Aber es gibt ja noch andere Projekte: Das Event Horizon Telescope zum Beispiel. Das wird ein Zusammenschluss von Radioteleskopen überall auf der Erde sein, mit der sich die Radiowellen auffangen lassen, die aus der Umgebung supermassereicher schwarzer Löcher stammen. Diese aktiven Galaxienzentren (siehe Kapitel 8) werden von großen Scheiben aus Staub und Gas umgeben und während der ganze Krempel ins schwarze Loch fällt, gibt er jede Menge Radio- und Röntgenstrahlung ab. Die zusammengeschalteten Teleskope des Event Horizon Telescopes werden in der Lage sein, diese schwarzen Löcher so genau zu beobachten, dass man sie zwar immer noch nicht sehen kann (sind halt schwarze Löcher). Aber man kann genau sehen, was man nicht sehen kann. Wie der Name des Teleskops schon sagt, wird man damit den Ereignishorizont sehen können, also den Bereich in der Mitte der Staub- und Gasscheibe, hinter dem sich das eigentlich schwarze Loch verbirgt.

Was den Urknall und die Kosmologie angeht, ist Ferreiras Buch ja schon von neuen Ergebnissen eingeholt worden: Erst kürzlich haben neue Daten über die kosmologische Hintergrundstrahlung Informationen über die Inflationsphase kurz nach dem Urknall geliefert. Und es geht immer weiter: 2020 soll Euclid gestartet werden und dunkle Materie und dunkle Energie erforschen. Der Nachfolger des Hubble-Teleskops, das James-Webb-Space-Teleskop soll ebenfalls gegen Ende des Jahrzehnts in den Weltraum fliegen. Was auch immer diese Teleskope entdecken werden; ob sie Einsteins Theorie bestätigen, widerlegen oder modifizieren werden: Wir werden auf jeden Fall unser Universum danach besser verstehen als zuvor!

Das Schlusswort hat wieder der Autor des Buchs selbst:

“Das 21. Jahrhundert wird mit Sicherheit das Jahrhundert der allgemeinen Relativitätstheorie, und ich bin glücklich darüber, dass ich zu einer Zeit lebe, wo so viele neue Dinge ihrer Entdeckung harren. Fast hundert Jahre nachdem Einstein sich dazu entschlossen hatte, seine Theorie öffentlich bekannt zu geben, steht uns etwas Fantastisches bevor.”

Dem möchte ich nichts mehr hinzufügen. Wie gut mir das Buch tatsächlich gefallen hat, erfahrt ihr dann morgen in der Zusammenfassung der Serie.

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Kommentare (2)

  1. […] der heutigen und letzten Folge meiner Serie über die allgemeine Relativitätstheorie ging es um die zukünftigen Instrumente, mit […]

  2. […] anstrengend und energieraubend ist… Wein, Bier und ein paar völlig unqualifizierte Bemerkungen über das Universum und geniale […]