Wenn wir Menschen jemals etwas machen wollen, was echter Raumfahrt ähnelt, dann führt kein Weg an der Erforschung der Asteroiden vorbei. Bis jetzt haben wir es noch ohne die Felsbrocken im All geschafft. Aber wenn man es genau nimmt, dann haben wir auch noch nicht allzu viel im Weltraum erreicht. Vor knapp 50 Jahren haben wir mal 12 Menschen 400.000 Kilometer weit weg zum Mond geschickt, wo sie sich ein paar Stunden aufgehalten haben, bevor sie wieder nach Hause geflogen sind. Wir haben einige kleinere Geräte ins Weltall geschossen, die mehrere Jahre unterwegs sind, bevor sie andere Planeten erreichen können. Und wir haben eine Raumstation die sich 300 Kilometer von der Erde entfernt befindet und in die ein paar Menschen gequetscht werden können, um dort wissenschaftliche Experimente durchzuführen.
Das soll nicht heißen, dass ich die bisherigen Bemühungen der Menschheit gering schätze. Ganz im Gegenteil. Aber es wäre so viel mehr möglich. Wir könnten wirkliche Raumstationen bauen; etwas, das diesen Namen auch verdient. Wir könnten dauerhaft am Mond leben. Wir könnten zum Mars fliegen. Oder zum Merkur. Wir könnten die Jupitermonde erforschen und auf ihnen landen. Wir könnten einen Weltraumlift bauen und eine völlig neue Ära der Raumfahrt einläuten. Wir könnten Sonnenkraftwerke im All konstruieren und unser Energieproblem ein für alle Mal lösen. Aber all das können wir nicht, wenn wir uns vorher nicht mit den Asteroiden beschäftigen. Denn es wäre absurd, all die Materialien und Ressourcen die für diese großen Vorhaben nötig sind, von der Oberfläche der Erde ins Weltall zu schaffen. Es wäre nicht nur absurd; es wäre unmöglich. Oder zumindest enorm dumm, denn man benötigt wahnsinnig viel Energie und Ressourcen, um auch nur ein bisschen an Material an der Spitze einer riesigen Rakete in den Weltraum zu schießen. Das ist das, was wir derzeit machen und man sieht ja, wohin es uns führt. Die winzige Raumstation zu bauen hat mit dieser Technik 15 Jahre gedauert! Und in ein paar Jahren wird der Betrieb eingestellt und die ganze Station im Meer versenkt. All das, was man über Jahrzehnte hinweg mühsam in einen Orbit gebracht hat, wird dann wieder zurück auf die Erde geschmissen.
Viel besser wäre es, wir würden uns das Material zur Konstruktion direkt aus dem All holen. Wenn wir nicht jeden Baustein mit einer Rakete in den Weltraum heben müssen, sondern uns direkt vor Ort bedienen könnten, könnten wir auch ganz anders planen und bauen. Und der Ort wo wir dieses Material finden, sind die Asteroiden. Dort gibt es alles, was wir brauchen. Wir könnten einen kleinen Asteroiden aushöhlen und hätten einen Instant-Raumstation. Das Eis, das wir bei den Asteroiden finden, könnten wir benutzen um Wasser zu gewinnen und daraus Luft zum Atmen (Sauerstoff) und Treibstoff (Wasserstoff). Es wäre dann auch viel leichter, von so einer Basis im All aus zum Mond oder zum Mars zu fliegen. Wir müssten keine gigantischen Booster bauen und sie mit Treibstoff vollstopfen, denn wir sind ja schon im All und können uns direkt auf den Weg machen.
Aber noch sind wir nicht so weit. Noch müssen wir so weiter machen, wie bisher. Mit großen, teuren Raketen, die nach einmaligen Gebrauch weggeschmissen werden und nur wenig Material ins All bringen können. Aber zumindest gibt es Pläne, sich mit den Asteroiden zu beschäftigen. Die NASA plant, in Zukunft einen Asteroiden zu fangen und zwecks Erforschung zur Erde zu bringen. Ich hoffe, dass diese Mission irgendwann tatsächlich stattfinden wird und nicht wieder Einsparungen zum Opfer fällt. Wie es dann weitergeht, wenn der Asteroid erstmal bei uns eingetroffen ist, zeigt dieses schöne Video der NASA:
Ich würde mich freuen, wenn Menschen wieder einmal weiter ins All vordringen als nur die 300 Kilometer bis zur Raumstation. Und wer weiß – vielleicht ist der Flug zu diesem Asteroiden ja tatsächlich der Anfang einer völlig neuen Ära. Naja, zumindest träumen kann man davon…
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