Das ist der Knyahinya-Meteorit, der am 9.Juni 1866 in der Ukraine zu Boden fiel:
Und ein Bild dieses Falls kann man gleich darüber an der Wand des Saals betrachten:
Interessant waren auch die Schaustücke von Meteoriten, die in Österreich gefunden wurden:
Und ich habe gelernt, dass es auch fossile Meteorite gibt. Das hat mich ein wenig überrascht, weil Meteorite ja sowieso schon aus Stein bestehen und mir nicht klar war, was genau da “fossil” sein soll. Aber so bezeichnet man Meteoriten, die auf die Erde fallen un in Sediment eingebettet werden das später neues Gestein bildet. Man bekommt also Steine, in denen Meteoriten eingeschlossen sind. Ein paar dieser seltenen Stücke hat das Museum derzeit als Leihgabe:
Schön ist auch die Sammlung von Marsmeteoriten (über die habe ich ja auch schon unterwegs nachgedacht):
Ein bisschen überrascht war ich über den Tissint-Meteorit. Der ist am 18. Juli 2011 in Marokko gefallen und erst der fünfte Marsmeteorit, dessen Fall beobachtet wurde. Anscheinend ist dieses Ereignis damals völlig an mir vorbei gegangen, denn ich hätte darüber sicherlich gebloggt, wenn ich davon gehört hätte. Aber zu der Zeit habe ich vermutlich gerade Urlaub gemacht oder so…
Auch echtes Mondgestein kann man im Museum ansehen:
Sehr schick ist auch die Sammlung von Impaktgläsern. Das ist Gestein von der Erde, das beim Einschlag von Asteroiden stark erhitzt wird und zu Glas schmilzt. Die davon geschleuderten Glasstücke kann man überall finden und sie haben oft sehr interessante Formen:
Das Museum hat auch eine große Sammlung an wirklich großen Eisenmeteoriten. Hier im Bild sieht man gut das unterschiedliche Alter der Brocken. Der längliche Meteorit im Hintergrund hat schone stark verwitterte, fast glatte Oberfläche während die Objekte im Vordergrund noch die typischen Mulden der frischen Eisenmeteorite zeigen (die durch Luftwirbel entstehen):
Und hier ist nochmal der Hraschina-Meteorit, aus dem ersten Bild, diesmal aber der echte:
An diesem aufgeschnittenen Meteorit erkennt man die Widmanstätten-Strukturen die entstehen wenn man die Objekte mit Säure behandelt und Eisen und Nickel im Meteorit unterschiedlich auf die Säure reagieren und anhand derer man den Eisen- bzw. Nickelgehalt eines Objekts bestimmen kann:
Diese Struktur wurde 1808 von Alois von Beckh-Widmanstätten entdeckt, als er den Hraschina-Meteorit untersuchte und auch dessen Original-Proben kann man im Museum betrachten:
Und dann gibt es dort noch Unmengen anderer Meteoriten, in allen Formen, Größen und Farben. Und viele haben eine sehr interessante Geschichte:
Sogar ein paar präsolare Diamanten kann beobachten, also Material das nicht aus unserem Sonnensystem stammt, sondern aus den Supernova-Ausbrüchen anderer Sterne. Das Zeug hat sich in der ursprünglichen Staubscheibe aus der unsere Planeten entstanden angesammelt und kann aus Meteoriten extrahiert werden. Das Material ist älter als alles andere in unserem Sonnensystem…
Man kann im Museum natürlich auch etwas über Asteroideneinschläge lernen; hier zum Beispiel ist die berühmte K/T-Grenzschicht, die in den 1980er Jahren die ersten Hinweise auf den Einschlag lieferte, der vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier ausrottete:
Und dann ist da natürlich noch der ganze tolle Rest des Museums (siehe dazu hier) den man sich unbedingt ebenfalls ansehen sollte! Davon habe ich dann aber keine Fotos mehr gemacht, nur noch vom Original der Venus von Willendorf, über die ich vorgestern schon geschrieben habe:
Es war ein wirklich toller Besuch bei den Asteroiden und ich habe viel gelernt. Und wenn ihr auch mal in Wien seid, solltet ihr auf jeden Fall ins Naturhistorische Museum gehen und euch dringend überlegen, die 37,50 Euro zu investieren, die eine private Führung kostet (da können dann aber auch 26 Personen teilnehmen). Es lohnt sich wirklich enorm und man bemerkt Dinge, die man einfach ignoriert, wenn man alleine vor den tausenden Meteoriten in den Schaukästen steht und gar nicht weiß, worauf man achten soll.
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