“Die Stoffmenge, die an einer Elektrode während der Elektrolyse abgeschieden wird, ist proportional zur elektrischen Ladung, die durch den Elektrolyten geschickt wird.”
“Bei einer fixen Ladungsmenge ist die Menge der an einer Elektrode abgeschiedenen Masse eines Elements direkt proportional zur seiner Atommasse.”
Mathematisch kann man beide Gesetz zu einer Formel zusammenfassen in der “m” für die Masse des abgeschiedenen Stoffes steht, “M” für dessen Molare Masse, “Q” für die elektrische Ladung steht, “z” für seine Ladungszahl und “F” für die Faraday-Konstante:
Die Faradayschen Gesetze spielen eine wichtige Rolle, wenn es um sogenannte “Galvanische Zellen” geht. Die bestehen aus zwei Elektroden und einem “Elektrolyten”. So bezeichnet man einen elektrischen Leiter, in dem die Ladungsträger Ionen sind und keine Elektronen. Und im Alltag sagen wir zu den Dingern meistens auch nicht “Galvanische Zelle” sondern schlicht “Batterie”. Eine Batterie besteht aus verschiedenen chemischen Verbindungen die es möglich machen, dass sich Ionen von einem Ende zum anderen bewegen. Und Faradays Gesetze beschreiben, wann der Saft alle ist. Dann muss man die Batterie entweder entsorgen oder – falls es sich um einen Akku handelt – von außen Energie zuführen und die Ionen wieder an ihren Ausgangsort zurück bugsieren.
Die Handy-Akkus von Lisa und Johanna waren auf jeden Fall voll und beide verabreden sich zu einem Treffen. Dort gesteht Lisa den Mord an Anna – sie war schlicht und einfach eifersüchtig! Vielen Dank, Tatort! Endlich mal ein vernünftiges und realistische Motiv für einen Mord und nicht so ein verwirrendes Motiv-Gemurkse mit uigurischen Freiheitskämpfern oder Ustasa-Faschischten in den letzten Folgen…
Ich weiß nicht, ob es jetzt nur am thüringischen Lokalpatriotismus liegt, dass mir die Folge gut gefallen hat oder ob das auch anderen Seherinnen und Sehern so geht. Mir hat sie jedenfalls gefallen. Es war immer was los und nie war es langweilig. Das Privatleben der Kommissare war zwar vorhanden aber nicht dominant und die Figuren trotzdem interessant. Und wenn Serienmörder im beschaulichen Thüringen zwar in der Realität nicht so häufig auftauchen war die Handlung doch weitestgehend frei von der typischen Geschichtenüberladung die ich bis jetzt sonst fast immer angetroffen habe.
Und natürlich ist es auch sehr nett dass die Thüringer Kommissare eine Auseinandersetzung mit den Naturgesetzen ermöglicht haben. Von denen gibt es noch jede Menge und es bleibt zu hoffen, dass sie auch in den nächsten Folgen aus Erfurt wieder auftauchen. Aber es wäre eigentlich seltsam, wenn es nicht so wäre. Denn es sind immerhin Naturgesetze. Die sind überall. Und wenn der Tatort in Zukunft nicht vollends in sein eigenes Privatuniversum abdriftet, dann sind sie auch dort zu finden!
P.S. Der nächste Thüringer Tatort kommt übrigens schon am 26. Dezember. Und dann aus Weimar. Ich bin gespannt.
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