Das ist vor allem dann doof, wenn man wissen will, wie viele noch unentdeckte Asteroiden da draußen sind. Das ist natürlich generell recht schwer zu bestimmen. Wenn man genau wüsste, was man nicht entdeckt hat, dann wäre es ja kaum mehr “unentdeckt”. Aber aus dem was man schon gefunden hat kann man im Vergleich mit dem, was man bei konkreten Suchaktionen findet und unter Berücksichtigung diverser Modelle und Simulationen eine halbwegs brauchbare Statistik erstellen. Wenn man zum Beispiel weiß, dass man mit Instrument X eigentlich mindestens Y Asteroiden einer bestimmten Größe finden müsste, wenn es davon insgesamt Z Stück gibt, dann kann man aus dem Unterschied zwischen Y und der tatsächlich gefundenen Anzahl auf die Zahl der insgesamt vorhandenen Objekte schließen. Wenn man weiß, wie groß die Dinger sind, die man entdeckt hat – und das weiß man eben nicht genau.

Deswegen lohnt es sich, bei der Suche nach Asteroiden nicht nur nach dem sichtbaren Licht zu schauen. Es gibt ja auch noch Licht, das wir nicht sehen können, unsere Teleskope aber schon. Infrarotstrahlung zum Beispiel, die von Asteroiden ebenfalls reflektiert wird. Die Sonne wärmt den Asteroiden auf und der gibt die Wärme wieder ins All ab. Und hier hängt die Menge der ins All zurückgestrahlten Wärme viel direkter von der Größe ab, als es das sichtbare Licht tut. Aus der Infrarothelligkeit eines Asteroiden lässt sich die Größe als viel genauer bestimmen und deswegen setzt man bei den großen Durchmusterungen und Suchaktionen auch verstärkt auf Weltraumteleskope wie WISE, die Infrarotlicht sehen können. WISE hat zwischen 2010 und 2011 den ganzen Himmel vermessen und unsere Schätzung über die gesamte Anzahl an vorhandenen Asteroiden deutlich verbessert. Und wegen des großen Erfolgs wurde die eigentlich schon eingestellte Mission 2013 verlängert, damit WISE weiterhin auf Asteroidensuche gehen kann.

Wie geht es weiter

Ich gehe natürlich auch weiter auf die Suche nach Asteroiden. Morgen radle ich in die schöne Wachau und in die Richtung meiner alten Heimatstadt Krems an der Donau.

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Kommentare (22)

  1. #1 Maximilian
    4. Juni 2014

    Glückwunsch, Du hast eine Äskulapnatter getroffen!

  2. #2 Herbert
    4. Juni 2014

    Gib bitte Bescheid, wenn Du wieder nach Linz kommst. Wir können gemeinsam einen Rundgang auf Kepler’s Spuren durch Linz machen, wenn Du magst. 🙂

  3. #3 Florian Freistetter
    4. Juni 2014

    @Maximilian: Echt? Cool – so eine wollte ich immer schon mal sehen!

  4. #4 Florian Freistetter
    4. Juni 2014

    @Herbert: Mach ich!

  5. #5 Herbert
    4. Juni 2014

    @Maximilian: Womit wird schon wieder bei den Asteroiden wären: (1027) Aesculapia

  6. #6 Maximilian
    4. Juni 2014

    Ybbs – Isis: interessante Theorie. Stammt wohl von Ernst Gombrich (Kunsthistoriker) aus seinem Buch “Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser”. Leider sind Geschichte und Ethymologie keine so exakten Wissenschaften, so dass eine gewisse Skepsis angebracht ist. Vielleicht weiss jemand mehr?

  7. #7 Dominik
    4. Juni 2014

    Schade war heute auch am Donauradweg in Linz unterwegs, aber da hab ich dich wohl verpasst.

