Und schnell ist er auch noch… Das Material des Jets wird mit fast 80 Prozent der Lichtgeschwindigkeit ins All geschleudert. Das verursacht seltsame relativistische Effekte: Bei solchen hohen Geschwindigkeiten wird das ausgesandte Licht in die Bewegungsrichtung fokussiert. Oder anders gesagt: Bewegt sich die Teilchen des Jets (annähernd) in unsere Richtung, dann wird das Licht sehr hell; in der anderen Richtung dagegen sehr dunkel. Und das ist auch der Grund, warum man nur einen Jet sieht. Denn normalerweise sollten da ja zwei sein, die sich in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Der andere Jet ist aber so dunkel, dass er kaum zu sehen ist. Auf dieser Röntgenaufnahme kann man ihn gerade so erkennen:
Die Wissenschaftler haben außerdem festgestellt, dass der Jet eine korkenzieherartige Struktur aufweist, was darauf hindeutet, dass der Pulsar ein wenig wackelt und zwar mit einer Periode von 66 Jahren. Und als ob das noch nicht genug Seltsamkeiten wären, ist da ja noch das grüne Dingens auf dem Radiobild. Das ist der sogenannte “Pulsarwindnebel (PWN)”. Das ist sowas ähnliches wie ein Kometenschweif und besteht aus hochenergetischen Teilchen, die den Pulsar umgeben und die er bei seiner schnellen Bewegung teilweise hinter sich lässt. Das heißt, dass der Pulsarwindnebel die Bewegungsrichtung des Pulsars anzeigt und normalerweise ist das auch die gleiche Richtung, in die auch die Jets zeigen. Hier steht der Jet aber fast rechtwinkelig auf den PWN und warum das so ist, hat man noch nicht wirklich verstanden.
Aber genau deswegen schaut man ja ins Weltall! Man will Dinge finden, die man nicht versteht, damit man daraus etwas lernen kann. Objekte wie der Leuchtturm-Nebel stellen extreme Sonderfälle dar aber genau die sind es, bei denen wir Dinge sehen können, die wir sonst nicht sehen können! Und je mehr wir sehen, desto mehr verstehen wir auch irgendwann.
Kommentare (16)