Heute gibt es eine besondere Folge der Sternengeschichten. Ich mache gerade (Arbeits)Urlaub in Österreich und hatte ganz vergessen, dass ich ja auch noch ne Sternengeschichten-Folge veröffentlichen muss. Damit ich mir auf die Schnelle nichts einfallen lassen muss, habe ich einfach meinen alten Studienkollegen Matthias angerufen, der mittlerweile als Mathematik/Physik-Lehrer an einer Schule hier in Krems an der Donau arbeitet und mit ein wenig über Astronomie in der Schule geplaudert. Bitte entschuldigt die etwas schlechtere Tonqualität; aber ich habe hier nicht die gleiche technische Ausrüstung wie zuhause in Jena.

Die Folge könnt ihr euch hier direkt als YouTube-Video ansehen oder direkt runterladen.

Den Podcast könnt ihr unter

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Die Sternengeschichten gibts natürlich auch bei iTunes (wo ich mich immer über Rezensionen und Bewertungen freue) und alle Infos und Links zu den vergangenen Folgen findet ihr unter https://www.sternengeschichten.org.

Kommentare (20)

  1. #1 dilopho
    16. August 2013

    Zu der Sache mit Astronomie als eigenes Unterrichtsfach.

    Sicherlich eine interresante Idee, aber ich würde es nicht als Pflichtfach einführen, eher als Wahlfach wie zum Beispiel zusätzliche Fremdsprachen. Auch wurden Astronomie und Kosmologie zumindest auf meiner Schule innerhalb von Physik behandelt, was natürlich auch nicht verkehrt wäre. Auch sollte man überlegen, ab wann ein Bereich als Schulfach geeignet ist. Würde es sich zum Beispiel lohnen das Fach Literaturwissenschaften einzuführen, wenn das ganze eigentlich schon einigermaßen mit Deutsch abgeckt wird?

  2. #2 Faustus
    16. August 2013

    In der Oberstufe in Berlin hatte ich etwas Astrophysik (Kepler, Newton, Fluchtgeschwindigkeit, “Rocket Science” etc.), aber auch nur weil ich im Leistungskurs war. Für jüngere Oberstufler gab es auch so eine Art Wahlfach am Nachmittag wie es hier beschrieben wurde. Sehr gute Idee, v.a. bemerkenswert wegen dem Engagement des Lehrers, aber zur damaligen Zeit erschien mir dies nach 7 Zeitstunden Schule doch eher etwas für die wirklichen Enthusiasten.
    Aus der heutigen Sicht würde ich es sehr begrüßen, wenn im Physik Grundkurs der 9. oder 10.Klasse ein Halbjahr der Astronomie/Astrophysik standardmäßig im Lehrplan gewidmet würde.
    Von einem Extra-Kurs Astronomie wage ich beim deutschen Schulsystem kaum zu träumen ^^

  3. #3 Faustus
    16. August 2013

    @ österr. Nobelpreisträger:
    Ich hätte den Neurobiologen Eric Kandel dazugezählt, obwohl er ja schon seit geraumer Zeit die US-am. Staatsbürgerschaft innehat und auch dort seine Ausbildung genossen hat.
    Wikipedia listet ihn auf als “Altösterreicher”
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_%C3%B6sterreichischen_Nobelpreistr%C3%A4ger

  4. #4 Florian Freistetter
    16. August 2013

    @Faustus: Naja, ich weiß nicht, ob man Leute, die Österreich vorher aus dem Land vertrieben hat, dann wieder “einbürgern” sollte, wenn sie berühmt geworden sind…

  5. #5 Metti
    Varna
    16. August 2013

    hatte das “pech” bei meinem wahlpflichtfach (was für ein wort) nicht in den informatikkurs gekommen zu sein – letztendlich war informatik unterirdisch (wie so oft an den schulen) und ich hatte meinen neues lieblingskurs und das interesse für wissenschaft für mich entdeckt
    in anbetracht der vielfältigkeit der astronimie/kosmologie sollte dies meiner meinung nach neben physik zum pflichtfach erhoben werden – besser als ethik/religion

  6. #6 Dietmar
    17. August 2013

    Astronomie in der Schule ist so ein Thema: Die Klasse meines Sohnes sollte Bücher über das Weltall mitbringen und jeder sollte etwas über das Weltall erzählen, was er so weiß. Junior fand erzählenswert, dass im Zentrum der Milchstraße ein supermassives Schwarzes Loch vermutet wird. Wurde von der Lehrerin mit “das glaube ich nicht” als überbordende Phantasie eines Jungen abgetan.

