Allard Mees vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz veröffentlichte im Jahr 2011 eine Arbeit (“Der Sternenhimmel vom Magdalenenberg. Das Fürstengrab bei Villingen-Schwenningen – ein Kalenderwerk der Hallstattzeit”) nach der auch die 136 Gräber dieser Anlange am Himmel ausgerichtet sein sollen. In diesem Fall ist es aber die Bewegung des Mondes und nicht die der Sonne, die beim Bau der Gräber beachtet wurde. Und auch die Sternbilder der nördlichen Hemisphäre sollen sich in den Positionen der Gräber widerspiegeln.
Die Positionen der Sterne verändern sich ja im Laufe der Zeit ein wenig und Mees fand heraus, dass die Anlage am Magdalenberg in etwa dem Himmel des Jahres 618 v.u.Z. entsprach. Das passt gut zur Datierung der dort gefundenen Holzreste, die aus dem Jahr 616 v.u.Z. stammen.
Die Astronomie steht zwangsläufig am Anfang jeder Zeitmessung. Die Bewegung der Erde um die Sonne bestimmt die Rhythmen der Jahreszeiten und ihre Rotation den Tag-Nacht-Zyklus, also genau das, was wir wir messen wollen. Gleichzeitig lassen sich diese astronomischen Phänomene ohne komplizierte Hilfsmittel beobachten. Auf- und Untergang von Sonne und Mond kann man mit freiem Auge sehe und es ist daher nicht verwunderlich, wenn die ersten Kalender schon vor Jahrtausenden genau diese Zyklen festgehalten haben.
Daran hat sich auch lange Zeit nichts geändert. Der Himmel blieb bis fast in die Gegenwart hinein die große Uhr, nach der sich alle anderen gerichtet haben. Und auch wenn die astronomischen Kenntnisse der Frühzeit überraschend komplex waren, haben wir im Laufe der Zeit doch einiges dazu gelernt. Wir haben die Zeit besser verstanden und mehr darüber gelernt, wie man sie messen kann. Und ich hoffe, dass ich im Laufe meiner Zeitreise noch auf einige dieser Erkenntnisse und Methoden stoßen werde.
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