In der Serie über kontroverse Bücher habe ich schon ein Buch über Geologie und Kreationismus und ein Buch über Chemtrails vorgestellt. Heute hab ich ein weiteres Thema gefunden, über das man hervorragend streiten kann: Essen!

In Deutschland und vor allem in Österreich findet man in den Supermärkten immer mehr Bio-Lebensmittel. Bio ist gut, Bio ist nachhaltig, Bio ist ökologisch, Bio ist gesund, Bio schmeckt besser, Bio schützt die Umwelt und die Tiere. Bio ist die Zukunft.

Das zumindest scheinen viele zu denken und das will uns vor allem die Werbung glauben machen. Die Realität sieht aber ganz anders aus. Der Agrarbiologe Clemens Arvay hat nachgesehen, wo die Bio-Lebensmittel wirklich herkommen und das Ergebnis seiner Recherchen kann man im Buch “Der große Bio-Schmäh: Wie uns die Lebensmittelkonzerne an der Nase herumführen” nachlesen.

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Wie der Titel schon vermuten lässt (“Schmäh” ist österreichische für “Schwindel”), beschreibt das Buch vor allem die Lage in Österreich. Es würde mich aber sehr wundern, wenn es in Deutschland oder anderswo auf der Welt gänzlich anders ablaufen würde.

Arvay hat sich die Versprechen der Werbung angesehen und sie mit der Realität verglichen. In den Werbespots im Fernsehen und auf den Labels der Produkte selbst sieht man ja hauptsächlich glückliche Tiere, urige Bergbauern vor grandioser Naturkulisse, Kühe auf blühenden Bergwiesen und Schweine, die sich wohlig im Schlamm wälzen. Das Brot wird liebevoll von Hand geknetet und im romantischen Ofen gebacken; der Käse altmodisch in pittoresquen Berghütten hergestellt. Alles wird so gemacht wie früher, in der “guten alten Zeit”. Langsam, sorgfältig und ganz viel Liebe.

“Wir wollen den Eindruck des Retro-Bauerntums erwecken. Mit Monokulturen und industriellen Mähdreschern spricht man niemanden an.”

sagt der Chef einer Marketing-Agentur, der Werbung für den Rewe-Konzern macht im Interview mit Arvay. Aber trotz aller Werbung sind Monokulturen und industrielle Mähdrescher die Realität. Auch bei der Bio-Produktion. Das wird mehr als deutlich, wenn sich Arvay auf die Suche nach den Produktionsstätten macht, in denen die Bio-Lebensmittel hergestellt werden. Er findet keine kleinen Betriebe in Familienbesitz; keine Bergbauern oder altmodische Bäcker. Sondern nur wenige große Firmen, die neben der konventionellen Ware auch die Bio-Produkte herstellen und unter verschiedenen Markennamen an die diversen Supermärkte liefern.

Bio-Lebensmittel stammen so gut wie immer aus genau der gleichen Massenproduktion aus der auch die normalen Lebensmittel stammen. Das “gute” Image stammt fast ausschließlich aus den Köpfen der Marketing-Leute die, wie Arvay ausführlich beschreibt, oft auch recht “kreativ” sein können, wenn es darum gehtdie ökologischen Vorteile der Bio-Lebensmittel zu definieren (aka “zu erfinden”).

Und auch sonst zeigt Arvay, dass das Bio-Bild in unseren Köpfen selten mit der Realität übereinstimmt. Das Bio-Gemüse wird auf riesigen Feldern von großen Konzernen angebaut und von schlecht bezahlten Erntehelfern eingebracht. Den Tieren geht aus nicht besser. Bio-Freilandhühner haben zwar am Papier oft mehr Auslauf; in der Realität sind die Ställe aber meist so gestaltet, dass die Hühner das freie Land gar nicht betreten können bzw. wollen, weil das Freigehege nicht artgerecht gestaltet ist. Bio-Kühe und Bio-Schweine werden genauso in Transportern durch die Gegend gefahren und oft sogar gemeinsam mit den konventionellen Tieren verladen. Sie landen in den gleichen Schlachthöfen und werden genau so im Massenbetrieb geschlachtet wie sonst auch:

“Unser Geschäft läuft nur mehr über die maximale Auslastung. Massenproduktion ist die Vorgabe der Handelskonzerne, anders geht heute gar nichts mehr. Kleine Metzgereien oder Betriebe in Bauernhand, die selbst Einzeltieren schlachten, zerlegen und direkt vermarkten, gibt es kaum mehr. Sie haben keine Chance. Das Geschäft läuft nur mehr über die zentrale Bündelung.”

sagt der Betriebsleiter eines Schlachthofes, den Arvay besuchte.

“Bio” ist absolut nicht das, was wir uns vorstellen. Natürlich gibt es jede Menge Richtlinien, an die man sich halten muss. Aber mit dem, was uns in der Werbung gezeigt wird, hat das nichts zu tun. Arvay schreibt zum Beispiel:

“Unter ‘Auslauf’ versteht man die Möglichkeit der Rinder, sich unter freiem Himmel außerhalb des Stalls zu bewegen. Laut EU-Bioverordnung müssen Rinder an hundertachtzig Tagen pro Jahr in den Auslauf gelassen werden – es wird aber nicht vorgeschrieben, wie lange. Ein Auslauf muss nicht begrünt sein, ein eingezäunter Bereich vor dem Stall reicht aus. Manche Bio-Laufställe (das sind Ställe ohne Anbindung der Rinder) verfügen in der Mitte über eine Aussparung im Dach. Durch diese Lücke regnet es herein und die Sonne scheint hindurch. Solche Installationen gelten auch in der biologischen Rinderhaltung bereits als Auslauf, wenn sie breit genug sind. Die Tiere brauchen dann nicht mehr aus dem Stallbereich gelassen werde.”

Hier sind ein paar Bilder:

Natürlich ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wo unser Essen her kommt und wie wir Tier- und Landwirtschaft betreiben. Wir sollten dabei auf die Umwelt achten, die Tiere nicht unnötig quälen und gesunde Lebensmittel produzieren. Aber “Bio” hat damit nicht viel zu tun. Der Marketing-Chef von vorhin sagt im Buch:

“Es ist uns gelungen, Bio zu einem Lifestyle zu machen und der Markt boomt.”

Ja, “Bio” ist im wesentlichen ein Label, mit dem wir uns ein gutes Gewissen kaufen. Wenn wir Bio-Eier, Bio-Milch oder Bio-Gemüse kaufen, dann können wir uns dabei die heile Welt der Werbung vorstellen. Wir können als umweltbewusste, ökologische Konsumenten fühlen, die sich Gedanken um die Natur machen. Aber das “Bio”-Gefühl hat mit der Realität kaum etwas zu tun. Am Ende seines Buchs beschreibt Arvay, wie vernünftige und umweltbewusste Landwirtschaft tatsächlich aussehen könnte. Mehr Mischkulturen, mehr Direktvermarktung und vor allem Konsumenten, die sich der Lage bewusst sind und nicht auf die Werbung der Supermärkte herein fallen. Aber es müsste sich viel ändern, damit die Welt in dieser Hinsicht wirklich besser wird. Heute werden jede Menge Lebensmittel verschwendet, weil sie nicht “schön” genug sind, um in Supermärkten verkauft werden zu können oder weil die Produzenten mit den logistischen Vorgaben der Märkte nicht mithalten können. Es bräuchte komplett andere Handelsgewohnheiten und andere Konsumenten (die auch bereit sind, das für die Lebensmittel zu bezahlen, was sie wert sind) damit eine ökologische Landwirtschaft ausreichend produktiv sein kann.

Ich kann das Buch nur empfehlen. Wir wissen zwar alle, dass man der Werbung nicht trauen soll. Aber es ist trotz allem erschreckend zu sehen, wie sehr bei “Bio” die Realität von unserer Vorstellung abweicht. Natürlich wird es auch Bio-Produzenten geben, die tatsächlich gute, nachhaltige und ökologische Produkte herstellen. Aber die kann man genauso gut in der konventionellen Landwirtschaft finden. “Bio” ist nur ein Lifestyle-Label. “Bio” ist nicht besser. “Bio” ist tatsächlich ein teurer Schmäh…

Kommentare (88)

  1. #1 Dietmar
    29. August 2013

    In dem Ort, in dem ich groß geworden bin, gibt es einen Bio-Hof: Aus direkter Anschauung kann ich sagen, dass es da so läuft, wie man es erwartet, wenn man Bio-Produkte kauft. Das Vieh weidet auf riesigen Wiesen, die Felder wechseln ihre Frucht, Käse wird von Hand hergestellt, gesprüht wird nicht etc. Und nett sind die Leute auch. Wahnsinnig nett!

    Eine Zeit lang (ob es heute noch so ist, kann ich nicht sagen) war der Betrieb Lieferant von Karotten für Baby-Brei eines bekannten und großen Kindernahrungs-Herstellers. Von der Firma wurde stets kontrolliert, ob das wirklich biologisch angebaute Möhren sind.

  2. #2 Dietmar
    29. August 2013

    Die Tomaten und Hühner des Films sind aber kein wirkliches Argument, dass das nicht biologisch sei! Um quasi-industrielle und perfektionierte Aufzucht und Produktion kommt man bei der erforderlichen Menge nicht aus. Dann sieht ein Gewächshaus natürlich so aus, geht doch gar nicht anders. Und Schlachtungen werden auch am Fließband durchgeführt.

