Ich bin kein astronomischer Verein und kann daher keine Namensvorschläge abgeben. Aber ich werde mich auf jeden Fall bei der Abstimmung beteiligen!

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Kommentare (19)

  1. #1 Till
    11. Juli 2014

    Können wir nicht noch schnell den Verein der Astrodicticum Simplex Leser gründen und unsere eigenen 30 Namen vorschlagen?

  2. #2 knorke
    11. Juli 2014

    Finde das gar nicht mal so gut. Da sind dann irgendwann ein Haufen Planeten mit Namen und noch mehr andere nur mit Katalognummer bekannt und Laieninteressierte interessieren sie bei Publikationen womöglich mehr für die mit den eingängigen Namen. Naja, soll mir wurscht sein. ich bin eh drauf angewiesen, dass im Astronomieblog meines Vertrauens jemand kräftig siebt und die interesanntesten News für mich rauspickt. Ob der Planet dann Balda 7/3 oder A3-E992-VGD oder Sissiphos heisst ist mir glaube ich schnuppe.

  3. #3 Andreas Herzog
    11. Juli 2014

    Das ist schon eine tolle Sache, Welten Namen zu geben.

    Sind die Namen der Planeten aus bekannten Romanen und Filmen eigentlich geschützt? Wahrscheinlich gehören sie den SF-Autoren oder den Verlagen.

    Man kann ja mal eine Liste machen:

    – Magrathea (“Per Anhalter durch die Galaxis”)
    – Vulkan (“Star Trek”)
    – Alderaan (“Star Wars”)
    – Arrakis (“Wüsten Planet”)

    und viele mehr.
    Das Problem ist, dass man noch zu wenig von den Planeten weiß, um gute Namen zu geben. (Nicht das Arrakis dann voller Wasser ist).

  4. #4 Diburg
    Erde (so ganz grob)
    11. Juli 2014

    @Florian F.: Hat “Gfoiwefcwdwü” eine Bedeutung oder ist da ein Huhn über die Tastatur gelaufen 🙂 ?
    @Andreas Herzog: Ist das offene Meer nicht auch eine Art Wüste?

  5. #5 Peroppi
    11. Juli 2014

    @knorke
    Bei Asteroiden oder Kometen ist es ja das selbe. Auch da gibt es viele mit eigenen Namen und noch viel mehr, die nur ihre Katalognummer haben.
    Man kann das auch mit der Situation in der Chemie vergleichen, wo es für bestimmte Stoffe Trivialnamen gibt, obwohl sich im Prinzip alle über die systematische Nomenklatur bezeichnen lassen. Auch in der Biologie ist es mit den Bezeichnungen der Arten so, oder in der Medizin.
    Eigentlich ist es auf jedem Gebiet ähnlich, das mit einer großen Menge von Objekten hantiert, die eindeutig bezeichnet werden müssen, von denen aber über einge wenige auch öffentlich gesprochen wird. Ein prägnanter Name macht das Objekt für die Nichtfachleute begreifbarer und auch realer. Mit dem Klang eines Namens verbindet man Erfahrungen und Gefühle.

    Vermutlich wird über die Exoplaneten mit eigenen Namen dann mehr berichtet bzw. die Berichte anders wahrgenommen. Über einen Exoplaneten “Avatar” kann man sich dann auch mit Bekannten besser austauschen, als über “MOA-2009-BLG-387L b” 🙂
    Ich bin schon auf die Naamen gespannt und die Geschichten dahinter.

  6. #6 Alderamin
    11. Juli 2014

    @Florian

    Einen Planeten nach seinem Haustier zu benennen oder “Kevinistdoof” oder “Gfoiwefcwdwü” und ähnliches wird also nicht funktionieren; genau so wenig wie der Versuch, den Namen zu Werbe- oder politischen Zwecken zu missbrauchen.

    Siehe dazu auch unten Mein Opa von Alpha Centauri … geht’s noch abstruser?

  7. #7 derdeet
    Hagen
    11. Juli 2014

    Hallo Florian,

    zunächst mal wieder herzlichen Dank für dieses thema. lese da im netz aber gerade, dass die Planeten Gliese 581 g und Gliese 581 d nach neuesten Berechnungen unter berücksichtigung möglicher Sonnenflecken auf Gliese und daraus resultierender heligkeitsänderungen (s. a. Wikipedia) gar keine Planeten sind, sondern – Nichts. somit hätte Gliese nur noch 3 Planeten und nicht mögliche 6 . . .
    Ist denn auszuschliessen, dass es in Kürze noch bessere Brechnungen und Berücksichtigungen von solchen Faktoren gibt und am ende von den vielen Exoplaneten bei den minimalen Erkennungsmerkmalen gar nicht sübrig bleibt?
    Müssten wir dann nicht erst auf die Superteleskope der nächsten Jahre warten, um sichergehen zu können, dass da wirklich Planeten sind – und keine “Planenten” (wie ich mich beinahe gerade vertippt hätte 😉

  8. #8 Florian Freistetter
    11. Juli 2014

    @derdeet: “Müssten wir dann nicht erst auf die Superteleskope der nächsten Jahre warten, um sichergehen zu können, dass da wirklich Planeten sind – und keine “Planenten” “

    Nein – es reicht auch, wenn man die Beobachtungen mit unterschiedlichen Methoden verifiziert. Was ja auch derzeit passiert und dann fallen eben manche Entdeckungen wieder raus. Deswegen benennt man ja auch nicht ALLE Planeten sondern wählt vorher ein paar aus, die besonders gut bestätigt sind.

