wäre der Abstand schon ~79AE.

    Hinzu kommt, dass die Bahn auch extrem elliptisch sein könnte. Was allerdings erst längere Beobachtungen ergeben würden.

  12. #12 Beobachter
    Vergleichen von Lichtmodulationen...
    5. Juni 2013

    Laien – Hypothese: Wie bei unserer Sonne stärkere Sonneneruptionen jeweils im 11 – jährigen Zyklus auftreten gibt es vmtl. bei jeden beliebigen Stern ähnliche zyklische Veränderungen in deren lokalen Abstrahlung… daher sollte eine solche lokale Eruption als Helligkeitsmodulation zufällig in Richtung des Planeten abgestrahlt werden so kann sie mit einer zeitlichen Verzögerung gleichfalls als Helligkeitsschwankung an deren Planetenoberfläche festgestellt werden…

    die Lichtlaufzeit enthüllt uns dann exakt die Entfernung zum Stern und sogar die Grösse der Lichtreflexion auf dem Planeten lässt auf den Winkel (zum Stern) und in weiterer Folge sogar auf deren Bahn schliessen, oder aber sie befindet sich ganz weit entfernt vom Stern, nun dann warten die Astronomen wohl vergeblich…

    also in etwa laienhaft vorgestellt… 😉

  13. #13 Franz
    5. Juni 2013

    @Florian, das E-ELT wird nicht von der ESA gebaut, sondern der ESO, und das TMT nicht von der NASA sondern von einem Konsortium aus US- und Kanatischen Universitäten.

  14. #14 Florian Freistetter
    5. Juni 2013

    @Beobachter: Die Sonnenaltivität hat nichts damit zu tun, dass die Sonne heller wird. Und der Stern wird ja nicht non-stop beobachtet. Wie soll das gehen? Man kann nicht für jeden Stern ein eigenen Teleskop bauen.

  15. #15 Florian Freistetter
    5. Juni 2013

    @Franz: Ja, ESA statt ESO ist ein Tippfehler. Bei TMT dachte ich aber schon, dass die NASA da mit drin steckt…

  16. #16 Bullet
    5. Juni 2013

    @qrios:
    äh … hast du meine Antwort überhaupt gelesen?
    Du:

    Bei einer Bahnneigung von beispielsweise 45° Neigung bezogen auf unsere Blickachse wäre der Abstand schon ~79AE.

    Ich vorher:

    die Entfernung des Planeten von seiner Sonne wird wohl kaum 100 AE überschreiten

    So weit ich weiß, ist 100 größer als 79.
    Immerhin bin ich mir jetzt sicher, daß du “erheblich” nur im Rahmen des dortigen Planetensystems meinst. Nur: das ist für die Entdeckbarkeit unwichtig. Hauptsache weit weg vom Stern (und damit ist unser Perspektivwinkel gemeint). Aber ja, die 56 AE sind nur eine untere Grenze.

  17. #17 qrios
    5. Juni 2013

    @Bullet: Im Artikel steht “Er umkreist den Stern in einem Abstand von 56 Astronomischen Einheiten”. Rund 79AE weichen davon aber erheblich ab. Korrekt wäre “Aus unserer Perspektive erscheint er 56AE von dem Stern entfernt.”

    Und tatsächlich könnte er auch 200AE und weiter entfernt sein. Wir haben noch nicht mal genügend Daten, die eine solche Konstellation als sehr unwahrscheinlich erscheinen lässt. Vielleicht ist sie sogar die Regel.

  18. #18 Florian Freistetter
    5. Juni 2013

    @qrios: “Die Tatsache, dass wir den Planeten in einem Abstand von 56AE von seinem Zentralgestirn sehen bedeutet nicht, dass er diesen auch in dieser Entfernung umkreist. “

    Die 56AE stammen nicht nur aus der Beobachtung, sondern auch aus den Modellrechnungen.

  19. #19 qrios
    5. Juni 2013

    @astrodictum-simplex: Ah, ok. Das war das Detail, das mir gefehlt hatte. Ich dachte sie wären nur von den Photos ausgegangen.

