Und dann fand ich auch den Hinweis auf das französische Schiff aus dem 18. Jahrhundert recht lustig, dessen Blei beim Bau von Detektoren verwendet wurde, weil das alte Blei kaum noch radioaktive Strahlung abgibt, die Messungen stören kann…
Das letzte Kapitel des Buchs ist dann wieder ein recht zusammenhangloser Überblick über die Art und Weise wie Wissenschaftler arbeiten in dem ich nicht viel gelesen habe, was nicht auch schon anderswo im Buch stand.
Fazit (zum Buch)
Nachdem wir das Buch gemeinsam bis zum Ende gelesen haben, würde mich natürlich eure Meinung interessieren. Mir fällt es ein bisschen schwer, ein eindeutiges Fazit zu ziehen. In “Die Vermessung des Universums” habe ich jede Menge interessante Fakten über Teilchenphysik und Kosmologie gefunden. Viele Abschnitte waren spannend und unterhaltsam zu lesen. Aber insgesamt habe ich das Gefühl, dass einfach ZU viel erzählt wurde. Für die große Breite an Themen – Wissenschaftsphilosophie, Grundlagen der Teilchenphysik, Grundlagen der Kosmologie, Stringtheorie, Extradimensionen, die Technik des LHC, etc – ging das Buch zu wenig in die Tiefe. Es spricht natürlich nichts dagegen, ein so umfangreiches Themengebiet zu beschreiben. Aber dann braucht es auch eine rigorose Struktur und eine entsprechend detaillierte und verständliche Beschreibung. Wie sowas gelingen kann, hat Brian Greene ja in “Der Stoff aus dem der Kosmos ist” wunderbar gezeigt. Bei Randall hat mir neben den Details auch ein roter Faden gefehlt, der die unterschiedlichen Teile des Buchs plausibel verbindet.
Aber vielleicht lag das auch nur an mir. Normalerweise lese ich Bücher ja am Stück und hätte Randalls Buch vermutlich im Laufe einiger Tage gelesen. Im Buchklub habe ich aber nur jede Woche ein paar Stunden gelesen damit meine Meinung über die aktuell im Blog beschriebenen Kapitel nicht schon durch den späteren Inhalt des Buchs beeinflusst wird. Vielleicht entstand mein Eindruck der fehlenden Struktur auch durch meine für mich ungewohnte und abgehackte Leseweise?
Vielleicht wäre das Buch besser geworden, wenn man es von Anfang an als “Episodenbuch” angelegt hätte. Eine Mischung aus persönlichen Anekdoten aus Randalls wissenschaftlicher Laufbahn und in sich abgeschlossenen wissenschaftlichen Erklärungen über verschiedene Themen wäre vielleicht schöner zu lesen gewesen als der unstrukturierte Themenmix den das Buch jetzt bietet. Wie ist eure Meinung?
Fazit (zum Buchklub)
Das Buch hat Frau Randall geschrieben – die Idee zum Blog-Buchklub stammt aber von mir und deswegen bin ich natürlich auch an eurer Meinung dazu interessiert. Ich persönlich muss sagen, dass ich mir die ganze Sache ein bisschen anders vorgestellt hatte. Und ich habe das Gefühl, dass die Idee des Blog-Buchklubs nicht funktioniert hat. In den letzten Folgen gab es so gut wie keinerlei Beiteilung der Leserschaft mehr und auch keine Diskussion über die Inhalte des Buchs. Am Anfang waren noch vergleichsweise viele Leute involviert – aber am Ende schien sich quasi niemand mehr für den Buchklub zu interessieren.
Ich weiß jetzt nicht, ob das an der Idee des Buchklubs lag oder ob den Leuten einfach nur das Buch nicht gefallen hat. Aber auch wenn letzteres der Fall war, hätte ich mir mehr Beteiligung gewünscht. Es ging ja darum, über das Buch zu diskutieren und nicht darum, ein gutes Buch zu loben. Auch aus der Diskussion über ein schlechtes/langweiliges Buch lässt sich einiges lernen (zum Beispiel, was eigentlich ein gutes Buch ausmacht und das es gar nicht so trivial ist, verständlich und unterhaltsam über Wissenschaft zu schreiben). Immerhin haben wir uns das Buch ja auch gemeinsam ausgesucht. Aber vermutlich ist einfach meine Idee des Blog-Buchklubs noch nicht wirklich ausgereift. Ich hatte ja eigentlich gerade nicht vor, das zu machen, was ich sonst mache: Also über irgendwas zu schreiben und zu hoffen, dass jemand dann Kommentare dazu schreibt. Ich wollte nicht, dass alle meine Meinung zum Buch lesen und kommentieren, sondern wollte möglichst viele fremde und unterschiedliche Meinung hören. Aber mit der formalen Struktur eines Blogs funktioniert das anscheinend nicht so, wie ich mir das dachte.
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