  3. #3 Dietmar
    29. August 2013

    “Um … herum”

    Irgendwann gewöhne ich mir an, am Ende eines Satz daran zu denken, wie ich ihn anfing …

  4. #4 Jens Wiechers
    Friedrichshafen
    29. August 2013

    Es erschreckt mich nicht, zu bekannt sind mir die Daten, aber ich empfand Arvays Buch ebenfalls als sinnvollen und gut strukturierten Beitrag zur Debatte; ein weiteres schönes Buch zu unserem Umgang mit “grün” und “bio” ist Möllers Das grüne Gewissen; kann ich sehr empfehlen.

    Jens

  5. #5 bikerdet
    29. August 2013

    Na ja, wenn wir nicht so viele Lebensmittel verschwenden würden, kämen wir ganz gut ohne diese Auswüchse aus. Wenn man sich überlegt, das wir in ‘D’ 1/3 unserer Lebensmittel vernichten, heißt das doch das von den was wir wegwerfen eigendlich noch 40 Mio. Menschen dick und fett (wie wir) werden könnten. In den USA sollen es 1/2 sein. Somit könnten alleine ‘D’ und USA rund 350 Mio. Menschen in saus und braus leben lassen. Umgekehrt heißt es aber auch, das wir im Grunde auch mit der Hälfe bzw. einem Drittel der Produktionsmenge auskämen ! Aber daran verdient ‘man’ ja nicht genug.

    In Kürze erscheint ein Film zu diesem Thema, werde ich mir mit Sicherheit ansehen :

    https://www.taste-the-waste.de/tastethewaste/start.html

  6. #6 Katja
    29. August 2013

    “Natürlich gibt es jede Menge Richtlinien, an die man sich halten muss.” – Und diese ganzen Richtlinien sind angeblich soooo schwer einzuhalten, dass die Mehrheit der Landwirte noch immer konventionell anbaut. Dass Bio-Lebensmittel aus dem Supermarkt nicht aus dem “Tierparadies” kommen, heißt nicht, dass “Bio” ein reines Life-Style-Label ist, sondern dass die Nicht-Bio-Produkte aus der “Tierhölle” kommen. Ganz abgesehen vom Chemikalien-, Hormon- und Antibiotikaeinsatz .

    Finde es richtig, die Bio-Siegel und die darin garantierten Richtlinien zu transparent zu machen, aber die Schlussfolgerung des Artikels kann ich nicht nachvollziehen.

  7. #7 Stefan
    29. August 2013

    “Bio” als solches gibt es ja gar nicht: zu viele teilweise sehr unterschiedliche Label sind im Umlauf. Und da das Ganze über Zertifizierungen läuft, und nicht über wirkliche Qualität oder andere Charakteristika geprüft werden kann, ist es auch offen für Schindluder. Und da es viel Nachfrage gibt, muss eben auch viel produziert werden. Da nur wenige Bauern Bio produzieren, müssen die eben auch richtig reinklotzen. Der Rest wird dann importiert…

    Nicht vergessen darf man die esoterischen Wurzeln von Bio, siehe Demeter!

  8. #8 Florian Freistetter
    29. August 2013

    @Dietmar: “i! Um quasi-industrielle und perfektionierte Aufzucht und Produktion kommt man bei der erforderlichen Menge nicht aus. Dann sieht ein Gewächshaus natürlich so aus, geht doch gar nicht anders.”

    Es geht eher darum, dass hier Massenproduktion in Monokultur stattfindet, was nicht wirklich was mit dem “Bio”-Feeling der Werbung zu tun hat.

  9. #9 lab
    29. August 2013

    Was mir auffällt, ist das Dein Blogpost wesentlich verallgemeinernder daherkommt, als die Buchbeschreibung bei amazon selbst.

    Lt. der vom Verlag vergebenen Beschreibung geht es bei dem Buch um:
    “[…] Den größten Teil des Kuchens sichern sich in Österreich mittlerweile die Handelsmarken der großen Supermarktkonzerne wie REWE (Billa & Co.), SPAR und HOFER. Was steckt aber wirklich hinter deren Bio-Handelsmarken? […]”
    Man lese: “deren” – nicht “den”.

    Wenn ich die Beschreibungen bei amazon richtig lesen, geht es dem Autor nicht um “bio” oder nicht “bio”, sondern um Massentierhaltung und industrielle Landwirtschaft.

  10. #10 Florian Freistetter
    29. August 2013

    @lab: “Wenn ich die Beschreibungen bei amazon richtig lesen, geht es dem Autor nicht um “bio” oder nicht “bio”, sondern um Massentierhaltung und industrielle Landwirtschaft.”

    Es geht dem Autor um die Frage, ob “Bio” das hält, was das Bio-Marketing verspricht. Und Massentierhaltung und industrielle Landwirtschaft entspricht eben nicht dem “Bio”-Image, das von den Konzernen aufgebaut wird. Obwohl “Bio” in der Realität genau das ist…

  11. #11 roel
    *****
    29. August 2013

    @Florian Freistetter “Arvay hat sich die Versprechen der Werbung angesehen und sie mit der Realität verglichen”

    Hm, dass könnte er auch mit anderen Werbungen problemlos wiederholen.

    “Bio-Lebensmittel stammen so gut wie immer aus genau der gleichen Massenproduktion aus der auch die normalen Lebensmittel stammen.”

    Die Bio-Lebensmittel der großen Discounter und Supermärkte ja, besonders wenn sie eigene Bio-Labels haben. Bio ist kein geschützter Begriff aber als VerbraucherIn kann man sich an den geprüften Bio-Siegeln orientieren und die Bio-Lebensmittel vom .bekannten Biohof beziehen. Bio ist leider nicht immer gleich Bio.

    Mit welchen Bio-Siegeln waren die im Buch vorgestellten Lebensmittel gekennzeichnet?

  12. #12 Florian Freistetter
    29. August 2013

    @roel: “Mit welchen Bio-Siegeln waren die im Buch vorgestellten Lebensmittel gekennzeichnet?”

    Da kamen eigentlich alle gängigen Siegel vor. Die diversen Eigenmarken der großen Konzerne aber auch das EU-Siegel.

  13. #13 michael
    Ilmenau
    29. August 2013

    @Katja
    Ich bin selbst Bio-Produzent (aus kommerzeillen Gründen) und in der Bio-Tier-Produktion werden genauso Antibiotika etc. eingesetzt! Der Unterschied ist, dass die Dauer bis zum Schlachten nach Verabreichung des Antibiotikums 3 statt 2 Wochen beträgt… Selbiges gilt fürs Spritzen auf dem Acker. Einsetzen darf man prinzipiell alles, man muss nur lang genug bis zum Ernten warten. Ich bin selbst öko-Fan, aber Bio ist definitiv ungleich Öko! Bio ist ein nur ein Label, mit dem ich meine Produkte teurer verkaufen kann.

  14. #14 Dietmar
    30. August 2013

    @Florian Freistetter:

    Es geht eher darum, dass hier Massenproduktion in Monokultur stattfindet, was nicht wirklich was mit dem “Bio”-Feeling der Werbung zu tun hat.

    Das habe ich verstanden. Aber das Bio-Feeling aus der Werbung ist nicht das, was Bio bedeutet. Es gibt auch Werbung, die suggeriert, dass Konditoren persönlich die Schokoladen-Linien über Pralinés ziehen, was in Wirklichkeit natürlich maschinell läuft.

    Bio, aber das soll jetzt nicht belehrend sein, bedeutet, dass ökologisch kontrollierter Anbau ohne Einsatz von Pestiziden o. ä. stattfindet. Bio-Mais ist da genauso eine Monokultur auf recht großer Fläche wie die Kartoffel und wird maschinell geerntet. Da geht kein Landwirt mit der Sense von Hand lang. Deswegen, auch wenn das nicht “schön” oder idyllisch aussieht, sind die Tomaten wohl eben doch tatsächlich Bioprodukte.

    Der Bio-Bauer in meinem Heimatort hat eine computergesteuerte Melkanlage. Die Kühe gehen da hin, wenn sie gemolken werden wollen. Das Ding sieht monströs und gar nicht idyllisch aus. Für die Tiere ist das toll. Aber Werbung kann man damit nicht machen. Da sieht man dann eine tief dekoltierte junge Bäuerin, die Kälbchen streichelt oder so, um damit Milch zu verkaufen.

    Dass sich Unternehmen in diesen Markt drängen und ihn quasi unterwandern und, allein schon, weil “Bio” nicht wirklich geschützt ist, soweit ich weiß, stelle ich nicht in Abrede. Aber das ist nicht das Problem der Idee oder der Kunden, die Bio-Produkte wollen, sondern eigentlich nahezu oder vielleicht sogar tatsächlich betrügerische Kundentäuschung.

  15. #15 Dietmar
    30. August 2013

    @michael:

    Selbiges gilt fürs Spritzen auf dem Acker. Einsetzen darf man prinzipiell alles, man muss nur lang genug bis zum Ernten warten.

    Damit scheint mir eindeutig zu sein, dass Du genau zu dem Kreis landwirtschaftlicher Unternehmer gehörst, den ich eben kritisiert habe. Bio-Landwirte, die das wirklich ernst nehmen, setzen keine Pestizide ein. Punkt. Da wird auch nicht getrickst.

  16. #16 Stefan W.
    https://demystifikation.wordpress.com
    30. August 2013

    Es bräuchte komplett andere Handelsgewohnheiten und andere Konsumenten (die auch bereit sind, das für die Lebensmittel zu bezahlen, was sie wert sind) damit eine ökologische Landwirtschaft ausreichend produktiv sein kann.

    Oft gehört aber deswegen noch nicht richtig.

    Lebensmittel sind Waren wie andere auch und deren Preis entspricht den Grenzkosten der Produktion. Die Theorie dahinter ist, dass bei Produkten, bei denen es kein Monopol gibt, die Produzenten aus dem Markt gedrängt werden, die teurer anbieten, weil es immer noch einen Produzenten gibt, der Geld vierdient, obwohl er DIch unterbietet, und dann laufen Deine Kunden zu ihm über, weil Dein Produkt ist nicht besser.

