Wir haben schon jede Menge Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Mehr als tausend Stück und wir wissen, dass da draußen noch ein paar Milliarden mehr sein müssen. Aber mit Sicherheit gibt es da nicht nur Planeten. Unser eigenes Sonnensystem zeigt uns ja, dass die Vielfalt der Himmelskörper groß ist. Es gibt Planeten; es gibt Monde; es gibt Kometen und es gibt Asteroiden – warum sollte es all diese Himmelskörper nicht auch anderswo geben? Natürlich sind sie schwer zu finden. Nach extrasolaren Monden sucht man schon lange – bis jetzt leider erfolglos (was sich aber im Prinzip jederzeit ändern kann). Und wenn schon die kleinen Monde nicht entdeckt werden können, dann ist da bei den noch viel kleineren Asteroiden und Komegten doch sicher noch schwerer… oder vielleicht doch nicht?
Indirekt haben wir die Existenz von extrasolaren Asteroiden schon länger bestätigt. Schon in den 1980er Jahren wurden die ersten Trümmerscheiben entdeckt; also große Scheiben aus Staub die Sterne umgeben und existieren können, weil sich dort Asteroiden befinden die immer wieder miteinander zusammenstoßen und dabei Staub erzeugen. Und es gibt ja auch keinen Grund, warum die Asteroiden nicht da sein sollen. Immerhin wissen wir ja, dass Asteroiden die Vorstufe von Planeten darstellen; dass die Asteroiden das Baumaterial sind, aus dem bei der Planetenentstehung größere Himmelskörper wachsen. Ein paar bleiben dabei halt immer übrig und warum sollte das bei anderen Planetensystemen anders ablaufen als bei uns.
Direkt beobachten werden wir die kleinen Felsbrocken aber so schnell nicht können. Dazu müssten wir schon zu den anderen Sternen hin fliegen und das ist so gut wie unmöglich. Aber es gibt deutlich besserer indirekte Methoden. Zum Beispiel die Beobachtung von Pulsaren. Diese toten Sterne haben schon eine große Supernova-Explosion hinter sich und sind nun nur noch enorm dichte Kugeln aus Neutronen; nur ein paar Kilometer groß aber doch so schwer wie ein ganzer Stern. Sie drehen sich schnell um ihre eigene Achse und wie ein Leuchtturm senden sie dabei intensive Strahlung in zwei “Lichtkegeln” aus. Von der Erde beobachtet scheinen diese toten Sterne zu blinken und das tun sie sehr exakt und immer mit der gleichen Perioden. So exakt, dass schon kleinste Abweichungen auffallen. Solche Abweichungen haben Anfang der 1990er Jahre auch zur Entdeckung der ersten Exoplaneten geführt. Astronomen aus Großbritannien, Südafrika und Australien haben bei der Beobachtung eines Pulsars nun auch deutliche Hinweise auf die Existenz extrasolarer Asteroiden gefunden (“Evidence of an asteroid encountering a pulsar”).
Der Pulsar trägt den schönen Namen PSR J0738-4042 und wird seit fast 25 Jahren beobachtet. Man hat im Laufe der Zeit also einen ziemlich guten Überblick über sein Verhalten bekommen. Normalerweise ist die Rotationsgeschwindigkeit eines Pulsars konstant. Nur wenn man genau und über längere Zeiträume hinweg hin sieht, bemerkt man wie er stetig langsamer wird. Das ist auch zu erwarten denn immerhin verliert der Pulsar Energie und muss langsamer werden. Genau das beobachtet man auch bei PSR J0738-4042:
Dieses Bild zeigt die Veränderung der Rotationsfrequenz des Pulsars. Die zu erwartende stetige Abnahme wurde aus den Daten schon rausgerechnet – es sollte also nur eine gerade Linie übrig bleiben. Und genau das sieht man auch (wenn man die eine Phase in der nicht beobachtet wurde ignoriert). Allerdings nur bis 2005. Dann tut sich plötzlich etwas. Und danach, so ab 2010 läuft wieder alles so wie es soll; nur jetzt auf einem anderen Niveau. Hier ist die interessante Phase nochmal vergrößert (die Änderung der Rotationsfrequenz ist im oberen Bereich zu sehen; das Diagram darunter zeigt das gleiche; nur auf eine andere Art und Weise):
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