Ich fürchte, es wird noch ziemlich lange dauern, bevor der erste Mensch einen Fuß auf den Boden des Mars setzt. Und noch länger wird es dauern, bis Menschen tatsächlich auch auf dem Mars leben – sofern das überhaupt irgendwann einmal passiert. Wir werden unseren Nachbarplaneten also so schnell nicht mit eigenen Augen aus der Nähe sehe können. Aber immerhin bleiben uns noch die Daten, die unsere Raumsonden, Rover und Satelliten von dort zur Erde schicken. Die geben uns einen Eindruck von dem, was uns dort erwartet. Seht euch zum Beispiel einmal dieses grandiose Bild an:

Mojave-Krater (Bild: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona)

Mojave-Krater (Bild: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona)

Das Bild zeigt den Mojave-Krater der einen Durchmeser von knapp 60 Kilometer hat. Es ist allerdings keine Fotografie sondern eine Simulation die auf den Beobachtungsdaten der HiRISE-Kamera basiert. Diese hochauflösende Kamera befindet sich an Bord des Mars Reconnaisance Orbiter (MRO) der den Planeten umkreist und ihn möglichst genau kartografiert. HiRISE macht jeweils zwei verschiedene Aufnahmen der gleichen Gegend unter zwei leicht unterschiedlichen Winkeln um daraus dann ein dreidimensionales Modell erstellen zu können (Wer noch eine 3D-Brille zu Hause hat, kann sich hier noch viel mehr Bilder vom Mars ansehen).

Noch besser ist aber dieses Video:

Es wäre wirklich schön, wenn wir Menschen irgendwann einmal tatsächlich über den Mars fliegen könnte. Rein technisch und theoretisch wären wir dazu ja in der Lage. Wenn wir wollten, dann könnten wir zum Mars fliegen. Aber bis jetzt will anscheinend leider niemand. Zumindest niemand von denen, die auch die finanziellen Mittel haben, so eine Mission umzusetzen. Die staatlichen Raumfahrtagenturen haben zwar jede Menge Visionen aber kein Geld und vor allem nicht die politische Unterstützung diese Visionen umzusetzen. Und die Visionen der privaten Raumfahrtorganisationen sind meistens leider zu visionär und es ist zweifelhaft, ob sie tatsächlich umgesetzt werden.

Also bleibt vorerst nur Hoffnung. Und beeindruckende Bilder, die leider nicht echt sind…

(via Wired)

Kommentare (22)

  1. #1 Connie
    21. Oktober 2013

    Hallo Florian,

    ersetze einfach das Wort “Mars”
    durch “Mond”.

    Das ist realistischer.

    GvC

  2. #2 Gelmir
    21. Oktober 2013

    @Connie

    Nö, wieso? Auf dem Mond waren wir schon, der Mars ist das nächste spannende Ziel!

  3. #3 wereatheist
    Die Erde, die einzige
    21. Oktober 2013

    beeindruckende Bilder, die leider nicht echt sind…

    Bilder sind nie echt.
    Die Rover, die jetzt auf dem Mars sind, sind WIR. WIR waren/sind schon auf dem Mars. Das sind UNSERE Augen, Nasen, Tastefinger.
    Die Mondlandungen waren ein aberwitziges (d.h. irres) Produkt des Kalten Krieges. Die US of A zeigten der ganzen Welt, dass sie den größten Hebel hatten.
    Heute gibt es keinen Grund dafür.

  4. #4 Florian Freistetter
    21. Oktober 2013

    @wereatheist: “Heute gibt es keinen Grund dafür.”

    Doch, da gibts jede Menge Gründe: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/04/12/ein-pladoyer-fur-die-bemannte-raumfahrt/

  5. #5 Jürgen Schönstein
    21. Oktober 2013

    @Florian

    Wenn wir wollten, dann könnten wir zum Mars fliegen. Aber bis jetzt will anscheinend leider niemand.

    Ich kenne zumindest eine Person, die das will und es vielleicht sogar schafft: Der PayPal-, SpaceX- und Tesla-Macher Elon Musk hatte mir (okay, nicht nur mir, aber er hat es mir tatsächich in einem persönlichen Gespräch gesagt) höchstselbst versichert, dass er spätestens im Jahr 2024 zum Mars fliegen wird, und dann auch gerne dort leben möchte. Um es in seinen Worten zu sagen: “Ich hoffe, dass ich auf dem Mars sterben werde – aber bloß nicht beim Aufprall.”