    Da stecken ein paar idealisierte Annahmen drin – am problematischsten ist wohl die asymetrische Information. Wenn ich dem Kunden ein Bioschnitzel zum doppelten Preis verkaufen kann, und der Kunde kann nicht feststellen, dass es gar nicht Biofleisch ist, dann ist der Anreiz zu betrügen enorm.

    Verschiedene Substanzen wie Antibiotika lassen sich zwar prinzipiell im Fleisch nachweisen, aber nicht vom Kunden. Eine Kontrolle ist hier nötig und im Interesse der Anbieter, denn wenn der Kunde ihm nicht vertraut wird er kaum das doppelte hinblättern für Biofleisch.

    Es gibt aber keinen objektiven Wert für Lebensmittel. Wenn die Produktivität steigt sinkt der Preis und mögliche Gründe für Produktivitätssteigerungen gibt es viele.

    Der Spruch treibt aber viele in die Falle zu glauben, dass ein hoher Preis dann auch für einen besonderen Wert bürgt. Was es den Hersteller kostet, das weiß der Kunde aber quasi auch nie.

    Die Motive überhaupt Bioprodukte verzehren zu wollen sind aber auch vielfältige. Aufklärung tut oft not, aber ich würde nicht jeden Bürger der sowas kaufen will verteufeln.

    Ich kann aber nicht aus der Millionenmetropole mit dem Rad zum Eierzeuger radeln und 2 Stunden für 10 Eier aufwenden. Umgekehrt will ich nicht von einem Kikeriki in der Stadt geweckt werden.

    Verordnungen wie die mit dem Loch in der Stalldecke kann man sich auch sparen – auf der anderen Seite sind dann aber strenge Richtlinien von – ich glaube es ist Demeter – wo der Bauer dann bei Vollmond nachts singend über die Felder hüpfen muss, um das Siegel zu bekommen.

    Ich brauche da eine Verwaltung die ein paar einfache, klare und zweckmäßige Richtlinien erläßt, diese selbst kontrolliert, und die Kunden müssen sich darauf verlassen können. Wer Sonderwünsche hat, der soll ruhig getrocknetes und zerriebenes Schlangenöl unter den Naturdünger mischen. Ich fürchte aber, in der Politik findet man nur Handlanger der einen oder der anderen Lobby.

  17. #17 Fraeggl
    Tirol
    30. August 2013

    @michael: wir sind auch langjährige bioproduzenten und wenn wir auch nur einen einzigen Lieferschein vom bezogenen österreichischen biofuttermittel für unsere Hühner nicht aufbewahren würden, geschweige denn ein fizelchen konventionelle primärprodukte einsetzen würden – von spritzmitteleinsatz garnicht zu sprechen – würden wir ohne 2. Chance SOFORT aus dem Programm fliegen. Und wir liefern an einen österreichischen discounter! Ein labelvergleich im Internet lohnt: nicht nur jenen Bauern zugunsten, die auch Bio als Bio sehen. Der Konsument entscheidet wie viel Bio er kauft.

  18. #18 Klaas Berger
    30. August 2013

    Ich kenne gar keine Werbung für Bioprodukte großer Ketten, die idyllische Zustände vorgaukeln. YouTube mit der Suche “bio werbung” zeigt, dass es sowas tatsächlich vereinzelt zu geben scheint. Man sollte aber bedenken, dass auch Werbung für konventionelle Produkte mit “glücklichen Kühen” daherkommen, insofern läuft der Vorwurf auch ein bißchen ins Leere.
    Bio legt nicht so große Betonung auf gute Bedingungen für Tierhaltung, dafür gibt es andere Label, das ist eigentlich bekannt. Es ist auch unmittelbar klar, dass die Produkte großer Ketten allein von der Menge her nicht von Bauernhöfen kommen können.
    Wenn ich als Berliner hingegen Milch vom Ökodorf Brodowin (Demeter) kaufe, dann erwarte ich schon, dass die Tierhaltungsstandards dort höher sind. Ich hoffe, nicht zu unrecht.

  19. #19 Adent
    30. August 2013

    @Dietmar
    Das was du meinst scheinen mir eher die Öke-Landwirte zu sein. Wie schon weiter oben gesagt ist Bio nicht geschützt, da kannst du also alles genauso machen. Im Bereich Öko ist es verboten zu spritzen (dafür darf man den Boden mit Kupfer versauen).

  20. #20 pseudonymus
    30. August 2013

    @Stefan, roel: Bio ist ein geschützter Begriff. Ein Lebensmittel darf nur dann als “Bio” bezeichnet werden, wenn es die Vorgaben der EU-Ökoverordnung einhält.
    https://www.verbraucherservice-bayern.de/glossar/detail/ansicht/Bio/

  21. #21 Adent
    30. August 2013

    @pseudonymus
    Oh, das wusste ich nicht, sorry Dietmar!

  22. #22 Dietmar
    30. August 2013

    @Adent: Ich würde eher gesagt haben, diese idyllisierende Vorstellung bezeichnet den Öko-Bauern.

    Jetzt habe ich mal bei Wikipedia geguckt:

    Als Bio-Lebensmittel werden Lebensmittel aus der ökologischen Landwirtschaft bezeichnet. Der Begriff ist in der EU gesetzlich definiert. Diese Produkte müssen aus ökologisch kontrolliertem Anbau stammen, dürfen nicht gentechnisch verändert sein und werden ohne Einsatz konventioneller Pestizide, Kunstdünger oder Abwasserschlamm angebaut.

  23. #23 Dietmar
    30. August 2013

    Ach, habe ich wieder zu langsam gedacht und geschrieben … 🙂

  24. #24 robsn
    30. August 2013

    Eine Frage an die Österreicher: Heißt “Schmäh” wirklich nur Schwindel?

    Ich habe vor kurzem Falkos Biographie gelesen und da wird das Wort im Sinne von “Schneid” benutzt (ich weiß: Falko war Wiener, kein Österreicher ;D). Da kamen so Zitate von ihm wie “Der Typ hat einfach nicht den richtigen Schmäh”. Hab ich´s falsch interpretiert?

  25. #25 Dietmar
    30. August 2013

    Da gibt´s ja auch den berühmten “Wiener Schmäh”. Ist wohl, wie vieles, ein Wort mit mehreren Bedeutungen.

  26. #26 advanced deep space propeller
    30. August 2013

    “österreichisch umgangssprachlich Kunstgriff oder Schwindelei; auch verbindliche Freundlichkeit, Scherze oder Sprüche”

    https://de.wikipedia.org/wiki/Schm%C3%A4h

  27. #27 roel
    *****
    30. August 2013

    @pseudonymus ” Bio ist ein geschützter Begriff. Ein Lebensmittel darf nur dann als “Bio” bezeichnet werden, wenn es die Vorgaben der EU-Ökoverordnung einhält.”

    Danke! Habe ich jetzt richtig verdrahtet.

  28. #28 dude
    30. August 2013

    Letzten endes ist die einzig richtige Konsequenz vegan zu leben und so viel Gemüse und Obst wie möglich im eigenen Garten anzubauen bzw. vom lokalen Landwirt des Vertrauens zu beziehen.

  29. #29 Dietmar
    30. August 2013

    @dude:

    Letzten endes ist die einzig richtige Konsequenz vegan zu leben

    Sogenannte Nutzviehrassen verschwänden dann. Die Tiere frei- und dann im Wald verenden zu lassen oder von endlich wieder vorhandenen Wölfen reißen zu lassen, wäre den Tieren das lieber? Oder soll man Kühe halten wie andere Haustiere, um sie zu betuddeln?

  30. #30 Dietmar
    30. August 2013

    (Strohmänner, ich weiß. Aber die sollen schon auf echte Fragen hinweisen.)

  31. #32 pseudonymus
    30. August 2013

    Ob Bio-Lebensmittel so erzeugt werden, wie die Werbung suggeriert, und wenn nicht, ob das dann eine Täuschung ist und Bio ein Schmäh, ist die eine Frage. Ja, finde ich ärgerlich, genauso wie bei konventionellen Produkten. Die Aussage “Bio ist ein Schmäh, weil es nicht dem Bild der Werbung entspricht”, die ich dem Titel des Buches entnehme, finde ich jedenfalls überzogen, weil sie pauschal den ganzen Bio-Sektor in einen Topf wirft und nach meinem Eindruck ebensogut auf konventionelle Lebensmittel zutrifft.

    Wichtiger finde ich die Frage, was hinten rauskommt. Nützt Bio der Umwelt? Ist es gesünder? Geht das Buch darauf nicht weiter ein?

    Mein Eindruck aus ein paar Abstracts der letzten Zeit war, dass Bio oder konventionell da oft keinen großen Unterschied macht.

    Gesünder: laut einem Review 2012 kein großer Unterschied zu konventionelllen Produkten, https://www.sciencedaily.com/releases/2012/09/120903221122.htm

    Umwelt: pro Flächeneinheit belastet der Bio-Anbau in den Studien die Umwelt anscheinend weniger, pro Ertragseinheit (Bio braucht meistens für den gleichen Ertrag mehr Fläche) scheint es keinen großen Unterschied zu geben, z.B.
    https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1365-2664.12035/full
    https://www.nature.com/nature/journal/v485/n7397/full/nature11069.html%3FWT.ec_id=NATURE-20120510

    Gibt es systematische Studien zum Tierschutz?

