Und genau diese Beobachtung haben Wissenschaftler aus den Niederlanden nun mit den Teleskopen der Europäischen Südsternwarte durchgeführt. Sie haben heraus gefunden, dass der Planet am Äquator mit einer Geschwindigkeit von fast 100.000 Kilometer pro Stunde rotiert. Das ist verdammt schnell; die Erde zum Beispiel dreht sich nur mit einer Geschwindigkeit von 1700 km/h (am Äquator). Warum der Planet so schnell ist, ist unklar. Man weiß zwar, dass ein Zusammenhang zwischen der Masse eines Planeten und seiner Rotationsgeschwindigkeit besteht. In unserem Sonnensystem ist der deutlich zu sehen und auch Beta Pictoris b passt sich gut in dieses Bild ein. Aber wieso dieser Zusammenhang so ist, wie er ist, weiß man noch nicht.
Es muss etwas mit der Entstehung der Planeten zu tun haben und damit, wie sie während dieser Entstehung langsam (oder schnell) an Masse zulegen und wachsen. Aber den genauen Mechanismus der dieser Beziehung zugrunde liegt, kennt man nicht. Aber genau darum macht man ja solche Beobachtungen: Weil man etwas neues lernen will! Der Planet von Beta Pictoris ist auch noch recht jung und so wie sein Stern erst 20 Millionen Jahren alt (verglichen mit den 4,5 Milliarden Jahre der Erde). Im Laufe der Zeit wird der große Gasriese noch unter seinem eigenen Gewicht ein wenig weiter zusammenfallen, kompakter werden und dann – so wie ein Eiskunstläufer der die Arme zu einer Pirouette anlegt – noch schneller werden. Andererseits könnte er auch Monde haben die – so wie es der Mond der Erde bei uns tut – die Rotation im Laufe der Zeit ein wenig bremst.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was man in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch herausfinden wird. Je besser unsere Technik wird, desto mehr Planeten können wir auch direkt sehen. Und desto mehr erfahren wir über das, was wirklich dort passiert. Bis jetzt sind die Exoplaneten nur Auffälligkeiten in diversen Datensätzen. Bald werden sie echte fremde Welten sein!
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