Der GAIA-Satellit der Europäischen Weltraumagentur ESA wird die Astronomie revolutionieren. Laut Plan soll der Satellit am 19. Dezember 2013 um 10:12 MEZ mit einer Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guyana ins All starten. Ich werde den Start live verfolgen und kommentieren – allerdings nicht von Südamerika aus sondern von Darmstadt. Denn dort befindet sich das Satellitenkontrollzentrum ESOC und dort findet auch anläßlich des Starts eine nette Veranstaltung mit Vorträgen diverser Experten statt. Dieser Artikel hier wird im Laufe des Start-Events immer aktualisiert werden und ich werde probieren euch das wichtigste vom GAIA-Start zu übermitteln.
(Neue Beiträge erscheinen immer oben)
11:10
Ok. Nun scheint wirklich Schluss zu sein. Ich melde mich dann auch ab und mach mich auf den Weg nach Österreich wo ich die nächsten Tage verbringen und ein wenig ausruhen werde (Aber keine Sorge, ich habe ~40 Artikel vorbereitet: Bis 6 Januar ist für ausreichend Inhalt im Blog gesorgt. Verpasst zB nicht den “Was wurde aus dem Weltuntergang”-Artikel am 21.12.2013 😉 )
11:05
So. Der eigentliche Launch-Event ist jetzt vorbei. Es gibt noch abschließende Statements von diversen Leuten. Und danach Sekt für alle!
10:59
“Sojus is a living legend” und die vielseitigste Rakete aller Zeiten, sagt der ESA-Sprecher gerade.
10:57
Nochmal zurück zur Bahn von GAIA. Der Satellit ist im Lagrange-Punkt L2 stationiert (siehe hier für eine Erklärung). Der befindet sich weit weg von der Erde und in ihrem “Schatten”. So ist sichergestellt, dass GAIA in Ruhe beobachten kann und nicht vom Sonnenlicht gestört wird. Dort muss der Satellit aber erst mal hinfliegen und das dauert ein bisschen. Erst am 7. Januar (nach Plan) wird er dort ankommen. Und erst dann kann auch die eigentliche Arbeit losgehen.
10:54
Großer Applaus. Kontakt mit GAIA. Alles gut gegangen. GAIA fliegt jetzt alleine durchs All. Im Kontrollzentrum schüttelt man sich die Hände.
10:53
Landgraf wird unterbrochen. Jetzt wirds kritisch bei GAIA.
10:52
Markus Landgraf von der ESA spricht jetzt über die Bahn von GAIA. Der Satellit wird ja nicht die Erde umkreisen, sondern einen Punkt der 1,5 Millionen Kilometer entfernt liegt, dem sogenannten “Lagrange-Punkt L2”.
10:50
Hey – noch ein Österreicher! Oskar Stocker aus Graz hat ziemlich coole Bilder zum GAIA-Start gemalt.
10:48
Jetzt kommt auch noch ein Theologe zu Wort und erzählt, was er von GAIA hält. Naja.
Er kommt von der International Society for Science and Religion. Was es alles gibt…
10:41
GAIA kann deswegen so viele neue Sachen herausfinden, weil der Satellit so absurd viele Daten sammelt. Und die müssen erst alle mal verarbeitet werden… In ganz Europa sind Zentren für Datenauswertung eingerichtet worden. Ulrich Bastian vom Astronomischen Recheninstitut in Heidelberg kommt von so einem Zentrum. In Heidelberg hab ich ja früher auch mal an der Verwaltung astronomischer Daten gearbeitet. Wäre ich dort geblieben, wäre ich jetzt vielleicht bei GAIA beteiligt. Aber anstatt mich mit ner Excel-Tabelle mit einer Milliarde Einträge rumzuärgern, berichte ich lieber darüber 😉
10:36
Jetzt sehen wir einen kurzen Film über dunkle Materie. Wir wissen, dass das Zeug dort draußen ist. Aber wir wissen noch nicht, aus was sie besteht. Nicolas Walton von der Uni Cambridge erklärt nun, dass GAIA auch hier neue Erkenntnisse bringen wird. Ist ja auch logisch. Wenn man die Bewegung und Position von Sternen so genau wie nie zuvor misst, kann man auch den gravitativen Einfluss der dunklen Materie so genau wie nie zu vor messen und auch ihre Verteilung in der Milchstraße genau kartografieren. Und das kann uns einiges über ihre wahre Natur verraten.