    Hat mich jedenfalls schon deillusioniert. Der Bio-Anbau schreibt eben ein einfach Anbaumethoden vor anstatt gezielt die ökologischen und gesundheitlichen Wirkungen zu verbessern, mit welchen Methoden auch immer. Bei Früchten oder Ölsaaten liefert Bio vermutlich etwa den gleichen Ertrag, vielleicht tut man damit der Umwelt wirklich etwas Gutes. Treibhaus-Tomaten zum Beispiel dagegen sind immer schlecht für die Umwelt, egal ob Bio oder konventionell, dann im Winter doch lieber Weißkohl und das gesparte Geld für einen guten Zweck spenden.

    Letztlich geht wohl kein Weg daran vorbei, sich möglichst gründlich zu informieren, ein Siegel ist leider nur ein kleines Indiz.

  32. #33 Florian Freistetter
    30. August 2013

    @pseudonymus: ” Geht das Buch darauf nicht weiter ein? “

    Ja, das wird auch erwähnt. Es macht keinen großen Unterschied für die Umwelt. Arvay erklärt auch genau, warum Bio nicht unbedingt ökologisch ist und wie vernünftigr Öko-Landwirtschaft aussehen sollte.

  33. #34 Florian Freistetter
    30. August 2013

    @Dietmar: “Bio, aber das soll jetzt nicht belehrend sein, bedeutet, dass ökologisch kontrollierter Anbau ohne Einsatz von Pestiziden o. ä. stattfindet.”

    Ja, sollte man meinen. Ist aber nicht immer so. Es GIBT Landwirte, die vernünftig, ökologisch und gut arbeiten. Aber der Großteil der Bio-Produkte wird von großen Konzernen hergestellt und hat mit “ökologisch” nichts zu tun. Das ist auch das, was Arvay im Buch vermitteln will: Das “ökologisch” nicht gleich “Bio” ist. Ein Bauer kann ökologisch arbeiten oder nicht und es gibt genug die das tun. Aber “Bio” ist keine Garantie dafür, dass das stattfindet – sondern eben nur ein Label, mit dem man das Produkt teurer verkaufen kann.

  34. #35 Statistiker
    30. August 2013

    Letzten Endes ist die einzig richtige Konsequenz, darauf zu achten, sich gesund und ausgewogen zu ernähren mit einer gesunden Mischung aus pflanzlicher und tierischer Nahrung, um so den Körper alle benötigten Stoffe zuzuführen. Mangelerscheinungen wie bei bestimmten einseitigen Ernährungsweisen können so ausgeschlossen werden.

    Bio kann man dann getrost ignorieren. Das Zeug kommt mir übrigens solange nicht auf den Tisch, wie die Bio-Lobby ihrer Gentechnik-Paranoia fröhnt.

  35. #36 Florian Freistetter
    30. August 2013

    @Klaas Berger: “Ich kenne gar keine Werbung für Bioprodukte großer Ketten, die idyllische Zustände vorgaukeln. “

    Ach, fahr mal nach Österreich und schalte dort den Fernseher ein… Da findest du jede Menge Spots dieser Art. ZB https://www.youtube.com/watch?v=wBTEfWeW6C8
    Von dieser Bauern/Schwein-Kombo gibts ne ganze Serie; das ist ne riesige Kampagne und die anderen großen Hersteller haben auch alle sowas laufen.

    “Bio legt nicht so große Betonung auf gute Bedingungen für Tierhaltung, dafür gibt es andere Label, das ist eigentlich bekannt.”

    Ist es das? Das würde ich bezweifeln. Ich denke, dass tatsächlich die meisten Menschen unter “Bio” “ist gut für die Tiere” verstehen.

    “Wenn ich als Berliner hingegen Milch vom Ökodorf Brodowin (Demeter) kaufe, dann erwarte ich schon, dass die Tierhaltungsstandards dort höher sind. Ich hoffe, nicht zu unrecht.”

    Kann sein. Aber dafür hat Demeter andere Probleme (https://psiram.com/ge/index.php/Demeter). Das ist alles ziemlich esoterischer Hokuspokus, der da veranstaltet wird; noch dazu ist es dieser ekelhafte anthroposophische Kram der immer wieder ins rassistische abdriftet…

  36. #37 Florian Freistetter
    30. August 2013

    @robsn: “Eine Frage an die Österreicher: Heißt “Schmäh” wirklich nur Schwindel?”

    Ne, nicht nur. In diesem Fall heißt es “Schwindel”, aber es kann auch “Witz”, “Scherz” etc bedeuten…

  37. #38 Dietmar
    30. August 2013

    @Florian Freistetter: Ich habe das wie gesagt verstanden aber sehe es tatsächlich nicht so sehr als problematisch an, dass Bio-Produkte quasi industriell gefertigt werden. Es geht darum, rationell und in großer Menge zu produzieren. Wenn diese Produkte beispielsweise ohne Einsatz von Pestiziden entstehen und dafür gesorgt wird, dass die großen Flächen, beispielsweise durch Fruchtwechsel, gesund erhalten werden, sehe ich da nichts Kritisches. Das Einzige, was zu stören scheint, ist, dass das nicht mit dem Idyll des Bergbauern oder so übereinstimmt. Dass das Label ausgehöhlt wird, bzw. als reiner Werbeträger quasi betrügerisch missbraucht wird, weiß ich und leugne ich auch nicht. Aber “Bio-Tiere” in großer Zahl zu halten ist eigentlich kein Argument, dass diese nicht “Bio” seien.

  38. #39 Florian Freistetter
    30. August 2013

    @Dietmar: “Aber “Bio-Tiere” in großer Zahl zu halten ist eigentlich kein Argument, dass diese nicht “Bio” seien.”

    Nein eh nicht. Hab ich auch nirgends gesagt. Aber es ist halt auch nicht so, dass “Bio” unbedingt bessere Tierhaltung ist. Oder bessere Landwirtschaft. Oder umweltbewusstere Landwirtschaft. Dafür gibt es in den Bio-Richtlinien zu viele Schlupflöcher und zu viele Regelungen, die nichts mit ökologischer Landwirtschaft zu tun haben.

  39. #40 Wissenslücke
    30. August 2013

    Bei uns auf dem Wochenmarkt haben wir einen Bauern kennen gelernt, der kein Bio-Siegel hat, aber aus eigenem Antrieb und aus Überzeugung quasi nach den Bio-Standards arbeitet.
    Mit ihm haben wir letztens mal eine längere Unterhaltung gehabt, die recht interessant war.
    Preislich liegt er immer so irgendwo im Mittel zwischen Bio und Konventionell, je nachdem was und wie viel er gerade hat.
    Er hat auch nur ein recht kleines Sortiment, und so etwas wie Zitronen oder Bananen gibt`s bei ihm (noch) nicht.
    Auf die Frage, warum er das nicht aus Bio-Anbau zukauft meinte er, dass er gerade bei Bananen und anderen Südfrüchten nicht davon überzeugt ist, dass die Arbeitsbedingungen für die Menschen und die Umweltstandards so sind, wie es sein sollte.
    Er selbst kauft solche Sachen dennoch für seinen Eigenbedarf ein und ist überhaupt kein radikaler Globalisierungsgegner, der etwas gegen den Handel mit Südfrüchten oder so hat.
    Aber er versucht, hier auf dem Wochenmarkt nur mit dem zu handeln, was er selbst nach seinen eigenen Vorstellungen produzieren kann.
    Ihm ist klar, dass das nur seine ganz individuelle Kompromisslösung ist und er sagte auch, dass er langfristig überlegen muss, ob er das so aufrecht erhalten kann.
    Denn die Leute wollen eben auch Bananen und Zitronen.
    Also forscht er weiter nach Herstellern, die ihm vertrauenswürdig erscheinen.
    Denn auf Vertrauen basiert ja der ganze Handel mit Nahrungsmitteln – und wie schwer das beschädigt werden kann, zeigen ja immer wieder genügend Beispiele…

    Zu den Biosiegeln meinte er, dass es natürlich besser ist, man hat überhaupt mal einen gewissen Grundstandard als gar keinen.
    Aber für ihn sind die Bio-EU-Vorgaben gerade für die Tierhaltung ein blanker Witz.
    Ausserdem seien die Siegel (nach seiner Aussage) wohl mit nicht unerheblichen Kosten für die Bauern verbunden (dazu kann ich aber nichts weiter sagen, da wissen die Profi`s hier sicher besser Bescheid).
    Aus dem Weinanbau ist mir das allerdings bekannt (mein Vater hatte ein Restaurant und hat immer nach guten Weinen gesucht, er hat sich aber nie auf Siegel verlassen sondern ist, soweit möglich, zum Winzer vor Ort gefahren und hat dann entschieden.)
    Viele Winzer produzieren durchaus nach den Vorgaben für die ganzen Klassifizierungen, auch nach Öko-Standards, aber sie können oder wollen sich das Geld für die Bio-Zertifikate nicht leisten.

  40. #41 Robert
    Wien
    30. August 2013

    “Bio” ist nur ein Lifestyle-Label. “Bio” ist nicht besser. “Bio” ist tatsächlich ein teurer Schmäh…

    Dass “Bio”-Lebensmittel nicht das sind, was die Werbung verspricht ist mir klar. Aber wie schaut’s mit den geringeren Pestizid-Belastungen aus?
    Ist die Konklusio nicht ein wenig zu reißerisch, denn ob es “besser” ist hängt doch von sehr subjektiven Kriterien ab – und dabei rede ich nicht nur vom Geschmack?

    ps. bin ein großer Fan dieses Blog!

