Tja, wer hätte damit gerechnet, dass Holgi so fix ist. Heute Nachmittag habe ich noch mein neues Mikrofon höchst mysteriös angekündigt. Und heute Abend hat Holger Klein das Mysterium auch schon wieder aufgelöst: Wir werden beide gemeinsam in Zukunft regelmäßig über Wissenschaft plaudern.
Ich vermute, den meisten meiner Leserinnen und Leser muss ich Holger Klein nicht extra vorstellen. Immerhin hat er sogar seine eigene Wikipediaseite. Und podcastet unter dem Label WRINT seit einigen Jahren das Internet voll. “WRINT” steht für “Wer redet ist nicht tot” und das was Holger mit all seinen Gesprächspartner zu bereden hat, solltet ihr euch auf jeden Fall anhören, wenn ihr es nicht sowieso schon tut.
Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ich nun auch öfter mit Holger reden kann. Wir haben uns ja in der Vergangenheit immer wieder mal für einzelne Interviews getroffen. Und beim letzten Mal dann beschlossen, dass es an der Zeit ist, dass auch mal vernünftig über Wissenschaft geplaudert wird.
Denn irgendwie wird Wissenschaft in den deutschen Medien immer noch ein wenig zu ernst präsentiert. Und damit meine ich nicht, dass Wissenschaft in Zukunft nur noch als Grundlage für Witze und Comedy-Shows dienen soll. Aber über jedes andere Thema, über Politik, Kultur, Sport und so weiter wird in den deutschen Medien ständig und pausenlos und enthusiastisch und gespannt gequatscht. Nur bei der Wissenschaft muss das immer ernst sein, mit Experten (am besten noch mit Brille und Laborkittel) und allen anderen Klischees. Dabei ist Wissenschaft ein Thema, über das jeder reden kann. Und ein Thema, über das eigentlich auch jeder reden sollte. Man muss kein Wissenschaftler sein, um eine Meinung über Wissenschaft haben zu können! Und es würde der Wissenschaft und der Öffentlichkeit gut tun, wenn auch über dieses Thema mal entspannt geplaudert werden könnte, so wie es bei Sport und Politik möglich ist. Mein großes Vorbild in dieser Hinsicht ist der BBC-Podcast “The Infinite Monkey Cage”, wo dieses zwangslose Geplauder über Wissenschaft genau so umgesetzt wird, wie ich es mir vorstelle. Aber leider haben Holger und ich nicht das Budget und die Technik der BBC zur Verfügung – und am Ende macht es ja auch mehr Spaß, etwas eigenes zu schaffen als etwas anderes zu kopieren; selbst wenn es äußerst gut ist.
Diese Art von Plauderei haben Holger und ich uns vorgenommen. Ob wir das auch umsetzen können, wird sich zeigen. Die erste Folge mit dem Titel “Findungsphase” ist auf jeden Fall heute erschienen und kann hier gehört werden. Es wird dann sicher auch noch einen eigenen Feed dafür geben und wenn es soweit ist, sage ich natürlich Bescheid.
Das erste Gespräch war auf jeden Fall sehr nett. Obwohl es für meinen Geschmack immer noch zu oft eher ein Interview war und nicht das “Geplauder”, dass ich mir vorgestellt habe. Aber das wird noch Zeit brauchen. Ich bin es einfach selbst noch nicht gewohnt, nicht interviewt zu werden, wenn ich öffentlich über Wissenschaft spreche. Und muss mich erst an dieses neue Gesprächsformat gewöhnen. Aber uns hetzt ja keiner und wir haben genug Zeit um zu experimentieren und herauszufinden, wie dieses Format am besten für uns funktioniert.
Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn ihr Holger und mir in Zukunft dabei zuhört, wenn wir über Wissenschaft plaudern. Es wird auch ganz explizit NICHT nur über Astronomie geredet werden. Wir wollen über die gesamte Wissenschaft reden und alles was damit zu tun hat. Ich bin gespannt, wie es wird!
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