  20. #20 Beobachter
    6. Juni 2013

    @Florian zu #14: sehr langsame Helligkeitsänderungen von Sternen werden (gesehen vor Tagen auf N24, od. n-tv?, jedenfalls irgendwas mit 3D – Vermessung der Sterne, u.ä.m.) über angebohrte Stahlplatten die man dann vor einem besonders grossen optischen Aufnahmechip legte, wobei jedes der zahlreichen Löcher nur das Licht des zu beobachtenden Sternes aufnimmt und evtl. deren Abdriften auf diese Art langfristig registriert…

    Idee: hier könnte man parallel dazu auch eine Auswertung von sehr schnellen Helligkeitsschwankungen der gleichen Sterne aufzeichnen und bei Bedarf sofort ein anderes Teleskop autonom auf jenen Stern (möglichst in Echtzeit) ausrichten bei der sich gerade was interessantes tut, ein weiteres (autonom verschaltetes) Teleskop wertet dann die etwas später ankommenden Lichtschwankungen auf der Oberfläche des Planeten aus, die optische Signatur (od. deren aufgezeichnetes Oszillogramm) müsste eigentlich wenn auch wesentlich lichtschwächer dennoch die gleiche sein, wie eben die optische Signatur einer lokalen Eruption des zu beobachtenden Sternes…

    natürlich optimal wäre es wenn die lokalen Lichtschwankungen der Sonne dort zufällig in Richtung des Planeten zeigen würden… aber angeblich können selbst millionenfach geringere Helligkeitsschwankungen als die eines Sternes bereits gut detektiert werden, ein solches Verfahren müsste also relativ gut funktionieren wie oben (#12) bereits als Idee beschrieben…

  21. #21 Florian Freistetter
    6. Juni 2013

    @Beobachter: Was haben Helligkeitsschwankungen mit dem Thema hier zu tun? Hier geht es um direct imaging von Exoplaneten.

  22. #22 Beobachter
    Endlich bewohnbare Planeten aufspüren...
    6. Juni 2013

    @Florian zu #21: es geht mir hier nicht um die Schwankung der Helligkeit sondern ob man daraus zusätzliche Informationen über solche Exoplaneten gewinnen kann, z.B. die Ableitung der Entfernung zwischen Stern und seinem beleuchteten Planeten über eine kurzfristige Modulation der Lichtstrahlung… (IR, UV, od. was auch immer möglich ist)…

    nun falls man z.B. über ein IR – Teleskop – Array tatsächlich irgendwann mal Bild – füllend einen solchen Planeten erfassen kann, dann wird es doch überaus interessant werden…

    Dann können wir die Planeten auch im Licht ihrer Sterne leuchten sehen.

    ja wir sehen sie zwar leuchten, aber vielleicht geht mit einer besseren Teleskoptechnologie und einigen zusätzlichen Ideen, z.B. über das Chile / VLT – ALMA noch wesentlich mehr… 🙂

  23. #23 Florian Freistetter
    6. Juni 2013

    @Beobachter: Ich hab keine Ahnung was du meinst, sorry. Ja, mit besseren Teleskopen kann man mehr sehen. ABer das ist eine ziemlich triviale Erkenntnis.

  24. #24 Beobachter
    6. Juni 2013

    @Florian: Analogie dazu: wenn eine 1000 Watt Halogenlampe (als Stern) in z.B. 30 m Entfernung einen kleinen (Kunststoff-) Globus beleuchtet dann kann ich daraus keine Lichtlaufzeit ermitteln wenn ich dies alles aus z.B. 1000 km über ein Fernrohr betrachte…

    verwende ich jetzt zusätzlich eine Taschenlampe und leuchte vom gleichen Ort aus (also Licht an/aus) pulsierend in Richtung des Globus, so wird man mit freiem Auge bestimmt keine Helligkeitsschwankung feststellen können, aber mit hochempfindlichen Detektoren kann man besonders gut solche geringfügigen Licht – Modulationen (also nach dem Fotodetektor als Wechselspannung ausgebend) verstärken…

    wenn ich jetzt bestimmte optische Modulationen (beliebiger Art) also vom gleichen Ort wo der Scheinwerfer steht ebenfalls zum Globus aussende so kann man nach einer Zeitverzögerung die exakt gleichen Licht – Modulationen auf der Globusoberfläche erwarten, zwar als sehr schwache Lichtreflexionen aber ganz bestimmt kann man sie aus dem gesamten Lichtspektrum des Globus herausfiltern und elektronisch auch kräftig verstärken…

    damit kann man durch eine Phasen – vergleichende Überlagerung der beiden Signale die Lichtlaufzeit zwischen Scheinwerfer und Globus ermitteln, oder zw. Stern und Planeten…

    nur ob diese Idee bereits mit dem derzeitigen Stand der astronomischen Technologien möglich ist, nun dass weiss ich leider nicht…

    aber irgendwie war dies ja die Frage an Dich…

  25. #25 Florian Freistetter
    6. Juni 2013

    @Beobachter: Sorry, ich blick immer noch nicht durch. Vielleicht ist ja jemand anderes hier, der das übersetzen kann?

    WAS soll hier pulsieren? Welches Objekt pulsiert und warum tut es das? Der Stern? Sprichst du von veränderlichen Sternen? (Oder verwechselst du Licht mit der Sternaktivität?)