  8. #8 Alderamin
    4. Juni 2014

    In Österreich scheinen Schlangen noch häufig vorzukommen. Ich war noch nicht so oft da, aber als Kind verbrachten wir mal einen Urlaub an einem See (fragt mich nicht, welcher, da war ich 6 oder so; war irgendwo im Salzkammergut), da erinnere ich mich an eine, die auf dem Wasser schwamm und eine andere am Wegesrand, innerhalb von zwei Wochen. Bei uns in der Eifel habe ich in 50 Jahren nur zwei Ringelnattern, eine Blindschleiche, zwei oder drei überfahrene Salamander und genau 0 der von der Nationalpark-PR so beworbenen Wildkatzen gesehen…

  9. #9 Jürgen Richard Plasser
    Linz
    4. Juni 2014

    Die Schlange “kenne” ich 😉

    Am Radweg zwischen Pleschingersee und Steyreggerbrücke schon öfters gesehen.

  10. #10 A_Steroid
    4. Juni 2014

    tststs *klugscheiss* – Blindschleichen sind Eidechsen mit verkümmerten Füssen und keine Schlangen… die sehen nur so aus. Bei uns im Sauerland gabs die in meiner Kindheit (vor 40 Jahren omg) in rauhen Mengen…

  11. #11 Kyllyeti
    4. Juni 2014

    … und überfahrene Salamander sind nur geplättete Amphibien.
    (Aber das ist nicht typisch für die Eifel, ehrlich!)

  12. #12 Mafl
    4. Juni 2014

    Schöne Tour machst Du gerade!
    Das Schild von Niederöstereich erinnert mich stark an das Logo von Neckermann-Reisen…

  13. #13 DeLuRo
    4. Juni 2014

    @Alderamin: Eine Wildkatze wirst du in freier Wildbahn auch kaum zu Gesicht bekommen; sie scheuen den Menschen und weichen ihm aus (ähnlich dem Luchs), und das ist auch gut so. Ich bin ja nun viel draußen und unterwegs, und ich habe da draußen noch keine von den beiden Katzenarten zu Gesicht bekommen, obwohl beide bei uns zuhause im Harz unterwegs sind. Dann schon eher einen röhrenden Hirsch, der unvermittelt im Halbdunkel wenige Meter neben mir auftauchte… und da möchte man Abstand halten.

    Der Nationalpark wirbt ja auf dieser Seite nicht dafür, dass man die Wildkatze sehen können würde. Das wäre auch unseriös. mMn sollte Naturerleben dazu führen, dass man zuerst mal Nachtigall und Lerche erkennen und unterscheiden kann, dann vielleicht Waldkauz und Waldohreule, Habicht und Milan etc. Wer dann mal einen Wachtelkönig hört und erkennt, hat schon Glück.

  14. #14 bikerdet
    4. Juni 2014

    @ DeLuRo :

    Aber erstaunlicherweise kommen die Wildkatzen auch freiwillig in die Nähe menschlicher Behausungen. Die Hauskatzen sind nämlich durchaus ‘kompatibel’ was die Fortpflanzung betrifft. Wobei es noch egal ist, solange die Jungen auf einem Gehöft zur Welt kommen. Umgekehrt ist es aber unerwünscht, wenn ein Wildkatze durch einen Hauskater gedeckt wird.

    Grundsätzlich gebe ich Dir allerdings recht. Es ist schon bitter, das die Kinder keine Bio-Exkursionen in unsere Natur unternehmen und somit, zumindest größtenteils, keine Ahnung haben welche Tiere hier bei uns leben.

    Ich habe immer ein Fernglas neben meinem Fenster stehen um die Vögel in den umgebenden Bäumen genauer aufs Gefider schauen zu können. Wir haben sogar einen Grünspecht hier, immerhin Vogel des Jahres 2014.

  15. #15 bikerdet
    4. Juni 2014

    @ Florian :
    Das Bild von Hipparch, wie sicher bist Du DIr da mit der Himmelsscheibe ? Für mich sieht die Fingerstellung eher nach einem kugelförmigen Gegenstand aus. Ich hätte jetzt auf einen Himmelsglobus getippt, analog zu dem Erdglobus den die Person vor Hipparch in Händen hält.

