Wenn man dieses ganze Füllmaterial überblättert, dann hat man eine spannende Geschichte über den Alltag eines Ghostwriters, der Menschen zu einer Doktorarbeit verhilft die selbst dazu nicht in der Lage sind. Es wäre schön gewesen, wenn Klinghammer sich auf diese Geschichte konzentriert hätte, denn sie ist wirklich gut! Und vor allem ist sie relevant, denn genau das, was im Buch beschrieben wird, findet ja auch in der Realität statt. Die Ghostwriting-Agenturen existieren und das wäre nicht der Fall, wenn sie nicht genug Kunden hätten, die sich dort ihre wissenschaftlichen Arbeiten kaufen.

Es ist wichtig, dass viel öfter über diese Problematik gesprochen wird und es ist gut, dass Klinghammer dieses Thema in einem Roman verarbeitet hat. Es ist halt nur schade, dass dieser Roman sich zu oft mit anderen Themen aufhält anstatt sich ganz dieser spannenden Geschichte zu widmen. Aber ihr könnt euch euer Urteil ja selbst bilden. Auf der Homepage des Buchs gibt es ein Probekapitel zum Testlesen. Und einen Trailer:

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Kommentare (8)

  1. #1 turtle of doom
    28. November 2013

    Es gibt zu diesem Thema noch einen sehr lesenwerten Blogbeitrag – aus amerikanischen colleges, wo auch Hausarbeiten von Ghostwritern verfasst werden, aus simpler, purer Not.

    “From my experience, three demographic groups seek out my services: the English-as-second-language student; the hopelessly deficient student; and the lazy rich kid.”

    https://chronicle.com/article/the-shadow-scholar/125329/

  2. #2 Lercherl
    30. November 2013

    — Woran arbeitest du, wenn man fragen darf?
    — An der Dissertation eines jugendlichen Schwachkopfs, der nach dem Doktortitel röhrt.
    […]
    — … aber mach rasch! Der Knabe kommt um elf Uhr und holt sich sein Lebenswerk.

    Aus „Der Meister des Jüngsten Tages” von Leo Perutz (1923).

    Der Beruf ist wohl nicht ganz neu!

  3. #3 Florian Freistetter
    30. November 2013

    @Lercherl: Perutz ist toll! Den sollte man viel öfter lesen.

  4. #4 Wolfgang
    Jena
    7. Dezember 2013

    Vielen Dank für die Rezension – auch, wenn ich ein paar Sachen etwas anders sehe. 😉

    Ich habe sie von meiner Seite aus verlinkt.

    Ciao,
    Wolfgang

  5. #5 Ghostwriter
    Erfurt
    19. Dezember 2013

    Ein Ghostwriter kann AUCH MIT Ghostwriting Agentur seine Dissertation finden ;-).

  6. […] habe dieses Jahr schon jede Menge Bücher hier im Blog vorgestellt (hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier). Und wenn ihr zu […]

  7. #7 Nelle
    Wien
    25. Mai 2015

    @Ghostwriter
    mein Cousin lässt sich bei seiner Dissertation helfen, so lange es nur “helfen” ist und nicht “schreiben” dann geht es noch, ansonsten bin ich strickt dagegen!
    Grüße

  8. #8 Felix
    Nürnberg
    19. Januar 2019

    Ohne die zunehmende Verschulung des Studiums bzw. Akademisierung vieler Berufsbilder im Zuge der Bologna-Reform wäre die Arbeit der akademischen Ghostwriter (wie http://www.textundwissenschaft.de) wohl weniger einträglich.