  41. #42 dude
    30. August 2013

    @Dietmar #29. Richtig, wie du schon selber zugibst, sind deine “Fragen” nur Strohmänner. Die Welt wäre eine bessere, wenn Mensch fleischlos leben würde. Das ist Fakt.
    Weniger Klimabelastung, weniger Regenwald wird vernichtet, weniger Zivilisationskrankheiten und nicht zuletzt werde die Tier nicht so gequält, wie es heuter der Fall ist.
    Allein in Deutschland werden jedes Jahr 40-50 Millionen männliche Küken jedes Jahr einfach geschreddert, da man sie nicht gebrauchen kann, und das obwohl sinnloses töten von Tieren sogar per Gesetz verboten ist. Nee, las mal, da können ein paar reißende Wölfe nicht gegen an, so viel unmoralisches Unheil die Menschen anrichten.

  42. #43 Wissenslücke
    30. August 2013

    @dude:
    Das mit den männlichen Küken ist aber auch im Bio-Sektor so. Anders kommt man eben nicht an die Millionen oder Milliarden von Eiern, die dann in die Bio-Produkte wandern.
    Der alleinige Verzicht auf Fleisch ist es ja gar nicht – das machen ja auch immer mehr Leute, aus den verschiedensten Gründen.
    Aber selbst wenn Du ein leckeres Bio-Eis oder einen knusprigen Bio-Keks futterst, der nicht explizit Ei-frei hergestellt wurde, hast Du ein paar Küken auf dem Gewissen…

  43. #44 Dietmar
    30. August 2013

    wie du schon selber zugibst, sind deine “Fragen” nur Strohmänner.

    Aber welche mit Sinn. Dem magst Du aber nicht nachgehen?

    Die Welt wäre eine bessere, wenn Mensch fleischlos leben würde.

    Das sieht eher wie ein quasireligiöses Mantra aus. Die Klimabelastung lässt sich auch durch bloße Reduktion des Fleischkonsums verringern. Regenwald muss nicht für diesen vernichtet werden; dass er das wird, ist Misswirtschaft und anderes, aber keine direkte Notwendigkeit des Fleischkonsums. Welche Zivilisationskrankheit wird durch Fleischkonsum ausgelöst? Dass Tiere gequält werden, ist widerwärtig, aber ebenfalls keine Notwendigkeit aus dem Fleischkonsum. Und letztlich: Die Nutztierarten sollen also verschwinden?

  44. #45 dude
    30. August 2013

    @wissenslücke: Dass die Kücken auch im Bio-Sektor gekillt werden, bestreite ich gar nicht. Deshalb sage ich ja, dass der einzig konsequente Weg, vegan zu leben ist.

    @Dietmar: Wieso sollen die Nutztierrassen auf einmal aussterben, wenn man aufhört Tierprodukte in Massenproduktion herzustellen? Und, dass sich der Klimawandel AUSSCHLIE?LICH durch Fleischverzicht beheben lässt, habe ich nirgens behauptet und tue es auch nicht. Dennoch wäre es ein großer Beitrag. Schau dir mal die CO2-Bilant versch. Lebensmittel an. Fleisch (insb. Rind), Sahne, Käse etc sind reinste Klimakiller. Und um ein Kilo Fleisch herzustellen, muss man zig kilo Soja o.ä. verfüttern, welches zumeist aus ehemaligen Regenwaldgebieten kommt, die dafür platt gemacht wurden. Auch der Wasserkonsum für die “Fleischherstellung” ist enorm. Natürlich MUSS man keinen Regenwald plattmachen um Fleisch herzustellen, aber momentan ist das nunmal so, dass das so passiert und solange es der günstigste Weg ist, wird sich daran auch so schnell nichts ändern.
    Selbstverständlich ist es utopisch zu glaube (oder vorzuschreiben) die gesamte menschheit müsse sich ab jetzt vegan leben. Wenn man aber versucht, moralisch aufgeklärt zu leben, für sich und einen positiven Beitrag für die Menschheit machen will, ist das ein logischer und konsequenter Schritt.
    Ich kann dir stundenlang Argumente für den Verzicht von Fleisch und Fisch erzählen, aber das würde den Rahmen sprengen. Wenn du Interresse hast, liefere ich aber gerne ein paar nützliche (möglichst ideologiefreie) links zu dem Thema.

  45. #46 Trottelreiner
    30. August 2013

    @41, robert:
    nenne pestizid, definiere rückstand. je nach eingesetzter substanz und menge würde ich zunächst einmal fragen, ob die gefundene menge überhaupt bedenklich ist. ansonsten ist es gar nicht so weit hergeholt zu fragen, ob nicht auch mangelnder pestizideinsatz unangenehme folgen für die gesundheit haben kann. immerhin haben diverse ackerkräuter pharmakologisch recht interessante inhaltsstoffe.

    ansonsten, diverse -ide hast du so oder so, im zweifelsfall sorgen die pflanzen selbst dafür. ich erinnere da immer gerne an den bemerkenswert insektenfraßresistenten sellerie, der durch einen stark erhöhten psoralengehalt die für den bösen riesenbärenklau oft kolportierten photosensibilisierungen hervorrief…

  46. #47 pseudonymus
    30. August 2013

    @Robert: “Aber wie schaut’s mit den geringeren Pestizid-Belastungen aus?”

    In dem Review-Artikel, den ich oben verlinkt habe, steht: “While researchers found that organic produce had a 30 percent lower risk of pesticide contamination than conventional fruits and vegetables, organic foods are not necessarily 100 percent free of pesticides. What’s more, as the researchers noted, the pesticide levels of all foods generally fell within the allowable safety limits. Two studies of children consuming organic and conventional diets did find lower levels of pesticide residues in the urine of children on organic diets, though the significance of these findings on child health is unclear.”

  47. #48 Lercherl
    30. August 2013

    Aus der EU-Verordnung zu Bio-Lebensmitteln (https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:189:0001:0023:DE:PDF):

    Krankheiten sind unverzüglich zu behandeln, um ein Leiden der Tiere zu vermeiden; chemisch-synthetische allopathische Tierarzneimittel einschließlich Antibiotika dürfen erforderlichenfalls unter strengen Bedingungen verwendet werden, wenn die Behandlung mit phytotherapeutischen, homöopathischen und anderen Erzeugnissen ungeeignet ist. Insbesondere sind Beschränkungen in Bezug auf die Zahl der Behandlungen und Bestimmungen über die Wartezeiten festzulegen.

    Die EU schreibt also vor, unwirksame Behandlungen (Homöopathie) wirksamen vorzuziehen.

    “Bio” ist ein merkwürdiges Gemisch aus den krausen Ideen Rudolf Steiners, der Natursehnsucht der Großstädter der Industriegesellschaft (wobei “Natur” soviel bedeutet wie “Landwirtschaft auf dem technischen Stand des 19. Jahrhunderts”), ein stark simplifizierendes Gut/Böse-Denken (Natur ist gut, Industrie ist böse, Chemie ist ganz böse, Gentechnik ist der Leibhaftige in Person), das Ganze vermischt mit einigen durchaus vernünftigen Ansätzen zu gesunder Ernährung und Natur- und Umweltschutz. Leider scheint es sehr schwer, letztere Aspekte von dem ganzen irrationalen Hokuspokus zu trennen.

  48. #49 rolak
    30. August 2013

    EU schreibt also vor, unwirksame Behandlungen (Homöopathie) wirksamen vorzuziehen

    Aber nicht doch, Lercherl, da “nach Datenlage unwirksam” synonym zu “ungeeignet” ist, schreibt die EU sogar ausdrücklich die Nichtverwendung von Homöopathie vor. Phytotherapie kann wirksam sein, sollte nach dieser Vorschrift allerdings abgewägt werden. Höhere Risiken und Nebenwirkungen als bei nicht-Pflanzenauszug-Medikation wären nach der Vorschrift allerdings auch dann ein Gegenargument.

  49. #50 Dietmar
    30. August 2013

    Wieso sollen die Nutztierrassen auf einmal aussterben, wenn man aufhört Tierprodukte in Massenproduktion herzustellen?

    Weil die Nutztierrassen nur existieren, um genutzt zu werden. Nutzt man sie nicht, werden sie nicht weiter existieren. Wozu sonst dieses: https://www.g-e-h.de/geh/index.php

    Und, dass sich der Klimawandel AUSSCHLIE?LICH durch Fleischverzicht beheben lässt, habe ich nirgens behauptet und tue es auch nicht.

    Wo habe ich Dir das bitte unterstellt? Oder wo habe ich das behauptet? Ich sagte

    Die Klimabelastung lässt sich auch durch bloße Reduktion des Fleischkonsums verringern.

    Bei Deiner Strohmann-Empfindlichkeit solltest Du selbst keine bauen.

    Dennoch wäre es ein großer Beitrag.

    Stelle ich nicht in Frage, alles richtig, bedeutet aber nicht, dass ein kompletter Fleischverzicht zwingend erforderlich ist (“Eine vegane Welt wäre besser.”).

    Und unsere Haustiere füttern wir dann mit Tofu? Oder wo kommt das Fleisch her? Und warum dürfen die Fleisch essen, ich aber nicht?

    Ich kann dir stundenlang Argumente für den Verzicht von Fleisch und Fisch erzählen

    Bisher bist Du den Bleg noch schuldig, dass Zivilisationskrankheiten durch Fleischkonsum entstehen.

    Wenn du Interresse hast, liefere ich aber gerne ein paar nützliche (möglichst ideologiefreie) links zu dem Thema.

    Veganer sind aber Ideologen. Da wird es dann schwer mit ideologiefreien Links. Im Übrigen ist es nicht so, als würde ich über meinen eigenen Fleischkonsum reflektieren, habe eine Zeit lang vegetarisch gelebt und eine Veganerin in der Familie. Keine Info erforderlich.

  50. #51 Dietmar
    30. August 2013

    Und noch eine Frage: Trägst Du Lederschuhe oder konsequenter Weise Crocs? *grusel*

  51. #52 Marén
    30. August 2013

    “Wir sollten dabei …, die Tiere nicht unnötig quälen …” Wie genau sieht eigentlich die Definition von “nötig” aus?

