Das nenne ich mal ein Radioteleskop! (Bild: Rumlin, CC-BY-SA 3.0)

Das nenne ich mal ein Radioteleskop! (Bild: Rumlin, CC-BY-SA 3.0)

Wenn Astronomen also Radiobilder von Asteroiden machen, dann probieren sie genau das zu messen. Man schickt Wellen einer bestimmten Länge aus und schaut, wie die sich verändert, wenn sie reflektiert werden. Man misst, wann das Signal zurück kommt, wie stark es ist und das alles bei verschiedenen Wellenlängen. Die “Bilder” sind eigentlich Diagramme: Auf der x-Achse ist die “Doppler-Verschiebung” aufgetragen, also die Stärke der Signale bei verschiedenen Wellenlängen. Je schneller ein Asteroid rotiert, desto mehr verteilt sich das Signal entlang der Wellenlängen-Achse. Auf der y-Achse sieht man den “Delay”, also die Zeit, die das Signal braucht um wieder zur Erde zurück gestrahlt zu werden. Deswegen nennt man diese Bilder auch “delay-doppler-image”.

Wie gesagt: Es sind keine “echten” Bilder des Asteroiden. Sie zeigen nicht das Objekt selbst (selbst ein perfekt runder Asteroid würde auf einem delay-doppler-Bild nur als Halbkreis erscheinen) aber genug Information, um daraus eine wahrscheinliche Form des Asteroids rekonstruieren zu können.

Radarbilder (oben) und daraus rekonstruierte Computermodelle seiner Form (unten) des Asteroids 1999 JM8 - in der Mitte sieht man, wie das Radarecho der simulierten Formen aussehen sollte (Bild: NASA)

Radarbilder (oben) und daraus rekonstruierte Computermodelle seiner Form (unten) des Asteroids 1999 JM8 – in der Mitte sieht man, wie das Radarecho der simulierten Formen aussehen sollte (Bild: NASA)

Natürlich wäre es schön, wenn wir von so vielen Asteroiden wie nur möglich echte Aufnahmen hätten. Aber dazu müssten wir sie alle einzeln mit Raumsonden anfliegen und das ist technisch und finanziell kaum realisierbar. Und wenn man erst mal weiß, was diese grisseligen schwarz-weissen Radarbilder zeigen, sind sie ja eigentlich auch ziemlich beeindruckend…

Wie geht es weiter?

Vorerst gar nicht. Ich bin jetzt schon neun Tage unterwegs und nutze die Ankunft in meiner alten Heimatstadt Krems für ein paar Tage Erholung, bevor es dann weiter zur letzten Etappe nach Wien geht. Aber die Kremser Umgebung ist ebenfalls schön, interessant und sicherlich auch voller Asteroiden! Es gibt also auch in den nächsten Tagen mit Sicherheit etwas zu berichten.

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Kommentare (4)

  1. #1 rolak
    5. Juni 2014

    das Ding

    In der bewährten Katzenaugen-Variante, damit es auch derjenige sieht, der es angepeilt hat.

    Angenehme Erholung!

  2. #2 advanced space propeller
    6. Juni 2014

    sry ot; aber in krems is grad ne coole
    nick knatterton ausstellung 🙂
    https://www.karikaturmuseum.at/de/ausstellungen/aktuell

  3. #3 Florian Freistetter
    6. Juni 2014

    @asp: Ja, im Karikaturmuseum gibts immer coole Sachen…

  4. […] Natürlich ist das kein echtes Bild, sondern nur das Resultat einer Radarabtastung. Die muss man ein wenig anders interpretieren, als normale fotografische Bilder. Die durch die Reflektion von Radiowellen gewonnenen Informationen zeigen, wie schnell das Objekt rotiert und welche Teile seiner Oberfläche wie weit von uns entfernt sind. Es ist eher ein Diagramm und kein echtes Bild – die Details habe ich hier erklärt. […]