  26. #26 PDP10
    6. Juni 2013

    @Florian:

    “Vielleicht ist ja jemand anderes hier, der das übersetzen kann?”

    Ich glaube, er will darauf hinaus, dass man aus der Beobachtung des Lichts eines Sterns und der Beobachtung des von einem Planeten dieses Sterns reflektierten Lichts irgendwie die Laufzeit des Lichts zwischen Stern und Planet bestimmen könnte.

    Was einer sehr exakten Entfernungsbestimmung zwischen Stern und Planet entspräche.

    Wie er das anstellen will, habe ich aber auch nicht verstanden …

  27. #27 Florian Freistetter
    6. Juni 2013

    @PDP10: “Wie er das anstellen will, habe ich aber auch nicht verstanden …”

    Ich auch nicht… Dazu bräuchte man ja quasi nen Film des Systems. Aber das geht natürlich nicht so einfach; solche Systeme muss man stundenlang (oft tagelang) belichten, damit man genug Photonen sammelt, um was zu sehen…

  28. #28 Beobachter
    6. Juni 2013

    @Florian zu #25: nun die ganze Zeit sprach ich nur über die Auswertung eines lokalen optisch sichtbaren Ereignisses auf der Oberfläche jenes besagten Sternes, also z.B. einer lokalen Sonneneruption die kurzfristig eine Licht – Modulation produziert und wenn man Glück hat auch noch zufällig in Richtung des Planeten abgestrahlt wird…

    verstehe nicht wo hier das Problem ist denn unter #12 hatte ich es schon einigermassen klar erläutert…

    aber gut hierzu noch ein witziges Beispiel: wenn man in der Nacht von einem Hochhaus blickt kann man unschwer erkennen wo gerade die TV – Geräte in den zahlreichen Fenstern geradezu synchron mit den jeweils eingestellten TV – Sendern mit – flimmert, (pulsiert od. was auch immer) hab ich selbst ein TV -Gerät als Referenz dann kann ich sofort aussagen in welchen der Fenster gerade welches TV – Programm konsumiert wird…

    diese optische Information kann man im Prinzip aus jeder Entfernung ermitteln, bezogen auf die Fenster sogar von der ISS aus betrachtet… würde man nun die zeitliche Verzögerung aller optischen Signale aus den zahlreichen Fenstern mit berücksichtigen so könnte man im Prinzip sogar die Quelle des TV – Sender selbst ausloten…

    beim Stern —> Planet haben wir nur eine zarte Lichtreflexion auf dem Planeten selbst und ein vorheriges optisches Ereignis (Sonneneruption) als Quelle einer lokalen Licht – Modulation… das Plasma selbst, dass nach Stunden oder Tagen beim Planeten ankommt (falls die Richtung stimmt) wird hier nicht berücksichtigt, vielleicht war ja dies etwas irritierend… 🙂

  29. #29 Florian Freistetter
    6. Juni 2013

    @Beobachter: “also z.B. einer lokalen Sonneneruption die kurzfristig eine Licht – Modulation produziert und wenn man Glück hat auch noch zufällig in Richtung des Planeten abgestrahlt wird… “

    Ok, du verwechselst also doch Sonnenaktivität mit Licht. Wenn es eine Protuberanz gibt, dann leuchtet die Sonne deswegen nicht heller. Oder merkst du hier auf der Erde was davon,wenn die Sonne aktiv ist? Da sieht man sie ja auch nicht blinken…

    “beim Stern —> Planet haben wir nur eine zarte Lichtreflexion auf dem Planeten selbst und ein vorheriges optisches Ereignis (Sonneneruption) als Quelle einer lokalen Licht – Modulation”

    Ne, haben wir nicht. Da gibts keine “zarte Reflexion”. Damit es sowas gibt, musst du den halben Stern in die Luft jagen.

    Abgesehen davon: Wie willst du das messen? Der Stern ist im Teleskop ein Punkt. Der Planet ist ein Punkt. Und das wird noch sehr lange so bleiben, es sei denn, du fliegst mit nem Raumschiff dorthin. Und damit du die Punkte siehst, musst du ein paar Stunden oder Tage belichten. Du stellst dir die Astronomie viel zu simpel vor. Das ist kein Film, den man sich anschauen kann, wenn man durch ein Teleskop blickt…

