Habt ihr schon mal einen echten Sternenhimmel gesehen? Vermutlich nicht, denn hier in Mitteleuropa gibt es keinen wirklich dunklen Himmel mehr! Um das Universum in seiner ganzen Pracht beobachten zu können, muss man in menschenleere Wüsten reisen denn in der zivilisierten Welt überstrahlen unsere eigenen Lichtquellen die Sterne am Himmel schon lange. Die Lichtverschmutzung ist aber nicht nur ein Problem für die Astronomen, sondern für alle Menschen! Folge 32 des Podcasts beschäftigt sich ausführlich mit dem Problem.

Wenn ihr euch an der Lösung des Problems beteiligen wollt, dann könnt ihr zum Beispiel dieses Projekt der Universität Berlin unterstützen. Oder ihr besorgt euch ein “Lightmeter” und stellt selbst Messungen an.

Die Folge könnt ihr euch hier direkt als YouTube-Video ansehen oder direkt runterladen.

Den Podcast könnt ihr unter

https://feeds.feedburner.com/sternengeschichten

abonnieren.

Die Sternengeschichten gibts natürlich auch bei iTunes (wo ich mich immer über Rezensionen und Bewertungen freue) und alle Infos und Links zu den vergangenen Folgen findet ihr unter https://www.sternengeschichten.org.

Kommentare (34)

  1. #1 2002EL6
    5. Juli 2013

    So ein Lightmeter betreiben wir hier auch. Und die Ergebnisse des Vortages gibt es hier: https://www.astroamateur.de/LIGHTMETER/L52.png

    Es hat sich gezeigt, das wir hier auf dem platten Lande doch noch halbwegs dunklen Himmel haben…

    Gruß
    André

  2. #2 madm
    5. Juli 2013

    wenn ich denn einen wirklich schönen Sterminhimmel sehen wollte, welches wäre der kürzeste Weg zu einem guten Aussichtsstandort? Muß ich da wirklich in die Wüste, oder vielleicht hoch auf die Alpen? Vielleicht aufs Meer?

  3. #3 Theres
    5. Juli 2013

    @madm

    Ich würd ja spotten: Ab nach Dunkeldeutschland 😀
    Da gibt es an der Schwarzen Elster sehr dunkel Gebiete, auch im Osthavelland (sofern die nicht noch zu feucht sind) …
    Dort gibt es ein paar Tipps: https://www.lichtverschmutzung.de/seiten/sternenparks.php
    und Westhavelland Ich kenne nur die um Berlin, und die Eifel.

  4. #4 Alderamin
    5. Juli 2013

    @madm

    In D am besten auf einen Berg weit ab von größeren Städten. Südeifel, Vogelsberg, Harz. Alpen sind sicher noch besser. Das Wetter muss allerdings mitspielen, die Luft schön klar und trocken sein, und natürlich kein Mond am Himmel.

    Ansonsten empfehle ich immer die Höhen der Kanarischen Inseln (Teide-Caldera auf Teneriffa, die Höhen von Gran Canaria oder La Palma). Die Sierra Nevada in Andalusien ist auch toll.

  5. #5 Theres
    5. Juli 2013

    Nachtrag: An der Müritz habe ich vor zehn Jahren das erste Mal so richtige Dunkelheit erlebt – beeindruckend – aber leider nur bei dichten Wolken. Befürchtungsweise ist selbst Röbel, die kleinste Kreisstadt, inzwischen knallhell und nicht mehr so duster wie damals.

  6. #6 Chemiker
    5. Juli 2013

    Ich bin gerade in einem Himalaya-Kaff und be­wundere allabendlich den Sternen­himmel (wenn das Monsun­wetter es erlaubt). Zwar sind die um­liegenden Hänge zerstreut besiedelt und leuchten daher ein bißchen, aber ich finde es subjektiv schon recht dunkel.

    Allerdings frage ich mich nun, ob ich farbenblind bin oder ob die Lichtverschmutzung immer noch signifikant ist: Denn ich kann keine Farb­unterschiede im Sternen­himmel erkennen. Alle Sterne sind weiß.

    Gibt es irgendwie ein Möglichkeit, wie ich die Dunkel­heits-Klasse an meinem Stand­ort feststellen kann?

