Noch etwas komplizierter wird es beim Jahr. Das ist die Zeit, die die Erde für eine Umrundung der Sonne benötigt. Das dauert ungefähr 365 Tage. Aber eben leider nur ungefähr… Exakt gemessen sind es 365 Tage 5 Stunden 48 Minuten und 45,216 Sekunden und das ist ziemlich unpraktisch, wenn man einen Kalender basteln will. Denn was stellt man mit den 5 Stunden und 48 Minuten an, die nach den 365 vollen Tagen übrig bleiben? Soll man am Ende eines Jahres einen “Mini-Tag” einführen? Das wäre eine ziemlich bescheuerte Idee, weil man so die ganze Tageseinteilung durcheinander bringt. Ein Jahr muss immer eine ganzzahlige Anzahl an Tage haben, damit nicht plötzlich irgendwann die Sonne um Mitternacht hoch am Himmel steht… Wir können die überzähligen Stunden auch nicht einfach ignorieren, denn so ein Fehler von fast 6 Stunden pro Jahr würde sich schnell summieren und nach 750 Jahren würden wir Weihnachten dann mitten im Sommer feiern…

Deswegen hat man schon ziemlich früh Schalttage eingeführt. Entsprechende Schaltregeln gab es schon auf der 4000 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra. Das System, das wir mittlerweile benutzen, ist ziemlich ausgeklügelt. Nach vier Jahren mit nur 365 Tagen hat sich fast ein ganzer fehlender Tag angesammelt. Deswegen gibt es jedes vierte Jahr einen Extratag am 29. Februar, um diesen Fehler auszugleichen. Um den Fehler weiter zu minimieren, setzt man diese Korrektur alle 100 Jahre aus und alle 400 Jahre wird auch die Korrektur der Korrektur gestrichen (ich habe das System hier ausführlich erklärt). Mit unserem aktuellen Kalender ist das durchschnittliche Jahr nur noch 27 Sekunden zu kurz. Das reicht, um sich ein paar tausend Jahre lang keine Sorgen um den Kalender machen zu müssen.

Irgendwann in ferner Zukunft werden unsere Nachfahren dann vermutlich mal einen Extra-Schalttag einlegen müssen um auch diesen Fehler wieder auszugleichen. Aber wer weiß – vielleicht wohnen wir dann schon nicht mehr nur auf der Erde sondern auch zwischen den Sternen und müssen uns ein ganz neues Kalendersystem ausdenken…

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Kommentare (18)

  1. #1 Florian Freistetter
    2. September 2013

    Ok – Sigmaringen scheint nicht so das Top-Thema zu sein…
    Dann schreib ich halt was. Die Stadt sah auf den ersten Blick sehr schön aus; mit dem Schloss und allem. Aber in sämtlichen Lokalen gabs das Pils vom Fass nur in 0,3 Gläsern. Keine Ahnung warum – vermutlich hats was mit der Landesgartenschau zu tun. Und das Hotel in dem ich wohne ist doof! So!

  2. #2 rolak
    2. September 2013

    nur in 0,3 Gläsern

    Das wird wohl eine regionale Eigenheit sein, Florian, gibt ja die obskursten Namen und Größen. Hier im Rheinland ist 0,2 die Glasgröße der Wahl bei ‘Ein Bier bitte’, in Franken wars 0,5.

    Abgesehen davon ist mir ⅓ als ‘normal’ für Pils auch in Erinnerung, kleinere habe ich erst in den letzten Jahren wahrgenommen, größere waren mit der alten Zapftechnik ziemlich unpraktisch (‘..dauert 7 min’) doch mittlerweile wird Pils ja des öfteren wie Kölsch oder Alt gezapft, Hahn auf – Hahn zu – Glas voll.

  3. #3 Naivi
    2. September 2013

    Mich wundert es, dass Du ein Hotel gefunden hast. Ich musste meinen Mann in Stetten am kalten Markt unterbringen, weil ich via Internet kein Hotel dort gefunden habe.

  4. #4 Florian Freistetter
    2. September 2013

    @rolak: “Das wird wohl eine regionale Eigenheit sein,”

    Ne, denn andere Sorten (Export, Weizen, etc) gibts von der gleichen Brauerei auch in 0,5. Keine Ahnung was da los ist. Vielleicht liegts an der Landesgartenschau, die hier gerade stattfindet.

    @Naivi: Ich hab das Zimmer letzte Woche übers Internet gebucht. (Und so wie das Hotel (Gastaus Donau) hier ausschaut, sind hier noch jede Menge Zimmer frei. Ich würd aber auch nicht empfehlen, hier abzusteigen…)

  5. #5 Alderamin
    2. September 2013

    @Florian

    Ne, denn andere Sorten (Export, Weizen, etc) gibts von der gleichen Brauerei auch in 0,5.

    Sind die denn gezapft oder etwa aus der Flasche?

    Hab’ mich letzte Woche im Urlaub an die einzig wahre Bierglasgröße gewöhnt: 568 ml. Randvoll. 🙂

  6. #6 Ben
    Riedlingen
    2. September 2013

    Hey, Sigmaringen! Quasi direkt um die Ecke 😀 Da kannst du dir auch direkt noch die Donau entlang Riedlingen, Ehingen und Ulm anschauen.

  7. #7 Rimi
    2. September 2013

    0,3 geht gar nicht. Durfte im Urlaub erst an der Nordsee, und dann in Rothenburg ob der Tauber mit dieser Unsitte vorlieb nehmen, wobei es dort glücklicherweise nicht überall Standard war.

