Aber so wie es aussieht, war niemand dazu bereit für die Menschlichkeit einzustehen. “Es geht ja nur um Sport” wird es in den nächsten Wochen wieder heißen. “Die Sportlerinnen und Sportler haben sich lange darauf vorbereitet und sollen ihre Chance auf einen Sieg bekommen”, wird man sich rechtfertigen. Und alles wird weitergehen wie bisher. Genau so wie es ja auch in der NSA-Affäre passiert. Die fand man ja auch ganz schrecklich und schlimm (allerdings erst, nachdem Merkel höchstselbst betroffen war) – aber irgendwelche Konsequenzen daraus hat man nicht gezogen. Und man zieht auch keine Konsequenzen aus den Menschenrechtsverletzungen in Russland.
Irgendwann müssen die Politiker verstehen, dass es nicht reicht, einfach nur zu reden. Irgendwann muss man auch mal konkret etwas tun; auch wenn dadurch die Gefahr besteht, dass man bei der nächsten Wahl nicht mehr erfolgreich ist. Aber nur wenn man etwas tut besteht auch die Möglichkeit, die Dinge wirklich zu verändern. Ein paar Staatschefs werden den Eröffnungsfeierlichkeiten fern bleiben (und ich schäme mich dafür, dass der österreichische Bundeskanzler Werner Fayman nicht dazu gehört) – aber das wird Putin nicht weiter kümmern. Die Spiele finden trotzdem statt und Russland kann sich international im besten Licht darstellen. Ich hatte ja gehofft, dass sich irgendwo auf dieser Welt zumindest ein Land findet, dass diese Veranstaltung boykottiert. Aber wer kümmert sich schon um Menschenrechte, wenn es um Medaillen und jede Menge Geld geht…
P.S. Und ja, ich weiß: Dieser Artikel hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Aber nicht alles was ich schreibe, muss von Wissenschaft handeln. Und wenn mich etwas wirklich aufregt, dann muss ich das auch sagen – da ich leider weder Politiker noch olympiareifer Sportler bin bleibt mir sonst nicht viel anderes übrig um meinen Unmut auszudrücken.
Kommentare (223)