  52. #53 Dietmar
    30. August 2013

    @Maren: “nicht unnötig quälen” bedeutet nicht den Umkehrschluss “nötig quälen”. Wenn etwas nicht blau ist, ist es nicht automatisch rot.

  53. #54 Dietmar
    30. August 2013

    als würde ich über meinen eigenen Fleischkonsum reflektieren

    Da fehlt ein “nicht”. Doppelte Verneinung ist ja so´n Ding …

  54. #55 Florian Freistetter
    30. August 2013

    @Maren: “Wie genau sieht eigentlich die Definition von “nötig” aus?”

    Wenn wir davon ausgehen, dass Menschen Tiere essen, dann ist ihr Tod in der Hinsicht eine nötige “Quälerei”. Vegetarier akzeptieren die Zustände in Legebatterien und in der Milchwirtschaft als nötige “Quälerei”. Nur als Veganer ist jede Tierhaltung tatsächlich unnötige Quälerei.

  55. #56 Liebenswuerdiges Scheusal
    30. August 2013

    Es gibt keine vegane Ernährung. Es gibt nur eine vegane Lebensführung. Vegan heisst auf alles zu verzichten, bzw. alles zu vermeiden das Tieren Leid zufügt, bzw. die Ausbeutung von Tieren vorraussetzt.

    Dem zufolge also: Keine Verwendung von Leder, tierischer Wolle, Talge, Horn, Honig, Bienenwachs, Tran, Fischprodukten,…

    Den Status von Seide kenne ich nicht, auch dabei werden die Seidenraupen ausgebeutet.

    Vegan zu sein ist keine Ernährungsform sondern eine Lebensgestaltungsfrage.

  56. #57 Florian Freistetter
    30. August 2013

    @Scheusal: “Es gibt keine vegane Ernährung. (…) Vegan zu sein ist keine Ernährungsform sondern eine Lebensgestaltungsfrage.”

    Ja eh. Hat ja auch niemand was anderes behauptet. (Ich kenn mich mit Veganern aus: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/08/06/geheimnisvolle-veganer/) Aber ein Teil des veganen Lebens ist trotzdem die vegane Ernährung.

  57. #58 Liebenswuerdiges Scheusal
    30. August 2013

    Ich weiss das, und ich kenne den Artikel, war auch nicht an Dich gerichtet, eher an die restlichen Leser, die diesen Zusammenhang nicht so genau kennen.

    Der Status von Seide in der veganen Lebensführung tät mich aber jetzt trotzdem interessieren.

  58. #59 Florian Freistetter
    30. August 2013

    @Scheusal: “Der Status von Seide in der veganen Lebensführung tät mich aber jetzt trotzdem interessieren.”

    Es gibt keinen veganen Katechismus; ist ja keine Sekte die irgendwen zu irgendwas zwingt. Normalerweise heißt es “Man soll das vermeidbare vermeiden”. Wie man das auslegt, hängt von jedem selbst ab. Man kanns so machen die extremen Jainisten in Indien, die keinen Schritt tun, ohne dabei zu schauen, ob sie nicht auf Insekt treten. Oder halt nicht. Es hängt immer davon ab, was man vor sich selbst vertreten will bzw. kann. Als ich Veganer war, habe ich zB keine Leder oder Seidensachen getragen (ok, die Sache mit der Seide stellte sich eh nicht, weil ich sowas selten anziehen.) Aber ich hab nervige Steckmücken trotzdem erschlagen…

  59. #60 Liebenswuerdiges Scheusal
    30. August 2013

    @FF
    ich wollte dich schon drum bitten, aber 😉 .

  60. #61 rolak
    30. August 2013

    Seidenraupen ausgebeutet.

    Viel schlimmer, Liebenswuerdiges Scheusal: Bei lebendigem Leibe gekocht, um dann ua als Tierfutter zu enden.

    LL→LS

    Starker Service, Florian.

  61. #62 Liebenswuerdiges Scheusal
    30. August 2013

    @rolak
    Starkes Sevice; finde ich auch.

    Ich hab das schon mal in Usbekistan erlebt, war allerdings recht unspäktakulär, waren ja nur Puppen. Der Produktionsprozess danach war allerdings schon beeindruckend.

  62. #63 Herbert
    30. August 2013

    Also ist die Bio-Produktion nicht so,wie die betreffe
    Werbung uns glauben machen will .
    Aber Hanuta wird ja auch nicht wirklich von so einer geilen Schnegge angerührt .
    Aber – die Frage is jetzt wirklich ernst gemeint :
    Sollte ich besser die Bioprodukte liegen lassen und konventionelle kaufen ?
    Was meint ihr?

  63. #64 Fraeggl
    30. August 2013

    Am besten wär’s doch eigentlich so regional wie möglich zu leben? Also ich geb den konventionellen -aber österreichischen- Kartoffeln den israelischen -Bio- Kartoffeln den Vorzug.

  64. #65 Florian Freistetter
    30. August 2013

    @FRaeggl: “Am besten wär’s doch eigentlich so regional wie möglich zu leben? “

    Das stimmt sicher – obwohls auch hier Ausnahmen gibt. In Sachen CO2-Bilanz sind absurderweise oft importierte Sachen besser dran, weil die in Massen transportiert werden und da pro Stück wesentlich weniger anfällt, als wenn die Bauern aus der Region alles in kleinen Chargen durch die Gegend karren…

  65. #66 stone1
    31. August 2013

    Interessantes Thema, also ich halte es so, dass ich wenn möglich regional und saisonal einkaufe und auch dementsprechend koche. Ich bin in der glücklichen Lage, dass wir einen Bauernhofladen direkt im Ort haben und ich beim Essen nicht haglich bin, wie man hier in Österreich sagt. Ausserdem kann man eigentlich in unserer Gegend das ganze Jahr über was Leckeres aus frischen Zutaten kochen. Ein bisschen Lagerhaltung für den Winter, auch mal ja zu einer Mehlspeis sagen, wenn Frau sowas kochen will, und alle 2 Wochen bestellt man halt mal was beim Chinesen oder bei der Pizzeria.

    Beim Kaffee und Bananen oder sonstigen Sachen die bei uns nicht wachsen greife ich mittlerweile immer wenn es geht zu Fairtrade Bio-Produkten, weil man sich ja doch so seine Gedanken macht, was in fernen Ländern für Spritzmittel verwendet werden und wie die Arbeitsbedingungen aussehen. Bei inländischen Produkten bzw. auch bei Sachen aus der EU mach ich mir da keine größeren Sorgen.

    Das Problem mit Supermarktgemüse, Obst und Fleisch ist halt, dass die Sachen oft nicht nach viel schmecken bzw. einen hohen Wasseranteil haben. Wer selbst Gemüse oder Obst anbaut oder das Fleisch von einem Bekannten bezieht, versteht was ich meine.

    Beim Geschmack, und der ist beim Essen ja wohl das Wichtigste, spielt es jedenfalls keine Rolle, ob Bio oder nicht,

  66. #67 Volltrunk
    31. August 2013

    Nochmal zum Begriff “Schmäh” (außerhalb Wikipedia)
    “Kumm, moch kane Schmäh” (nach einer Erläuterung irgend eines Ereignisses durch einen anderen) bedeutet: Was echt, das kann ich fast nicht glauben… oder: Um Gottes Willen, wirklich? Oder aber auch: “Schwindel mich nicht an”
    “Kumm, moch kane Schmäh” (wenn man darauf hinweist, dass man selbst oder irgendwer krank ist; schwer Krank ist oder sonstige bedauerliche Leiden hat, oder jemand gestorben ist): bedeutet tatsächlich einen möglichen und ernstgemeinten Ausdruck der Anteilnahme.
    “Kumm, moch kane Schmäh” (nachdem man beim Kartenspielen – z.B. Sechsundsechzig – seinem Spielpartner eindeutig angezeigt hat, eine ordentliche Karte zuzugeben/anzuzeigen) bedeutet: “Pass auf (Du Trottel) und gibt die richtige Karte zu” oder “hast Du nicht etwas Besseres für mich?”
    “Moch kane Schmäh” (ein amtshandelnder Polizist zu einem Straftäter): Hinweis (jetzt) keine Dummheiten zu machen
    bei all diesen eben erwähnten, gleich klingenden Sätzen kommt es natürlich auf die Betonung an.
    oder
    “Er hat da irgendeinen Schmäh!” (wenn “er” irgendetwas besser macht; besser kann, etwas macht, was andere nicht können; einen unerklärlichen Zaubertrick ausführt, etc.) bedeutet: “Ich bin noch nicht dahintergekommen, wie er es macht” oder “irgendwas macht er anders (als ich oder die Allgemeinheit)”
    “Er hat einen Schmäh” (wenn man eine Person beschreibt) bedeutet: Er hat etwas Besonderes im Sinne von Lockerheit, Lässigkeit, Coolness, Auftreten, Erscheinung – er macht “es” richtig. Hier greift auch der im Wiki beschriebene “Wiener Schmäh”
    “Des (jenes) wor a lässiger Schmäh” – der Trick eines Fußballspielers, Billardspieler etc.
    Schmäh – Witz… …einen Schmäh erzählen
    Schmäh – Lüge, Schwindel… …eben der Bio-Schmäh (“des is a Schmäh, des kann i net glaub’m”)
    Schmäh – Trickserei
    “Das ist jetzt a Schmäh??!!” (wenn man stundenlang angestanden ist, und einem vor der Nase der Rollladen eines Amtes, eines Geschäftes u.ä. zugemacht wird – oder etwas überhaupt nicht so läuft, wie man es gerne hätte oder braucht) bedeutet: “Das jetzt nicht wahr, oder?” – Atze Schröder würde sagen “ja nee, nä?”
    “Was san (sind) des (das) für ane Schmäh???” (aggressiv!) bedeutet: “was ist Dir denn da jetzt eingefallen???” oder “was hast Du Dir den bei dieser Aktion gedacht??”
    usw.
    Der Begriff “Schmäh” ist wohl wesentlich umfangreicher, als in Wiki dargestellt und auch nicht auf Wien beschränkt.