  6. #6 Florian Freistetter
    21. Oktober 2013

    @Jürgen Schönstein: “Ich kenne zumindest eine Person, die das will und es vielleicht sogar schafft:”

    Ist das der mit “Mars One”? Über die Mission hab ich ja schon wenig geschrieben (ist auch im Text verlinkt). Das sind durchaus visionäre Gedanken – die aber halt oft ein wenig ZU visionär sind. Bevor ich das glaube warte ich erst mal ab, bis da irgendwas konkret wird.

  7. #7 Alderamin
    21. Oktober 2013

    @Jürgen

    Mir fehlt da auch ein wenig der Glaube. Die NASA rechnet so mit 10-15 Starts ihrer SLS (oder 7, wenn man eine nuklear angetriebene Oberstufe hätte; die sehe ich gerade noch nicht…) pro Mars-Mission. Jeder Start würde ungefähr 500 Millionen Dollar kosten. Dazu kommen noch ein paar Milliarden für die noch zu entwickelnden Space-Habitat und einen Habitat-Lander, Mars Ascent Vehicle, Exkursionsfahrzeuge und dergleichen (alleine die SLS-Entwicklung kostet schon $18 Milliarden).

    Gut, ohne Rückflug wird’s erst mal billiger, aber wovon soll man denn jahrelang auf dem Mars leben? Biosphere 2 hat schon auf der Erde nicht funktioniert. Man müsste den Siedlern also regelmäßig Nachschub hinterher senden. Bis die NASA sie dann in den 2030er wieder abholt 😉

    Keine Ahnung wie Musk das stemmen will. Alleine über Big Brother TV wird’s sicher nicht reichen. Wenn er unbedingt auf dem Mars sterben will – das wird er wohl hinbekommen. Aber auf dem Mars überleben? No way.

  8. #8 stillerleser
    21. Oktober 2013

    @Florian
    Nein, Mars One ist das mit der Reality-Show. Die wollen nur Hardware u.a. von Musks Firma SpaceX einkaufen. Mars One ist für mich völliger Unsinn und unfinanzierbar.

    Musk will mit SpaceX genug Geld verdienen um dann die Hardware für den Marsflug entwickeln und bauen zu können. Deswegen will er mit SpaceX angeblich auch nicht an die Börse gehen (so wie mit Pay-Pal oder Tesla-Motors), damit die Aktionäre nicht das (auf jeden Fall unprofitable) Mars.Projekt verhindern können.

  9. #9 Jürgen Schönstein
    22. Oktober 2013

    @Florian #6 @Alderamin #7
    Ob Musk sein Ziel erreichen kann, ist natürlich eine andere Frage – aber er hat mit seinen Falcon-Raketen (und vor allem den Kosten, zu denen er sie bauen kann) schon gezeigt, dass er ein ernst zu nehmender Weltraumunternehmer ist (und dass er Nasa-Preise weit unterbieten kann). Er ist jedenfalls kein Spinner – und er ist bereit, sein Geld dort zu investieren. Darum ging es ja erst mal: Florian beklagte, nicht ganz zu unrecht, dass keiner Geld investieren will, um zum Mars zu fliegen. Und Musk ist einer, der genau das tut. Ob er’s schafft, ist, wie schon gesagt, die nächste Frage – aber damit ist er trotzdem schon einen Schritt weiter als wenn er’s gar nicht erst versuchen würde.

  10. #10 mrFrank
    22. Oktober 2013

    hallo zusammen.

    Könnte jemand, der sich damit auskennt, realistisch darüber reden, ob Menschen jemals den mars besiedeln könnten ?
    Es heißt, seine Gravitation wäre zu schwach, um eine atembare Atmosphäre halten zu können; bedeutet das, eine Marskolonie wäre für immer auf Kuppelstädte und Schutzanzüge angewiesen ?

    Danke schon mal 🙂

  11. #11 rolak
    22. Oktober 2013

    -mars besiedeln
    -auf Kuppelstädte und Schutzanzüge angewiesen

    Das wäre ja erst mal kein Widerspruch, mrFrank.

