Natürlich gibt es auch viele “Meteor-Netzwerke” die den Himmel der Erde ständig nach hellen Sternschnuppen und Meteoren absuchen. Aber auf dem Mond geht das ein wenig einfacher, denn hier kann man mit einem Blick eine viel größere Fläche sehen. Und da er keine Atmosphäre hat und auch die kleinen Himmelskörper beim Einschlag helle Lichtblitze erzeugen, sieht man dort eben nicht nur die großen Kollisionen sondern auch kleine Zusammenstöße wie am 11. September 2013. Mond und Erde sind kosmische Nachbarn und was dem einen passiert, passiert auch dem anderen. Berücksichtigt man die größere Oberfläche und Masse der Erde kann man aus den Einschlagsdaten auf dem Mond leicht berechnen, wie viele Einschläge es durchschnittlich auf der Erde gibt. Und die gesammelten Daten der spanischen Wissenschaftler zeigen hier eine Veränderung gegenüber dem, was man bisher angenommen hat:
Hier sieht man auf der x-Achse die Einschlagsenergie und auf der y-Achse die Zahl der erwarteten Einschläge mit dieser Energie pro Jahr. Der schwarze Datenpunkt stammt aus der Auswertung des Einschlags vom 11. September 2013. Die weißen Quadrate links oben stammen aus früheren Mondbeobachtungen und das weiße Dreieck rechts unten aus der Analyse des Meteors von Tscheljabinsk. Die blaue Linie dagegen zeigt eine frühere Berechnung, die um eine ganze Größenordnung weniger Einschläge prognostiziert als die rote Linie der aktuellen Daten. Diesen Unterschied sprechen die Wissenschaftler in ihrem Artikel auch an. Sie sagen, dass die Forscher die die blaue Linie veröffentlicht haben mit bis jetzt noch unveröffentlichten neuen Daten ebenfalls eine Statistik erhalten, die der roten Linie entspricht.
Den Mond zu beobachten ist relativ einfach. Das schafft man schon mit recht kleinen Teleskopen und Kameras und Projekte wie MIDAS können so vergleichsweise schnell und billig wichtige Daten über die gefährlichen Kleinkörper im Sonnensystem liefern. Und beeindruckende Videos noch dazu!
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