    Als jemand, der jetzt auch wieder häufiger mit dem Rad unterwegs ist, würde mich mal interessieren, wie Du Deine Touren planst, und ob Du evtl. ein paar Tipps für Tourenradler hast. Wäre sehr Cool, wenn Du dazu mal einen Blogeintrag machen könntest. (Natürlich nur, wenn Du Zeit dafür findest, und gerade nicht weißt, was Du schreiben sollst … 😉 )

    Gute Fahrt weiterhin, und ab jetzt bessere Hotels!

  8. #8 PDP10
    3. September 2013

    @rolak:

    “Hier im Rheinland ist 0,2 die Glasgröße der Wahl bei ‘Ein Bier bitte’”

    Naja … aber nur bei Kölsch.

    Bei Bier sind die Standard Grössen auch 0,3 oder 0,4.

    Wobei ich, wenn ich nah am Tresen sitze und / oder die Kellner fix sind (und keine Zier-Studenten) eigentlich die 0,3er bevorzuge. Anders als @Florian offensichtlich …

    Wenn die schnell gezapft sind und schnell geliefert werden, sind die halt immer schön frisch.

    Beides findet man heutzutage allerdings leider immer seltener.
    Weswegen ich auch in der Regel ein “Grosses” bestelle.
    Muss aber eigentlich nicht sein – siehe oben.

    Allerdings hat Florian da gerade ein Lokales Problem. (ein “Lokal” – Problem … 🙂 ) die Pils-Kultur in BaWü oder Bayern ist halt nicht so die beste. Ein anständiges Pils serviert zu bekommen sollte man da besser nicht voraussetzen.

  9. #9 rolak
    3. September 2013

    aber nur bei Kölsch

    PDP10, allgemein (bis auf Weizen etc) – allerdings hätte ich doch bei der Erstformulierung ‘default-Größe’ bleiben sollen, also das Glas für die unspezifische Bestellung eines unbekannten Gastes.
    Selbstverständlich gibt es wie bei Cafés (draußen nur Kännchen!) Biergärten etc, die bevorzugt 0,4 servieren, halte ich allerdings speziell bei Alt / Kölsch für mehr als unangemessen, da zu zügig schal werdend.

    andere Sorten .. auch in 0,5

    Das sehe ich -mit Verlaub, Florian – als ungültiges Gegenargument an, wird doch zB auch ein Zwiebelsüppchen typischerweise in einer Tasse, eine Nudelsuppe dagegen in einem tiefen Teller serviert, egal welcher Hersteller. Unabhängig davon ließe sich sich ein “Keine Ahnung was da los ist” doch lässig mit einer kleinen Anfrage bei der Bedienung auflösen. Wobei niemand genötigt werden soll, mir bei der Disziplin ‘der stellt aber komische Fragen’ Konkurrenz zu machen 😉

  10. #10 Florian Freistetter
    3. September 2013

    @Rimi: Naja, allzuviel Planung ist da nicht dabei. Ich schau auf der Deutschlandkarte, welche Gegend interessant sein könnte, dann schaue ich, obs da Radwege gibt und dann klick ich mir mit MapSource ne Route zusammen und kopier sie auf mein GPS-Gerät.

  11. #11 Rimi
    3. September 2013

    @Florian: Okay, Danke.

    Im Prinzip machst Du Deine Planung nicht viel anders als ich, wobei ich mich mehr auf Rundfahrten von einem festen Punkt aus konzentriere, und Navi nur benutze, wenn ich den Rückweg nicht mehr finde.

  12. #12 Liebenswuerdiges Scheusal
    3. September 2013

    Übrigens Florian,

    im Ankündigungsartikel hast Du geschrieben dass dich die Reise jedenfalls bis an die österreichische Grenze führen wird. Häng einen Tag an und fahr bis Linz (naja sind knappe 70 km der Donau lang) und besuch die Ars Electronica, heuer unter dem Titel “Total Recall”. Läuft von 5. – 9. September.

    https://www.aec.at/festival/de/

    Und nein, ich hab mit dem Festival nix zu tun, und ja im AEC finest Du eine ganze Menge über Zeit und Zeitmessung und was macht Zeit in der Kunst.

  13. #13 Florian Freistetter
    3. September 2013

    @Scheusal: “Häng einen Tag an und fahr bis Linz (naja sind knappe 70 km der Donau lang) und besuch die Ars Electronica, heuer unter dem Titel “Total Recall”. Läuft von 5. – 9. September.”

    Schaff ich leider zeitlich nicht, weil ich am Sonntag Abend wieder in Jena sein muss… Aber interessant wärs sicher.

  14. #14 Liebenswuerdiges Scheusal
    3. September 2013

    Ach ja, und was noch anzumerken wäre, das obere Donautal in Oberösterreich, ist wohl einer der landschaftlich schönsten Abschnitte. Auch wenn das jemanden aus der Wachau nicht besonders beeindrucken wird können.

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  16. #16 Andreas
    6. September 2013

    Ja, Sigmaringen ist in der Tat beschaulich-romantisch. Da fährt man normalerweise nur hin, wenn man in schöner Landschaft entspannen möchte. Beim einem Städtchen mit ca. 15.000 Einwohnern hinter der Alb ist da auch nicht mehr zu erwarten.
    Auf der Donau kann man dort auch Kanu und Kajak fahren, wenn der Wasserstand hoch genug ist. Ist auf jeden Fall ein empfehlenswerter Spaß.

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