  12. #12 AmbiValent
    22. Oktober 2013

    @mrFrank
    Angenommen, jemand würde eine Methode entwickeln, zum Beispiel aus Eis-Asteroiden die nötigen Gase für eine atembare Atmosphäre zu gewinnen. Dann bräuchte man wegen der Gravitation auf dem Mars mehr Atmosphäre für denselben Luftdruck auf der Oberfläche, weil der Luftdruck mit zunehmender Höhe langsamer fällt als auf der Erde. Aber grundsätzlich spräche (außer dem großen Aufwand am Anfang) nichts gegen eine Atmosphäre, die sich lange Zeit hält.

    Daneben gäbe es natürlich zwei größere Probleme: einmal, dass mangels eines starken Magnetfelds die Atmosphäre auf dem Mars die Strahlung der Sonne allein filtern muss, und dass nicht klar ist, ob sich auf dem Mars eine Biosphäre etablieren kann, die die Atmosphäre stabil hält.

  13. #13 Alderamin
    22. Oktober 2013

    @Jürgen Schönstein

    aber er hat mit seinen Falcon-Raketen (und vor allem den Kosten, zu denen er sie bauen kann) schon gezeigt, dass er ein ernst zu nehmender Weltraumunternehmer ist (und dass er Nasa-Preise weit unterbieten kann). Er ist jedenfalls kein Spinne

    Ich habe große Hochachtung vor diesem Mann, der es (neben Paypal und Elektro-Sportwagen) schafft, sämtliche Konkurrenten (inkl.China) in den Startpreisen zu unterbieten und bereits erfolgreich die ISS angesteuert hat. Ich traue ihm auch zu, mit seiner Falcon Heavy eine Dragon-Kapsel am Mars vorbei zu schießen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der erste Mensch, der den Mars aus der Nähe sieht, in einer Dragon-Kapsel sitzen wird, und das vor dem Jahr 2025.

    Allerdings nehme ich ihm nicht jede seiner Aussagen ab. Er hat z.B. behauptet, mit seiner wiederverwendbaren Falcon-Rakete wären Kosten von $10/lb in den LEO möglich (bei hinreichend hoher Startfrequenz). An anderer Stelle spricht er hingegen nur von 25% Senkung der Startkosten (die liegen für seine Falcon 9V1.1 derzeit bei $1900/lb).

    Ich denke, er macht viele Aussagen, um im Gespräch zu bleiben. Ein wenig wie O’Leary von Ryanair, der gelegentlich mit Stehplätzen oder Münzeinwurf an Toiletten im Flugzeug droht. Oder glaubt jemand, dass der das ernst meint?

  14. #14 bazille2003
    22. Oktober 2013

    @Jürgen Schönstein:
    wa würde ich geben einmal mit einem Menschen wie Musk persönlich zu sprechen . Klingt jetzt komisch, aber wenn ich mir denke was ich grad beruflich mache , und was er macht … Derweil sind wir fast der selbe Jahrgang.

  15. #15 MisterKanister
    22. Oktober 2013

    Warum zeigen die nicht endlich mal ein echtes Video von der Mars Oberfläche, zum Beispiel aufgenommen von ihrem kleinen Curiosity Rover -.- Immer diese dummen colagen.

  16. #16 MisterKanister
    22. Oktober 2013

    Was soll eigentlich dieser Mist? Sie fliegen um den ganzen Planeten machen etliche Bilder, und erstellen dann ein “Modell” davon wie der Mars aussieht, gehts denen noch gut?

  17. #17 Florian Freistetter
    22. Oktober 2013

    @MisterKanister: “Was soll eigentlich dieser Mist? Sie fliegen um den ganzen Planeten machen etliche Bilder, und erstellen dann ein “Modell” davon wie der Mars aussieht, gehts denen noch gut?”

    Es gibt jede Menge Bilder von den Satelliten und den Rovern. Aber wenn du aus ein paar hundert Kilometer Entfernung vom All aus die Oberfläche fotografierst bekommst du eben kein 3D-Modell. Du bekommst normale Bilder (sind im Text auch verlinkt). Und damit man dann ein schönes 3D-Bild bekommt, hat man die Daten eben so umgerechnet um dieses Modell zu erstellen.
    Wenn es dich stört dass die Wissenschaftler mit den Daten die sie sammeln auch arbeiten, dann kann ich leider nichts dagegen tun. Ich finde die Bilder wirklich großartig.

  18. #18 Güpnther Vennecke
    23. Oktober 2013

    Wenn ich das richtig sehe, ist die Gravitation auf dem Mars tatsächlich zu klein, um eine Atmopshäre zu halten.