  67. #68 Blaubaer
    31. August 2013

    @Herbert:
    “Aber Hanuta wird ja auch nicht wirklich von so einer geilen Schnegge angerührt”
    Echt nich? Ooooh *gnhihi*

  68. #69 Hans
    31. August 2013

    #28 dude

    Letzten endes ist die einzig richtige Konsequenz vegan zu leben

    Das ist Schwachsinn! Wer völlig auf tierische Nahrungsmittel verzichtet, kann irgendwann an Vitamin B12-Mangel erkranken, weil das in tierischer Nahrung wesentlich häufiger vorkommt als in pflanzlicher.

    Ansonsten frage ich mich, wie die Veganer es mit der Muttermilch für ihre Kinder halten? Die ist ja speziell für die Neugeborenen da, aber da der Mensch nach gängigen biologischen Theorien ja auch als Tier eingestuft wird, würden sie ihren Kindern damit „tierische Nahrung“ zuführen, die sie ja ablehnen. Ist das nicht ein Widerspruch in sich?

    #45 dude

    Und um ein Kilo Fleisch herzustellen, muss man zig kilo Soja o.ä. verfüttern,

    Wieder Unfug! – Insbesondere bei der Rinderhaltung, weil Soja nicht das natürliche Futter der Rinder ist, sondern Gras.

    Ansonsten ist ja schon gesagt worden, das Veganismus eine Ideologie ist. Ich halte davon allerdings wenig bis gar nichts, weil ich dafür viel zu gerne Käse und andere Milchprodukte esse. Ähnlich verhält es sich mit einigen Teigwaren: da gehören einfach Eier rein, sonst schmecken sie nicht. Kaiserschmarrn oder Spätzle zum Beispiel.
    Im übrigen bin ich in einigen Punkten ziemlich nah bei Dietmar, denn die sogenannten Nutztiere sind ja dafür da, dass der Mensch das nutzt, was sie produzieren und letztlich auch das Tier selbst, indem es irgendwann geschlachtet wird und in den Topf oder in die Pfanne wandert. – Meinetwegen auch auf dem Grill…

    Und schliesslich sind nach meinem Wissen Lederschuhe wesentlich vorteilhafter als Plastikschuhe.

  69. #70 JolietJake
    31. August 2013

    Vorsicht, @Hans, ich musste kürzlich im Spon-Forum lernen, dass Veganer evolutionär bereits auf der nächsten evolutionären Stufe stehen und viiiel aufgeklärter und informierter sind, als wir empathielosen Fleischfresser!

  70. #71 rolak
    31. August 2013

    so regional wie möglich

    Im Prinzip ja, Fraeggl, jedoch gibt es über die bereits von Florian gezeigten Bedenken noch mehr. Es ist zB deutlich ungünstiger, die hiesige Apfelernte übers Jahr in speziellen Lagerstätten ‘in Stasis’ zu versetzen als ‘die anderen 10 Monate’ passend Obst aus fernen Landen einzufliegen.
    Das ist allerdings kein Widerspruch zu ‘möglichst regional’, sondern gebiert aus einem ganz anderen Denkfehler heraus: Dem irgendwann in den letzten Jahrzehnten sich wie eine Seuche ausgebreitet habenden Anspruch, selbst Erzeugnisse mit recht kurzer Frisch-Phase täglich ganztägig 365/24 im Zustand ‘just geerntet’ erstehen zu können. Während gegen sinnvolle Treibhaustechnik als dem dienendes Hilfsmittel rein garnichts einzuwenden ist, sollte darüber hinaus ein grundlegendes Umdenken angeregt werden.

    Also eher ‘So regional, saisonal und lagerungseffizient wie möglich’. Ich gebe zu – ist kein so griffiger Slogan…

  71. #72 Hans
    1. September 2013

    #70 JolietJake

    Vorsicht, @Hans, ich musste kürzlich im Spon-Forum lernen, dass Veganer evolutionär bereits auf der nächsten evolutionären Stufe stehen und viiiel aufgeklärter und informierter sind, als wir empathielosen Fleischfresser!

    Ah ja, sehr interessant.
    Können die auch erklären, warum der menschliche Körper rein chemisch betrachtet, Proteine aus tierischen Quellen besser verwerten kann, als solche aus Pflanzlichen? – Wahrscheinlich nicht; sie werden wohl eher abstreiten, dass das so ist und jede Studie, die zu anderen Ergebnissen kommt als Propagandastudie von Viehzüchtern oder Anderen abtun die sie gerade zu ihrem Feindbild erkoren haben… – Also sind die auch nur begrenzt informierter.

  72. #73 Cass
    1. September 2013

    @Hans
    Die biologische Wertigkeit sollte man nicht 1:1 mit “wertvoll” gleichsetzen, eine hohe bW bedeutet lediglich, dass der Körper die Proteine schneller verwerten kann. Tierisches Eiweiß ist sicher in Hungerzeiten ein unschlagbarer Vorteil gewesen, heute bei vernünftiger Ernährung aber unwichtiger geworden.
    Zum B12: da können auch Fleischesser einen Mangel erleiden, denn die B12-produzierenden Organismen kommen im Verdauungstrakt vor und das Essen von Innereien ist seit langem out. Und das Nicht-abwaschen von Lebensmitteln ebenso 😉
    Letztendlich entscheidet die Kombination der aufgenommenen Nährstoffe und der Energiewert insg. über eine “gesunde” Ernährung, nicht ob jemand Fleisch isst oder nicht.
    Dass es in der Veganerszene verwirrte Ideologen gibt ist richtig, aber die scheint es auch unter Fleischessern zu geben.
    PS: Ich bin übrigens keine Veganerin, sondern Vegetarierin, habe aber weder mit den einen noch anderen ein Problem. 😉

  73. #74 Fraeggl
    1. September 2013

    @rolak
    Stimm ich dir vollkommen zu – als empathieloser omnivor lässt sich dieser Grundsatz als realistisch einstufen – für Veganer sind solche Produkte mit aberwitzigem kilometerprofil täglich Brot.

  74. #75 rolak
    1. September 2013

    als empathieloser omnivor

    yeah, ex nihil ad hominem is all you need, Fraeggl.

    Selbstverständlich und sogar nachlesbar ging es nur um eine zu bessernde Einstellung zur Nahrungsbeschaffung, unabhängig von der Zusammenstellung der Nahrung.
    Die armen, armen Veganer, geknechtet von ihrem Kilometerprofil. ‘Aberwitzig’ trifft beides genau.

  75. #76 Nordlicht
    1. September 2013

    Ich bin überzeugter “Second-Hand-Vegetarier”!
    Kuh isst Gras – ich esse Kuh. 🙂

  76. #77 Fraeggl
    1. September 2013

    Na ich will nicht falsch verstanden werden – ich probier auch so oft es geht “tierfreie- oder -arme” Mahlzeiten einzubauen, ich bin da sehr experimentierfreudig. Prinzipiell sollte mit nahrungsmitteln verantwortungsvoller umgegangen werden. das persönliche wertempfinden für ein nahrungsmittel steigt, wenn man sich das teurere bioprodukt leistet. Der umgang wird bewusster, wenn ich mir gedanken mache was eigentlich gerade saison hat. Und ein sonntagsbraten ist vertretbar wenn er als solcher gewürdigt wird – dass fleisch (und tierprodukte generell) ein so niedriges preisniveau erreichten ist halt schon ein problem.
    …ich finde es gar nicht so schlecht, dass diese Diskussion oft emotionale Auswüchse erleidet – sie trifft eben den Nerv der zeit – Provokation an allen Fronten!

    BTW: ich find den Blog so gut, ich würde dem suchtpotental zuschreiben!

  77. #78 Earonn
    2. September 2013

    Ich störe mich an dem im Artikel genannten “Wir kaufen Bio für das gute Gewissen und stellen uns dabei die heile Welt vor”. Hört man immer wieder.
    Klar, wer Bio kauft, macht das ohne bewusste Entscheidung und glaubt alles, was ihm die Werbung vorsetzt….

    Ich stöhne genervt auf, wenn mir die Werbung ‘heile Welt’-Bilder vorsetzt – kaufe aber trotzdem Bio-Eier – weil das meistens *gleichzeitig* die von ‘freilaufenden’ Hühnern sind.
    Mir ist durchaus klar, dass es diesen Tieren nicht so gut geht, wie denen von Nachbarn, die sie im Garten scharren lassen!
    Allerdings bestünde die Alternative darin, Eier aus Legebatterien zu kaufen.

    “Bio” ist für mich nicht heile Welt, sondern das geringere von zwei Übeln.

    Und, ja, ich weiß, dass es vegan gibt. Habe eine gute Freundin, die so lebt. Ganz ehrlich – dieser Affentanz ums Essen ist mir zuviel. Auf Milch und Eier verzichten ginge ja noch, aber jede Essenspackung komplett durchlesen und auch noch Produtionsweisen kennen, um zu entscheiden, ob da nicht doch irgendwo ein EIgelb reingesuppt ist – nein danke. Wer das mag (wie meine Freundin) soll es gerne tun.