  30. #30 Beobachter
    6. Juni 2013

    @Florian zu #27: dass das Foto oben tagelang aufgenommen wurde steht hier leider nirgends, damit verändert sich leider alles und diese Idee ist dann nicht mehr anwendbar, ausser man macht irgendwann Fotodetektoren in Plakatgrösse, dann kommen sicherlich ausreichend viele Photonen pro Sekunde auf der Erde an…

    evtl. durch eine Kombination solcher Technologien?… [1], [2]…

    demzufolge ist die exakte Entfernungsbestimmung (n.m. Methode) zw. weit entfernten Stern —> Planet Systemen leider immer abhängig von der gerade eintrudelnden Photonenanzahl…

    na ja, hab halt wieder was dazu gelernt, trotzdem Danke für Deine Geduld… 😉

  31. #31 Florian Freistetter
    6. Juni 2013

    @Beobachter: “dass das Foto oben tagelang aufgenommen wurde steht hier leider nirgends, “

    Naja, das ist der Normalfall in der Astronomie. Da muss man immer lange belichten; immerhin ist das Zeug ja weit weg. Geh mal raus in der Nacht und mach mit deiner Kamera ein Bild. Da wirst du nicht viel sehen… Weil du enorm lange belichten musst, wenn du die fernen Objekte abbilden willst.

  32. #32 Beobachter
    6. Juni 2013

    @Florian zu #29: Danke, hab ich bereits Zähne – knirschend (bei Post #30) eingesehen, die Sterne sind einfach zu gross und noch viel mehr die Entfernung zu solchen Exoplanet – Stern – Systemen…

    allerdings könnte man im Prinzip einen möglichen optischen Effekt bei einer solaren Eruption unserer eigenen Sonne mal kurz austesten und ob z.B. etwas davon auf der Venus od. Merkur zu detektieren wäre…

    nun wer weiss vielleicht funktioniert es ja innerhalb unseres Sonnensystems?… 😉

  33. #33 Florian Freistetter
    6. Juni 2013

    @Beobachter: “allerdings könnte man im Prinzip einen möglichen optischen Effekt bei einer solaren Eruption unserer eigenen Sonne mal kurz austesten und ob z.B. etwas davon auf der Venus od. Merkur zu detektieren wäre… “

    Ich habs jetzt schon dreimal gesagt: Du verwechselst Sonnenaktivität mit der Leuchtkraft! Schlag diese Begriffe bitte nach. Wenn die Sonne aktiv ist, folgt daraus nicht, dass sie heller wird!

  34. #34 Alderamin
    6. Juni 2013

    @Beobachter

    es gibt ein paar wenige Sterne, die in kurzer Zeit starke Helligkeitsschwankungen produzieren können: im wesentlichen Novae (das sind weiße Zwerge, auf denen nach dem Einfangen von Materie irgendwann eine thermonukleare Explosion statt findet) und Flare-Sterne (das sind Rote Zwerge, auf denen extrem heftige magnetische Entladungen stattfinden). Dann gibt es veränderliche Sterne, die sehr allmählich pulsieren, mit Perioden von Tagen bis Jahren, viel zu langsam, um damit eine Entfernung von ein paar Lichtminuten oder -stunden zu messen. Normale Sterne wie die Sonne schwanken extremst gering in ihrer Helligkeit. Hier und da mal ein Fleck, ab und zu ein kleiner Flare, das fällt kaum auf und würde sich somit auch nicht zur Messung eignen.

    Man müsste also schon zufällig einen Planeten um eine Nova oder einen Flare-Stern erwischen, und dann auch noch im richtigen Moment zuschauen. Da sich beide Eruptionsarten jedoch nicht vorhersagen lassen, müsste man den Kandidaten (wenn man denn überhaupt einen hätte) permanent im Blick behalten. Dafür haben die Profis keine Zeit, Teleskopzeit kostet Geld. Und Amateurfernrohre können keine Planeten auflösen, bestenfalls einen Transit eines fetten Hot Jupiters messen.

    Einfacher ist es, den Planeten einfach 10, 20 Jahre lang gelegentlich zu beobachten und seine Position relativ zum Stern festzustellen, dann kann man die Bahn bestimmen und mit der Masse des Sterns auch die Entfernung des Planeten vom Stern (Kepler 3). Die Masse des Sterns folgt aus seiner Spektralklasse (Temperatur vs. Helligkeit). So wird das gemacht und nicht anders.

    Was man allerdings schon gemacht hat, ist das Lichtecho einer Nova bei seiner Ausbreitung durch die den explodierten Stern umgebenden Gaswolken zu beobachten, wie sie sozusagen die Wolken über die Jahre “schichtröntgt”. Aber dieser Prozess ist lang andauernd und vorhersehbar, daher kann man diese Beobachtung auch machen, ohne sich auf eine Geduldsprobe einzulassen.

  35. #35 Alderamin
    8. Juni 2013

    @Beobachter

    Übrigens, der hier beschriebene Planet wurde gar nicht wegen seines reflektierten Lichts gefunden, sondern weil er selbst noch heiß ist und im Infraroten leuchtet. Damit erübrigt sich Deine Messmethode ohnehin in diesem speziellen Fall.