    Das hängt mit der Fluchtgeschwindigkeit zusammen. Die beträgt auf der Erde ca. 7 km/s. Somit können nur die leichten Wasserstoffatome und -moleküle sowie Heliumatome wegen ihrer geringen Masse diese Geschwindigkeit in den äußeren Schichten der Atmosphäre erreichen und die Erde auf Nimmerwiedersehen verlassen.

    Auf dem Mars könnten das weitaus schwerere Moleküle, also auch Wasser , Sauerstoff und CO2. Somit müsste die Mars-Atmosphäre immer wieder künstlich aufgefüllt werden. Fürwahr eine Sysyphos-Arbeit.

    Das andere Problem für Menschen wäre auch die Weltraumstrahlung, schon auf dem monatelangen Hinflug. Meines Wissens gibt es keine wirksame Methode, diese Strahlung ausreichend abzuschirmen.

    Es stellt sich also durchaus die Frage, was mit einem oder mehreren Menschen auf dem Mars gewonnen wäre. Eine zweite Erde kann er niemals werden. Wenn also Leute meinen, sobald wir unsere Erde kaputt gemacht haben, wandern wir auf den Mars aus, liegen sie total auf dem Holzweg.

    Ich kann mir außerdem nicht vortstellen, dass es für Menschen Aufgaben auf dem Mars geben könnte, die nicht mindestens ebensogut von entsprechend entwickelten Maschinen erledigt werden könnten.

    Das war schon bei der Mondlandung so: Außer dem Propagandaerfolg gab es keinen nachvollziehbaren Grund, Menschen dort zu landen, was sich auch in der Tatsache zeigt, dass nach Ende des Apollo-Programms in den 70ern des letzten Jahrhunderts nie wieder ein Mensch den Mond betreten hat, ja nicht einmal Automaten zur Probengewinnung dort hingeschickt wurden.

    Mit dem Mars dürfte es sich ähnlich verhalten. Der erdenkliche Nutzen einer bemannten Mission – auch der ideelle – steht in keinem Verhältnis zum erforderlichen Aufwand.

    Wenn es irgendwann einen verrückten Multi-Milliardär gibt, der wie Musk auf dem Mars sterben möchte, ist das wohl technisch möglich aber was wäre der Sinn dieser Handlung?

    Es würde uns keinen Schritt weiter bringen auf dem Weg in den wirklichen Weltraum, der uns möglicherweise als Ziel bemannter Raumfahrt für immer verschlossen bleibt.

    Mehr als ein paar bemannte Missionen zu den Jupitermonden wären wohl in den nächsten Jahrhunderten selbst technisch nicht zu bewältigen, so dass eine interstellare bemannte Raumfahrt angesichts der gewaltigen Entfernungen wahrscheinlich immer ein Traum bleiben wird.

    Ich weiß, man soll nie “nie” sagen, aber hier sind die Hürden wohl doch etwas zu hoch, als dass sie in absehbarer Zeit zu bewältigen wären.

    Ich würde also eher dafür plädieren, erst einmal die Probleme auf der Erde – auch mithilfe der erdnahen Raumfahrt – in den Griff zu bekommen und wenn wir dann gar nicht mehr wissen, was wir mit unseren unerschöpfliche Ressourcen anfangen sollen, können wir uns dem weiteren Weltall zuwenden.

    Die Bilder vom Mars sind wirklich total klasse und sie haben eine außer- (nicht über-) irdische Ästhetik. Man kann sie auch so genießen, ohne von einer bemannten Mission dorthin zu träumen.

    Vielleicht könnte es ein sinnvolles Ziel sein, von allen Planeten unseres Sonnensystems entsprechende Bilder zu machen. Auf diese Weise würden mehr Menschen begreifen, dass wir nur die eine Erde haben, auf der wir leben können und das lebensfeindliche Weltall uns keine zweite Heimat bieten kann.

  19. #19 MisterKanister
    24. Oktober 2013

    “Wenn es dich stört dass die Wissenschaftler mit den Daten die sie sammeln auch arbeiten, dann kann ich leider nichts dagegen tun.”

    Wo genau hab ich das gesagt?

  20. #20 MisterKanister
    24. Oktober 2013

    Und warum keine Videos direkt vom Mars?

  21. #21 Spritkopf
    24. Oktober 2013
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