10:32
Bis zum ersten Signalempfang von GAIA gibt es nun kurze Interviews mit diversen Wissenschaftlern. Gerade ist Sergei Klioner von der TU Dresden dann. Er interessiert sich besonders für das, was man aus den GAIA-Daten über die allgemeine Relativitätstheorie lernen kann. Wenn die Relativitätstheorie doch irgendwo von der Realität abweicht, wird GAIA das messen können.
10:30
Oh schön! Es gibt demnächst eine GAIA-Planetariumsshow. Wir dürfen uns hier in Darmstadt den ersten Trailer dazu anschauen. Sieht großartig aus! Wenn das in nem Planetarium in eurer Nähe läuft, schaut es euch unbedingt an!
10:25
Wenn alles klappt, dann wird das erste Signal des Satelliten um 10:50 im ESA-Kontrollraum empfangen.
10:23
Hier ein kurzes Video. So sah es im Saal aus, als die Rakete startete (verwackelt und mit dem Handy gedreht):
10:22
Die dritte Stufe der Rakete wurde abgeworfen. Alles läuft nach Plan.
10:16
Noch kein Applaus hier im Saal. Den gibt es erst, wenn GAIA sicher im All schwebt und mit der Kontrollstation kommuniziert.
10:14:
Die Rakete ist gestartet! Jetzt müssen wir warten, bis der Satellit erfolgreich ausgesetzt ist.
10:11
Noch 60 Sekunden!!
10:07
Noch 5 Minuten bis zum Start! Da steht die Sojus-Rakete in Kourou:
09:57
Jetzt wird nach Kourou geschaltet.
Hu – Der Vorspann zur Übertragung sieht aus als würde er zu ner amerikanischen Krimiserie gehören… “CSI Kourou” oder so.
Und auch in Kourou erklären nochmal Leute, was GAIA macht.
Man verweist auch nochmal auf den Start von Herschel/Planck im Jahr 2009 – da war ich auch dabei.
09:55
Jetzt wird live nach nebenan in den eigentlichen Kontrollraum geschaltet. Dort sind alle sehr beschäftigt.
09:52
Der Vertreter von Astrium, der Firma die GAIA gebaut hat, versichert uns gerade, dass er davon überzeugt ist, dass bei GAIA alles richtig zusammengeschraubt wurde und das Teleskop seine Arbeit erfüllen wird. Na dann!
09:49
GAIA ist übrigens der Nachfolger von Hipparcos. Das war eine ziemlich coole Mission in den 1990er Jahren. Und eine höchst spannende Mission. Der Satellit erreichte nicht die Bahn, die er erreichen sollte. Und trotzdem schafften es die Wissenschaftler, damit die beste Sternkarte zu erzeugen, die jemals gemacht wurde. Und immer noch die beste ist, die wir haben… zumindest so lange, bis GAIA die ersten Daten zur Erde schickt. Die spannende Geschichte von Hipparcos habe ich hier erzählt.
09:47
Jetzt spricht Jean-Jacques Dordain, der ESA-Generaldirektor. Und wir können auch sehen, wie er spricht – nur hören tun wir nix weil die Leitung aus Paris kaputt ist.
09:35
Jetzt spricht Mark McCaughrean vom ESA Directorate of Science and Robotic Exploration.