  7. #7 AmbiValent
    17. August 2013

    @Dietmar
    Autsch! In welcher Klasse war das? Und wie hatte die Lehrerin dann weitergemacht? (Meine Mutter ist Mathe-/Physiklehrerin für 5. Klasse bis Oberstufe, und sie hätte zumindest nicht Schüler so auflaufen lassen wie die Lehrerin deines Sohns)

  8. #8 Dietmar
    17. August 2013

    Das ist jetzt die 6. und die erste Stunde zum Thema “Weltall”. Junior ist angemessen empört! 🙂 Muss er ruhig bleiben, und darf sich nicht entmutigen lassen. Schließlich kann er seine Behauptungen belegen.

  9. #9 Basilius
    Nyaruratohotepu
    17. August 2013

    @Dietmar
    Didaktik hat diese Lehrerin aber wohl von den Wildschweinen gelernt, oder? Kommt die rein zufälligerweise von einer Waldorfschule?
    Ich würde mich übrigens nicht darauf verlassen, daß diese Lehrerin sich Belegen beeindrucken lässt. Da wäre sie auch nicht die erste.
    >.<

  10. #10 Basilius
    Nyaruratohotepu
    17. August 2013

    …sich von Belegen beeindrucken lässt…
    Sapperluft!

  11. […] sollte viel öfter Thema in Schulen […]

  12. #12 Dietmar
    17. August 2013

    @Basilius: Sie ist schon ganz in Ordnung, nicht dass ein falsches Bild entsteht. Aber da ist sie wohl an irgendeiner Science-Fiction-Vorstellung von Schwarzen Löchern gescheitert; und daran, dass das ein Junge mit leuchtenden Augen begeistert vorschwärmt. Jungen haben es da manchmal nicht so leicht wie Mädchen, dass man sie ernst nimmt.

  13. #13 Alderamin
    17. August 2013

    Bei uns fand Astronomie in der Schule praktisch nicht statt. Die Jahreszeiten in der Grundschule im Sachkundeunterricht. Und in einer Physikstunde wurde uns mal ein bewegliches Modell von Sonne, Erde und Mond gezeigt, das der Lehrer zudem falsch erklärte (den Schatten der Erde auf den viel zu nahen Mond deutete er als Mondphase statt Finsternis). Ich konnte immerhin den Klassenlehrer in der 10 dazu drängen, auf Klassenfahrt in Berlin die Volkssternwarte mit uns zu besuchen, aber es war Tag und mehr als Sonnenflecken und Venus nicht drin. Das war’s dann mit der Astronomie.

  14. #14 Findus
    Krems
    17. August 2013

    Hier muss ich als Schüler, der sich für Astronomie interessiert (und an der Schule ist, an der Matthias unterrichtet), muss ich meine Meinung erzählen:

    Im Physik-Unterricht hält sich die Astronomie sehr stark in Grenzen, weil wir schon für den normalen Stoff zu wenig Zeit haben. Relativ viel Astronomie kommt im Geografie-Unterricht vor, doch es gibt nicht wirklich gute Materialien und auch die Professsoren kennen sich nicht so gut in Astronomie aus, wie Physik-Professoren. Im Biologie-Buch gibt es auch eine Seite über das Sonnensystem, diese ist aber eher inhaltsleer bis inkorrekt.
    Bei meinen Klassenkollegen kommt Astronomie relativ gut an, aber nahezu niemand weiß überhaupt etwas über Astronomie.

    Aber vor einigen Monaten hatte ich ein Erlebnis, welches mich erstaunt hat:
    Am Ende des vorigen Schuljahrs fragte mein Biologieprofessor einige Schüler in unserer Klasse, ob wir freiwillig am Nachmittag zwei Stunden lang einen Unterricht für Drittklassler (~13 Jahre alt) halten möchten. (Ich ging in die 6. Klasse)
    So zeigten wir ihnen wie man Fische seziert und halfen ihnen beim Mikroskop. Mich faszinierte, dass die gesammte Klasse interessiert mitmachte und sogar die Klasssenrowdys anpackten und sezierten. Am Ende waren die Schüler einstimmig der Meinung, dass die Stunden Spaß gemacht haben.

  15. #15 Florian Freistetter
    17. August 2013

    @Findus: “Relativ viel Astronomie kommt im Geografie-Unterricht vor,”

    Echt? Also zu meiner Zeit haben wir im Geografie-Unterricht nicht mal Geografie gelernt. Unser Lehrer war ein Ex-Manager und wir haben ausschließlich Wirtschaftskunde gemacht. Das ging so weit, dass wir mal in der letzten Schulwoche in der 6. Klasse einen “Hauptstadt-Wettbewerb” gemacht haben und ich tatsächlich mehr Hauptstädte gewusst habe, als unser Geo-Lehrer…

    “So zeigten wir ihnen wie man Fische seziert und halfen ihnen beim Mikroskop. Mich faszinierte, dass die gesammte Klasse interessiert mitmachte und sogar die Klasssenrowdys anpackten und sezierten. Am Ende waren die Schüler einstimmig der Meinung, dass die Stunden Spaß gemacht haben.”

