Oppenheimer hatte zwar zuvor noch selbst an der Relativitätstheorie gearbeitet und, wie im letzten Kapitel beschrieben, gezeigt, dass die Raumzeit in sich selbst kollabieren und schwarze Löcher bilden kann. Aber später zählte er die Relativitätstheorie zu den “Forschungsfeldern mit den geringsten Aussichten”. Vor allem auch, weil die Quantenmechanik immer beeindruckendere Erkenntnisse lieferte und in den Labors überall auf der Welt experimentiert und geforscht werden konnte. Mit der komplizierten und abstrakten Relativitätstheorie wollte sich da kaum noch jemand herumärgern. Und wenn es jemand tat, dann erst recht wieder mit absurden Ergebnissen.
Der große Mathematiker und Logiker Kurt Gödel, der berühmt wurde, weil er zeigen konnte, dass die Mathematik niemals alles beweisen würde können, was es zu wissen gibt, arbeitete ebenfalls in Princeton und war ein guter Freund von Einstein. Auch er machte sich an eine Lösung der Feldgleichungen und fand heraus, dass da noch viel seltsamere Dinge vorgehen können, als man bisher dachte. In einem rotierenden Universum (wie auch immer man sich das vorstellen mag), ließen Einsteins Gleichungen Bewegungen durch den Raum zu, die gleichzeitig auch rückwärts durch die Zeit führten. Gödel bewies, dass man in einem Universum dieser Art durch die Zeit reisen konnte und war besorgt wegen der Paradoxa (seinen eigenen Großvater umbringen, etc), die für ihn ein Zeichen waren, dass mit der ganzen Theorie etwas nicht stimmen konnte.
Aber zumindest die Medien und die Öffentlichkeit waren bis zuletzt begeistert von Einstein, der zum Inbegriff des klassischen Genies wurde und bekannt wie die anderen Prominenten aus Film, Musik und Sport. Einstein starb am 18. April 1955 – aber seine Theorie war noch lange nicht tot. Auch wenn sie bald erneut angegriffen werden sollte…
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