  7. #7 Florian Freistetter
    5. Juli 2013

    @Chemiker: “Denn ich kann keine Farb­unterschiede im Sternen­himmel erkennen. Alle Sterne sind weiß.”

    Also eigentlich solltest du schon zumindest rote und blaue Sterne sehen können.

    “Gibt es irgendwie ein Möglichkeit, wie ich die Dunkel­heits-Klasse an meinem Stand­ort feststellen kann?”

    Gute Frage. Du kannst ja mal probieren, den Wert selbst zu bestimmen: https://en.wikipedia.org/wiki/Bortle_scale
    Wie gut kannst du zB die Andromeda-Galaxie sehen? Wirft das Licht der Milchstraße Schatten? Siehst du das Zodiakallicht?

  8. #8 Chemiker
    5. Juli 2013

    Die Milchstraße kann ich schon erkennen, und den Großen Wagen finde ich auch noch. Aber mehr kannst Du von mir eher nicht erwarten.

    Wie kann die Milchstraße Schatten werfen? Dazu müßte ich doch alle anderen Sterne ausknipsen, oder?

  9. #9 Chemiker
    5. Juli 2013

    Danke für den Link auf die Bortle-Skala. Nach Hören des Podcasts habe ich mich schon gefragt, wie man das wohl schreibt. 😉

  10. #10 Florian Freistetter
    5. Juli 2013

    @Chemiker: “Wie kann die Milchstraße Schatten werfen?”

    Naja, die Sterne sind Punktquellen; der Schatten unterscheidet sich von dem einer ausgedehnten Lichtquelle wie der Milchstraße.

  11. #11 Chemiker
    5. Juli 2013

    Sollte denn für jeden helleren Stern ein einzelner Schatten sichtbar sein? Und ein diffuser, an­isotroper für die Milchstraße?

    Letzte Woche war ja superheller Vollmond, da war nicht viel zu sehen. Und heute (aktuell Mitter­nacht) ist Nebel. Aber der letzte Neumond war großartig.

    Wie Du vielleicht mitgekriegt hast, gab es hier ein Jahrhundert-Unwetter, und jetzt schüttet der Monsun in geregelten Bahnen weiter dahin, mit entsprechend viel Bewölkung, Dunst und Nebel. Eine Suche nach “kedarnath flood 2013” zeigt, wie es 100 km nördlich von hier aussieht.

  12. #12 PDP10
    5. Juli 2013

    @Chemiker:

    Wenn ich fragen darf – total Off-Topic, ich weiss – was machst du da am (im?) HImalaya?

    Nur wenn das nicht zu persönlich oder sontwie nicht zu beantworten ist …

    Aber ich finde es immer super interessant, wenn sich Leute in einem Forum wie diesem hier zu Wort melden und sich dann rausstellt, dass sie das von irgendwo am Ende der Welt tun!

    Das ist etwas, für das das Internet definitiv gemacht ist!

  13. #13 GorG
    6. Juli 2013

    Vielen dank für die Bortle Skala. Kannte ich nicht, da werde ich das nächste Mal detailliert schauen. 🙂

    ad Berge (aus meiner Erinnerung heraus, nach der jetzt bekannten Skala):

    In den Alpen denke ich kommt man > 3000m bestenfalls zu (3) eher (4). Im Kaukasus >4000m glaube ich könnte es (2-3) werden, wenn mal keine Wolken drüberziehen – aber auch das wird schwierig weil durch die Schneeauflage viel Licht reflektiert wird, das ist wie eine Beleuchtung.

    Ich glaube daher, dass der Aufwand den Nutzen für die meisten wohl eher übersteigt und es – wenn man eh schon eine Reise macht – es einfacher zu erreichende Orte gibt (ohne Schnee und Eis).