  78. #79 Florian Freistetter
    2. September 2013

    @Earonn: “weil das meistens *gleichzeitig* die von ‘freilaufenden’ Hühnern sind. Allerdings bestünde die Alternative darin, Eier aus Legebatterien zu kaufen.”

    Nur das diese Hühner, selbst wenn es laut Etikett freilaufende Biohühner sind, in der Realität selten frei herum laufen. Ich hab nicht nur unbedingt die klassische Fernsehwerbung gemeint, sondern eben auch Labels wie “freilaufend” die in unserer Vorstellung was ganz anderes bedeuten als in der Realität. “Legebatterien” findest du bei Bio genau so.

  79. #80 roel
    *****
    2. September 2013
  80. #81 Florian Freistetter
    2. September 2013

    @roel was in der Verordnung steht ist eine Sache. Die Realität aber eine andere. Die auslaufflächen gibt es zwar.sie sind aber oft so schlecht und unpassend für die Tiere gestaltet das die nicht raus können oder wollen. Wenn das Wetter nicht passt dürfen die Tiere auch eingesperrt bleiben. Usw.

    P.S. Bitte keine Texte einfach so in die Kommentare kopieren. Das ist ne Urheberrechtverletzung und ich muss das nachher wieder löschen. Link reicht ja auch

  81. #82 Barbara
    2. September 2013

    Nona net bedeutet “bio” nicht paradiesische Verhältnisse für Mensch und Tier – kann es bereits deswegen nicht, weil jede für den Menschen gedachte Produktion den “Nutztieren” (!) schadet. Aber, wie Earonn schon völlig richtig betonte: Es ist das geringere von zwei Übeln, denn letztendlich stellt sich die Frage: Welche Wahl hat man denn? Ich selbst bin aus Überzeugung Vegetarierin, auf Eier und Milchprodukte verzichten kann ich aber schon deswegen nicht, weil ein Leben ohne Mangelerscheinung einen Beschäftigungsaufwand mit Nahrungsgewohnheiten bedeuten würde, der mir wirklich zu umständlich ist (zumal ich auch noch schwanger bin und damit gleich zwei Gesundheiten riskieren würde).

    Die Erkenntnis, dass man sich auf Werbung nicht verlassen kann, ist, wie hier ja auch schon angerissen wurde, nebenbei ziemlich albern.
    Ich möchte den Spieß fast umdrehen und behaupten: “Der große Bio-Schmäh” hat einen gewichtigeren Titel als Inhalt und kommt doch nur denjenigen gelegen, die in bester Stammtischmanier alles skeptisch beäugen und beschimpfen, was dem modernen Zeitgeist entspricht. Ohne dieses Buch gelesen zu haben (jaja, ich weiß..), vermute ich, dass es in dieselbe Kerbe schlägt, wie all die anderen, die sich reaktionär und in pseudoaufdeckerischer Mission gegen moderne Themen wenden (als da wären Gender, Klimawandel, Energiesparen etc.).

    Übrigens gibt es von Greenpeace, Vier Pfoten und Südwind eine großartige Seite, die sich Produkttests verschrieben hat. Vergleichsweise vertrauenswürdig also:
    http://www.marktcheck.at
    Dort stehen meistens die Bio-Lebensmittel an den ersten Stellen (getestet nach Schadstoffen, Tierschutz und sozialen Aspekten).

    Hirnloses und naives Glauben an das, was eine Pseudoautorität behauptet, ist immer riskant – egal ob beim Einkaufen oder bei der Buchlektüre 😉

  82. #83 Earonn
    2. September 2013

    @Florian
    Sagen wir so: ich denke, dass ein ‘offizielles Normalei-Huhn’ in jedem Falle schlechter lebt als eines, dessen Ei der Halter das ‘freilaufend’-Etikett aufkleben will – einfach, weil es für diese Klassifizierungen gewisse Vorschriften gibt. Roel war ja so freundlich, uns diese auszugsweise zur Verfügung zu stellen.

    Somit ist ‘Freilaufeier’ zu kaufen derzeit das Beste, was ich als normaler Käufer den Hennen tun kann. (Abgesehen vom totalen Verzicht, zu dem ich nicht bereit bin).

    Dass ‘Bio’ alleine nicht ‘freilaufend’ bedeutet, ist mir klar. Persönlich hab ich allerdings noch keine Bioeier gesehen, die nicht auch ‘freilaufend’ waren (okay, mag eine hiesige Eigenart sein).

    Ich halte es für möglich, dass für Lebensmittel, die die gängigen Bio-Label, -Zertifikate etc. erhalten wollen, Ähnliches gilt: längst nicht in Ordnung, aber besser als das Zeug, dass sich um so ein Label gar nicht erst bemüht. Da kenne ich mich jedoch nicht genügend aus (und kaufe auch eher konventionell, was mit meiner Einkommenslage zu tun hat).

  83. #84 roel
    *****
    2. September 2013

    @Florian Freistetter “P.S. Bitte keine Texte einfach so in die Kommentare kopieren. Das ist ne Urheberrechtverletzung und ich muss das nachher wieder löschen. Link reicht ja auch”

    Ups, Entschuldigung, ich dachte, wenn ich das durch Anführungsstriche kenntlich mache, ist das erlaubt. Ich will dir keine Probleme verursachen. Gibt es irgendwo eine Aufstellung, was wie erlaubt ist?

  84. #85 Wissenslücke
    2. September 2013

    @Barbara:

    Du schreibst:
    “Die Erkenntnis, dass man sich auf Werbung nicht verlassen kann, ist, wie hier ja auch schon angerissen wurde, nebenbei ziemlich albern.”

    Ja, das kann man sicher so sehen, wenn man zu denjenigen gehört, die ohnehin Werbung kritisch sehen.
    Der Fehler, den viele aber machen, ist die Denkweise, dass Bio-Produzenten alle aus reinem Altruismus und aus Tier,- und Umweltliebe zu Bio-Anbau umsatteln.
    Da mag es eine gewisse Zahl von Landwirten geben, die das wirklich alles sehr ernst nehmen und engagiert sind.
    Ich kenne tatsächlich jede Menge Leute, die wirklich davon überzeugt sind, dass es den Tieren in der Bio-Landwirtschaft allgemein besser geht.
    Da fragen wenige genauer nach, sondern verlassen sich eben tatsächlich mehr oder weniger blind auf irgendwelche Siegel.
    Oder sie denken, dass Bio grundsätzlich gesünder sei, ganz egal wo und woher sie ihr “Bio” kaufen.
    Dass “gesünder” eben nicht per se an “Bio” hängt wird oft gar nicht gesehen.
    Das hat schon oft was mit “reinem Gewissen” kaufen zu tun.

    Natürlich “weiss” jeder irgendwie, dass Werbung immer dicker aufträgt und den schönen Schein suggeriert.
    Aber warum geben sich dann beim Bio-Etikettenschwindel so viele angeblich “aufgeklärte, kritische” oder “bewusste, reflektierte” Leute damit zufrieden, was ihnen da suggeriert wird?
    Vielleicht, weil es so doch irgendwie ein bisschen bequemer ist, als sich im Detail mit der Realität hinter den Siegeln zu befassen?
    Das macht nämlich viel weniger Spaß als Bio-Shoppen…

  85. #86 Basilius
    Nyaruratohotepu
    2. September 2013

    @Earonn

    Und, ja, ich weiß, dass es vegan gibt. Habe eine gute Freundin, die so lebt. Ganz ehrlich – dieser Affentanz ums Essen ist mir zuviel. Auf Milch und Eier verzichten ginge ja noch, aber jede Essenspackung komplett durchlesen und auch noch Produtionsweisen kennen, um zu entscheiden, ob da nicht doch irgendwo ein EIgelb reingesuppt ist – nein danke. Wer das mag (wie meine Freundin) soll es gerne tun.

    Du wirst mich vermutlich auslachen, aber ich tue genau das. Obwohl ich ausgeprochener Omnivore bin (ich hab schon Sachen gegessen an denen liebe Mitmenschen nicht mal riechen wollten…).
    Ich tue das, weil ich wissen will, aus was genau das Zeugs gemacht ist, das mir da zum Essen angeboten wird.
    Ich tue das, weil ich tatsächlich daran interessiert bin, wie der Herstellungsprozess von Lebensmitteln abläuft (und was für Probleme das mit sich bringt).

  86. #87 Merowech
    3. September 2013

    @Earonn

    Ich störe mich an dem im Artikel genannten “Wir kaufen Bio für das gute Gewissen und stellen uns dabei die heile Welt vor”. Hört man immer wieder.

    Also ich stör mich nicht daran.

    Interessanter Artikel zum Thema Öko und Gesellschaftliche Schicht.
    Milieu-Studie: “Bio” als Luxuslabel (Teil 2)

    Es gibt auch nen Fachbegriff für diese gesellschaftliche Gruppierung…..die, die SUV Fahren aber Bio einkaufen…verdammt komme auf den Begriff nicht.

    Ach ja, hier ist Teil 1 wo auf Bioprodukte eingegangen wird. Interessante vor allem mit sozialkritische Denkenanstöße.

  87. #88 Basilius
    Nyaruratohotepu
    3. September 2013

    @Earonn

    Ich störe mich an dem im Artikel genannten “Wir kaufen Bio für das gute Gewissen und stellen uns dabei die heile Welt vor”. Hört man immer wieder.

    Also ich störe mich ebenfalls nicht daran.

    @Merowech

    Es gibt auch nen Fachbegriff für diese gesellschaftliche Gruppierung…..die, die SUV Fahren aber Bio einkaufen…

    Das erinnert mich an die Leute, die Porsche fahren, aber ihren Schampus im Aldi kaufen.
    Aber die einen sind nur sparsam, wohingegen die anderen scheinheilig sind. Das finde ich viel verwerflicher.