  16. #16 Alderamin
    4. Juni 2014

    @bikerdet, DeLuRo

    Schon klar, Wildkatzen sind selten und nachtaktiv. Allerdings fehlen die die Fellnasen auf kaum einer Schautafel hier, was falsche Erwartungen weckt.

    Bzgl. Vogelkunde: hab vor einer Weile mal mitbekommen, wie ein Kind seine Mutter in einem Park fragte, was das für ein kleiner Vogel sei. “Ein Spatz” meinte sie, worauf das Kind meinte, Spatzen sähen doch ganz anders aus. “Es gibt halt viele Arten Spatzen”. Konnte mir nicht verkneifen zu bemerken “das ist ein Buchfink”. Eine der wenigen Singvogelarten, die ich kenne (auch den Gesang).

    Bin ziemlich im Grünen aufgewachsen. Grün- und Buntspechte kamen auch schon mal in unseren Garten, sogar ein Eisvogel, der sich im Gartenteich regelmäßig an den Köderfischen bediente, die Vater zum Angeln züchtete. Und nachts sah ich mal eine Eule über die Wiese fliegen.

  17. #17 Kyllyeti
    4. Juni 2014

    @ bikerdet

    Ich glaube, da hat uns der Florian ein kleines Bärenset aufgebunden, denn bei dem, der *nicht die Himmelsscheibe* hochhält, handelt es sich auch nicht um Hipparch, sondern um Zarathustra (jedenfalls gemäß Wikipedia).

  18. #18 Maximilian
    4. Juni 2014

    @Kyllyeti:
    Wenn man etwas liest zu Zarathustra, stellt man schnell fest, dass die historischen Daten umstritten sind (wie bei vielen Religionsgründern 😉 ). Wie oben von mir geschrieben, handelt sich es im Bereich von Kunst, Geschichte etc. nur um Mutmassungen. Es könnte sowohl Hipparch als auch Zarathustra sein auf dem Gemälde von Raffael.

  19. #19 Kyllyeti
    4. Juni 2014

    @ Maximilian

    Ja richtig, und gerade habe ich gesehen, dass es möglicherweise auch Strabon sein könnte. Und viele andere dargestellte Personen sind auch stritig.

    Aber aus der Gegend von Nebra scheint jedenfalls keiner dabei zu sein 😉 .

  20. #20 Kyllyeti
    4. Juni 2014

    Ergänzung: gemeint ist – auf dem Bild “Die Schule von Athen

  21. #21 Florian Freistetter
    4. Juni 2014

    @Kyllyeti: “ch glaube, da hat uns der Florian ein kleines Bärenset aufgebunden, denn bei dem, der *nicht die Himmelsscheibe* hochhält, handelt es sich auch nicht um Hipparch, sondern um Zarathustra”

    Ich hab das Bild von hier: https://en.wikipedia.org/wiki/File:Hipparchus_by_Raphael.jpg

    @Bikerdet: “Das Bild von Hipparch, wie sicher bist Du DIr da mit der Himmelsscheibe ? “

    Ne, das war natürlich ein Scherz. Wenn Hipparch WIRKLICH ne Himmelsscheibe gehabt hätte und das nachweisbar wäre, dann wäre das ne gigantische Sensation…

  22. #22 Maximilian
    5. Juni 2014

    Isis: In Karlsruhe war kürzlich eine interessante Ausstellung (war leider nicht dort, habe mir aber die Dokumentation angesehen) – Imperium der Götter, Isis, Mithras, Christus; Kulte und Religionen im Römischen Reich.

    Demnach waren die Römer fremden Göttern durchaus aufgeschlossen, wenn sie ihnen nützten. Jedenfalls verbreitete sich der Isis-Kult im Reich auch ohne ägyptische Sklaven. Ein Isis-Tempel wurde z. b. 1999 in Mainz gefunden:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Heiligtum_der_Isis_und_Mater_Magna_%28Mainz%29