    Das klingt cool und ist eigentlich auch ne ziemlich coole Idee vom Professor. Man lernt immer dann am besten, wenn man es anderen Menschen erklären muss. Und ihr habt tatsächlich nen Fisch seziert? Wir haben während meiner ganzen Schulzeit kein einziges Viech aufgeschnitten..

  16. #16 Findus
    Krems
    17. August 2013

    @Florian
    Mit demselben Biologieprofessor haben wir in den letzten 2 Jahren ein Auge, ein Herz und ein Gehirn seziert. Es gibt meistens nur relativ wenig Protest seitens der Schüler. Man
    sollte nur oft lüften, um den Duft aus dem Raum zu bekommen.

    “Echt? Also zu meiner Zeit haben wir im Geografie-Unterricht nicht mal Geografie gelernt. Unser Lehrer war ein Ex-Manager und wir haben ausschließlich Wirtschaftskunde gemacht. Das ging so weit, dass wir mal in der letzten Schulwoche in der 6. Klasse einen “Hauptstadt-Wettbewerb” gemacht haben und ich tatsächlich mehr Hauptstädte gewusst habe, als unser Geo-Lehrer…”

    So ähnlich war es bei mir in den ersten eineinhalb Jahren. Der Professor war kurz vor der Pension und wir schauten uns nur Filme an (die nicht mit Geografie zu tun haben) oder spielten DKT. Bei dem einzigen Test ließ er uns die Lösung im Buch nachschlagen, weil niemand etwas gewusst hatte,
    Unser neuer Professor macht den Unterricht interessant. Astronomie steht übrigens teilweiße im Lehrplan (Was ist die Ekliptik? Wie entstehen Jahreszeiten? in der 5. Klasse)

  17. #17 Florian Freistetter
    17. August 2013

    @Findus: “Mit demselben Biologieprofessor haben wir in den letzten 2 Jahren ein Auge, ein Herz und ein Gehirn seziert. “

    Cool. Unser Bio-Prof am BRG war zwar auch ziemlich cool und wir haben ein paar tolle Projekte gemacht. Aber seziert haben wir nie irgendwas…

  18. #18 MadManniMan
    20. August 2013

    Ich für meinen Teil kann behaupten (wissen tu ich es freilich nicht), dass Astronomie ganz allgemein unheimllich viel zu meinem Verständnis VON ALLEM beigetragen hat.

    Letztlich führte diese (späte) Erkenntnis dazu, dass ich jetzt meinen Beruf hinschmeiße und nochmal Physik auf Lehramt studiere (ein Wink an Florian: hier in Jena 🙂 ). Ich hoffe inständig, dass ich ganz viele Fehlschlüsse durch das Nahebringen eines konsistenten Energiebegriffes den Schülern gegenüber verhindern kann. Dabei kann die Astronomie echt helfen, weil sie so viele Zusammenhänge plastisch darstellt.

  19. #19 Anna Su.
    23. August 2013

    @Dietmar

    “…Milchstraße ein supermassives Schwarzes Loch vermutet wird. Wurde von der Lehrerin mit “das glaube ich nicht” als überbordende Phantasie eines Jungen abgetan. ”

    Das ist eine Schande!!! Ich bin mir fast sicher,dass die Lehrerin darüber bescheid wusste, jedoch nur auf ihr Lehrstoff begrenzt ist und keine Lust hatte mit Kindern auf solch ein Thema einzugehen. Es hätte zu viele für sie nicht beantwortbare Fragen gegeben.
    Erinnert mich an meine Cousiene, sollten ihr Haustier malen, woraufhin mein Onkel in die Schule kommen musste:” …denn wie kann es sein,dass das Kind ihre Katze mit schwarzer Farbe ausgemalt hat,denn Schwarz ist eine negative Farbe und ob es denn Probleme zu Hause gäbe?!” Darauf hin mein Onkel: “Haben sie schon mal eine grüne Katze gesehen? Unsere ist schwarz!!”
    Was ist nur mit den Lehrern los???

  20. #20 Anna Su.
    23. August 2013

    Einer meiner Lieblingfächer war Physik. Nur leider habe ich ab der 7.Klasse nix mehr davon mitbekommen,da unser Lehrer Dauerkrank war und ständig Aushilfslehrer sich bemühten über alles andere als Physik zusprechen mit uns. Ich habe mich so gelangweillt und bin heute noch sauer darüber,dass ich meine Physikbegeisterung nicht ausleben konnte, nur weil das Schulsystem, meiner Meinung nach, schon längst versagt hat und Lehrer nur darauf aus sind ihr Lehrstoff runter zu rattern ohne auf die Schüler einzugehen bzw. wirkliche Bildung zu bieten. Zu mindest war es auf meiner Schule so.