Er erklärt, was GAIA eigentlich macht: Die Sterne der Milchstraße vermessen, damit wir endlich ein vernünftiges dreidimensionales Bild von ihr bekommen. Und damit auch verstehen können, wie Galaxien entstehen und wie sie sich im Laufe der Zeit verändern.
Dazu will man die Sterne exakt vermessen: Position, Geschwindigkeit, Alter, Masse, Größe und so weiter. Und das von immerhin einer Milliarde Sterne. Und dann kann man per Computersimulation nicht nur schauen, wie sich diese Sterne durch ihre gegenseitige Anziehungskraft in Zukunft beeinflussen werden und wie sich die Milchstraße entwickeln wird. Man kann die Simulation auch rückwärts laufen lassen und nachsehen, wie die Milchstraße so geworden ist, wie wir sie heute sehen.
McCaughrean erklärt gerade wie man mit Parallax und Dopplerverschiebung Enfernung und Geschwindigkeit von Sternen misst. Aber das wissen meine Leserinnen und Leser sicher schon, oder? Das hab ich im Blog schon sehr oft erklärt 😉
GAIA ist so genau, dass man damit innerhalb von einigen Sekunden Beobachtung messen könnte, wie schnell das Haar eines Menschen wächst. Schöner Vergleich!
09:24
Jetzt spricht der Ex-Astronaut Thomas Reiter ein paar Worte. Vorerst zählt er aber nur die diversen Ehrengäste auf, die heute vor Ort sind.
GAIA ist der 56. Satellit der ESA, der von Darmstadt aus gesteuert wird, sagt Reiter.
Und Reiter erwähnt nochmal, wie revolutionär GAIA sein wird. Ich hab das hier ausführlich erklärt.
Trotz allem ist ein Start eines Satelliten wie GAIA keine Routine, sagt Reiter. Hoffen wir mal, dass trotzdem alles gut geht.
09:21
Die Veranstaltung beginnt mit einer Schaltung nach Kourou, dem Weltraumbahnhof der ESA in Südamerika. Dort findet der “Roll Call” statt; es wird also nochmal bei allen Stationen abgefragt, ob alles in Ordnung ist (und im Hintergrund kann man im Kontrollzentrum auch ein sehr enthusiastisches Kind sehen – man kann nicht früh genug anfangen mit der Raumfahrt). Und wie wir gerade gehört haben, ist alles auf “Go!”. Kann also los gehen.
09:20
Los gehts! Die große Frage des Vormittags lautet: Wird der Akku meines Laptops durchhalten! Und die zweite große Frage lautet: Wird GAIA erfolgreich ins All geschickt werden?
Donnerstag, 19.12.2013
08:56
So. Nachdem ich die etwas komplizierte Prozedur hinter mich gebracht und endlich Internetzugang habe, kann der Live-Blog vom GAIA-Start nun losgehen. Das offizielle Programm beginnt um 9:20 Uhr. Hier oder hier müsstet ihr eigentlich auch live im Stream zusehen können.
Mittwoch, 18.12.2013
20:12
Der offizielle Countdown für den GAIA-Start beginnt. Um 21:12 wird GAIA eingeschaltet und wartet dann in der Rakete auf den Start. Den Zeitplan könnt ihr hier nachlesen.
Noch ist am Satellitenkontrollzentrum in Darmstadt alles ruhig. Zumindest von außen. Die Techniker und Wissenschaftler werden vermutlich eine arbeitsreiche Nacht mit jeder Menge Checks und letzten Prüfungen vor sich haben.
Für mich und die anderen Medienvertreter die hier morgen den Start live miterleben können, öffnen sich die Türen des ESOC erst um 8:30. Dann wird es hier Vorträge von Astronaut Thomas Reiter, dem ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain und vielen anderen Wissenschaftlern geben. Und natürlich den Start von GAIA!
Bleibt dran und schaut morgen früh wieder auf diese Seite! Ab 9 Uhr (vielleicht auch schon früher) geht es hier mit der Live-Berichterstattung weiter!
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