  14. #14 Steffmann
    6. Juli 2013

    Back from holiday ? Dürfen wir wieder ? 😉

  15. #15 Florian Freistetter
    6. Juli 2013

    @Steffmann: “Back from holiday ? “

    Ich? Ich mach keinen Urlaub, sondern ne Auszeit aus diversen anderen, persönlichen Gründen. Dass es den Podcast aber weiterhin geben wird, hab ich damals aber angekündigt. Und ich weiß nicht, was du dürfen wollen willst, was du nicht in den letzten Tagen auch schon durftest…

  16. #16 Chemiker
    6. Juli 2013

    @ PDP10

    Ungefähr dasselbe wie Florian: Auszeit. Nur länger. 😉

  17. #17 diny25
    Viersen
    7. Juli 2013

    Guten Morgen…Also wenn der Nachthimmel schön klar ist und es die Zeit zu lässt …sehe ich auch oft gern in den Himmel.Manchmal sehe ich kleine Lichtpunke vorbei fliegen..ich nehme schwer an das es Satelliten sind.Von den gibt es ja mega viele.Doch gestern Nacht so gegen 23:50 Uhr…sah ich einen ganzen schwarm dieser kleinen Lichter min. 18 Stück die zusammen in einem schwarm vorbei flogen.Sowas hab ich noch nie gesehen…Auch ein etwas größeres bläuliches Licht flog mit.Gibt es das ,also das sich Satelitten so in einem schwarm bilden? Danke für die Antworten…LG

  18. #18 Florian Freistetter
    7. Juli 2013

    @diny: “ibt es das ,also das sich Satelitten so in einem schwarm bilden? “

    Ne, sowas gibts nicht. Da hast du was anderes gesehen. Was genau lässt sich aus der Beschreibung schwer ablesen. Vielleicht waren es ein paar dieser chinesischen Himmelslaternen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kong-Ming-Laterne). Die sind zwar eigentlich verboten, aber daran hält sich nicht jeder und da auch noch Sommer und gestern Samstag war; also jede Menge Hochzeiten stattgefunden haben und die Laternen ja soooooo “romantisch” sind, stehen die Chancen gut, dass du genau solche Laternen gesehen hast. Aus der Entfernung sehen die genau wie ein Schwarm aus kleinen Lichtpunkten aus; je nach Modell der Laterne in unterschiedlichen Farben.

  19. #19 Andreas
    7. Juli 2013

    Aus eigener Erfahrung:
    Ankerwache (am besten Hundewache) gehen.
    Entweder vor Helgoland oder (mit voll abgeblendetem Dampfer) vor einem norwegischen Fjord.
    Der Vorteil: Nach der Wache kann man beim Smutje ganz frisch gebackene Brötchen abholen 🙂

  20. #20 Theres
    7. Juli 2013

    @diny25
    Ein Schwarm Chinalaternen wär eher orange bis rötlich (wie jedes Jahr an Silvester zu sehen). Waren die Lichter teils bunt und blinkend?
    Es könnte durchaus ein Auftankmanöver in der Nacht gewesen sein, der Menge der Lichter nach. So etwas ist selten zusehen, aber wie es mit Militärflughäfen, Manövern und deiner Blickrichtung aussieht, wäre auch zu berücksichtigen. Gestern Nacht war es jedenfalls ungewöhnlich klar für eine Sommernacht …

  21. #21 diny25
    7. Juli 2013

    Huhu..danke für die Antworten erstmal.Vorweg wir glauben nicht an UFO `s oder sowas aber das war schon seltsam.Also die Lichter waren nicht orange und nicht blinkend.Und ich kann mir auch nicht vorstellen das in dieser extremen höhe Chinalaternen noch Leuchten,weil kein Sauerstoff mehr da ist der die Flamme aufrecht hält. Es war ein ganzer Schwarm in der höhe in der man auch Satelliten vorbei fliegen sieht…einige Lichter flogen auch entgengesetzt.Wie soll ich es beschreiben es sah so aus als würde sich plötzlich ein stück Himmel mit Sternen bewegen..(nein,wir waren nicht betrunken)! Uns interessiert halt echt brennend was das war… Lg

  22. #22 diny26
    7. Juli 2013

    Erstmal danke für deine Antworten! Die lichter waren nicht orange und haben auch nicht geblinkt! Und ich kann mir auch nicht vorstellen das diese chinalaternen in dieser extremen höhe noch leuchten. ..dir Flamme hätte ja kein Sauerstoff mehr! Und ich glaube auch nicht an UFOs oder so! Es war ein ganzer schwarm in der Höhe in der auch die Satelliten vorbei kommen. ..ich beschreibe es mal so. ..es sah aus als würde sich plötzlich ein Stück Himmel mit Sternen bewegen und langsam vorbei ziehen. ..und einige flogen auch quer, (und nein wir waren nicht betrunken) Uns würde nur brennend interessieren was das war!lg

  23. #23 Florian Freistetter
    7. Juli 2013

    @diny: “Und ich kann mir auch nicht vorstellen das in dieser extremen höhe Chinalaternen noch Leuchten”

    Woher weißt du denn, wie hoch die waren? Es ist EXTREM schwer, Entfernung und Höhe von Lichtpunkten zu schätzen. Dabei vertun wir Menschen uns ständig.

    “Es war ein ganzer Schwarm in der höhe in der man auch Satelliten vorbei fliegen sieht”

    Das kannst du so nicht sagen. Man kann die Höhe eines Lichtpunkts am Himmel nicht sehen. Ein Stern, ein Satellit, ein Flugzeug – das sieht alles gleich “hoch” aus.

  24. #24 Uli
    8. Juli 2013

    Vor etwa 40 Jahren habe ich als Stadtkind mal Urlaub (Ferienlager) im Schwarzwald gemacht. Da gehörte dann auch eine Nachtwanderung dazu.
    Der Mond war nicht zu sehen, der HImmel völlig ohne Wolken und der Sternenhimmel so krass, daß ich mich heute noch daran erinnere.

    Wie es heute an der selben Stelle wohl aussieht?

  25. #25 Der Rabe
    8. Juli 2013

    Nur ganz kurz, da vom Handy aus: Definitiv Kanaren, La Palma ORM. Ist nicht umsonst der Standort der europäischen Nordsternwarte mit mittlerweile 15 Observatorien. Ich durfte dort vor 14 Tagen eine wunderschöne Milchstrasse fotografieren… *träum* Aber ein Ephemeridenkalender ist Pflicht.

  26. #26 Benni
    Berlin
    9. Juli 2013

    Ich weiß es grad nicht ganz genau, aber ich glaube es war in Frankreich, wo gerade ein Gesetz in Kraft tritt, nach dem Werbetafeln, und ähnliche Lichter Nachts abgechaltet werden müssen.
    Finde ich sehr gut. Als Berliner hab ich mich schon öfter geärgert über Einkaufszentren, die mitten in der Nacht, wo kein Mensch vorbeifährt noch Hell erleuchtet sind…
    Nicht unbedingt nur wegen der Lichtverschmutzung, da kann man in Berlin eh nicht viel machen, sondern wegen der Sinnlosigkeit.
    Ansonsten kann ich die weniger belebten Küstenstreifen empfehlen. Andromeda mit dem Feldstecher ist da zumindest so zu erkennen, das sich meine Kids was drunter vorstellen können…

    PS: Jop, Frankreich wars… Zwar erst ab 1 Uhr Nachts, aber is ja schon mal was.
    https://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/2161823/

  27. #27 MadManniMan
    Jena
    24. Juli 2013

    Haben wir eigentlich in der “Lichtstadt Jena” eine Chance, gegen das Stadtmarketing zu argumentieren?

  28. […] beim “Frischen Wind” mitlesen, kurz ein wenig Kontext: Aufgrund der stetig zunehmenden Lichtverschmutzung – der übermäßigen und oft wenig zielgerichteten nächtlichen Beleuchtung – kann man […]

  29. […] immer größer werdende Lichtverschmutzung. Darüber habe ich ja auch schon öfter geschrieben bzw. gesprochen und glücklicherweise gibt es immer mehr Initiativen, die probieren, etwas gegen dieses Problem zu […]

  30. […] Lichtverschmutzung habe ich schon oft gesprochen. Zum Beispiel hier oder hier. Die künstliche Aufhellung des Nachthimmels ist nicht nur ein Ärgernis für Leute, die […]

  31. #31 Zorro
    25. Dezember 2014

    Nach wie vor hochaktuell, diese Art der Lichtverschmutzung scheint eher noch zuzunehmen.

  32. […] wir es richtig anstellen, können wir Licht und Dunkelheit haben; wir müssen uns nur ein wenig mit der Lichtverschmutzung beschäftigen. Und es würde sich lohnen: Lichtverschmutzung ist ein wirtschaftliches Problem, ein […]

  33. […] Florian Freistetter, Sternengeschichten Folge 32, Lichtverschmutzung – die Zerstörung der Nacht. […]

  34. […] immerhin haben einige Länder das schwierige Thema der Lichtverschmutzung angesprochen, was ich natürlich nur begrüßen […]