  9. #9 DeLuRo
    11. Juli 2014

    Mich würde wirklich mal interessieren, um die Überlegung von Andreas Herzog wieder aufzunehmen, ob die Namen bisheriger fiktiver literarischer und cineastischer Planeten als tatsächliche Planetennamen verwendet werden würden. Interessierte Astronomen, die gleichzeitig Science-Fiction-Konsumenten sind, dürfte es reichlich geben.

    Der Hintergrund ist ganz einfach, dass einem irgendwann die Namen ausgehen, und irgendwo müssen sie ja herkommen. Die Griechischen und Römischen Götter- und Heldensagen sind schon für unser eigenes Sonnensystem ausgeschlachtet, und selbst bei Isländischen und Indischen Mythen hat man sich bedient. Irgendwann haben wir alle Völker und Kontinente durch. Und Namen lebender oder kürzlich verstorbener Personen… sind irgendwie doof — nach denen kann man gerne Institute und Stiftungen benennen.

  10. #10 Alderamin
    11. Juli 2014

    @DeLuRo

    Na klar gehen solche Namen (sofern sie nicht durch irgendwelche kommerziellen Interessen geschützt sind, z.B. bei Computerspielen – wie es mit den Schutzrechten bei Star Wars oder anderen Filmen aussieht, weiß ich nicht, aber Literatur müsste als Quelle möglich sein).

    Die Regeln auf der oben im Artikel verlinkten Seite besagen:

    Proposed names should be:
    • 16 characters or less in length;
    • Preferably one word;
    • Pronounceable (in some language);
    • Non-offensive;
    • Not too similar to an existing name of an astronomical object. […]

    In addition it is not allowed to propose:

    • Names of pet animals;
    • Names of a purely or principally commercial nature;
    • Names of individuals, places or events principally known for political, military or religious activities;
    • Names of living individuals.

    “Pandora” würde also vermutlich gehen (zumal man den Mythischen Namen nicht schützen lassen kann). “Freistetter” nicht.

    Pandora gibt’s allerdings schon als Asteroid und Saturnmond; die letzte Regel im ersten Block scheint dies zu verbieten, aber es geht ja um eine neue Kategorie von Objekten, da sollte ein Name eigentlich wiederverwendbar sein; sonst wird’s schwer, denn kaum ein Name ist nicht schon für irgendeinen Asteroiden im Gebrauch; es gibt sogar Asteroiden, die nach Katzen benannt sind.

  11. #11 DeLuRo
    11. Juli 2014

    @Alderamin: Ja, der Wille ist bestimmt bei irgend jemandem vorhanden — bleibt die Frage nach dem Weg. Die Existenz von Schutzrechten bleibt die wesentliche Hürde, untermauert von dem Punkt “[no] names of a purely or principally commercial nature”. Natürlich hätte mittlerweile Disney Interesse an einem Planeten “Tatooine”…

    Und der Umgang mit Ähnlichkeiten im Namen steht auch im Raum. Der Name “Alderaan” ist schon ähnlich zum existierenden “Aldebaran” (oder auch “Alderamin”). Der Name “Arrakis” scheint schon als Firmenname zu existieren, etc.

  12. #12 bruce
    11. Juli 2014

    Ich finde, die Namen sollten von einem professionellen Dichter ausgedacht werden.

  13. #13 Alderamin
    11. Juli 2014

    @bruce

    … aber keinesfalls von der PR-Abteilung einer Automobilfirma. 😉

  14. #14 Lercherl
    11. Juli 2014

    16 characters or less in length

    Unicode erlaubt?

  15. #15 sepiola
    12. Juli 2014

    Die Namensgebung würde ich lieber ganz restriktiv handhaben.

    Der Erste der auf dem Planeten landet darf ihm einen Namen geben 🙂

  16. #16 Trottelreiner
    14. Juli 2014

    @Alderamin, 10:

    • Non-offensive;

    Überlegen sie denn schon, ob sie Uranus umbenennen sollen?

    (Ja, der Witz ist aus Futurama, aber egal…)

    Ansonsten würde es sich ja anbieten, ein bestimmtes System zu verwenden, z.B. nachsehen, ob ein Planet um den entsprechenden Stern in irgendwelchen Medien vorkommt. Eine weiter Möglichkeit wäre es ja, sich am Namen des entsprechenden Sterns oder am Sternbild zu orientieren. Also bei Planeten im Sternbild Waage irgendwelche Gestalten, die mit Rechtsprechung oder Handel zu tun haben, wie z.B. “Hermes”, da wären gleich auch die Diebe abgedeckt, bei Capella (“die kleine Ziege”) würden sich dann irgendwelche Satyrn oder ähnliche Gestalten anbieten.

    Irgendeinen Planeten unter den nächsten 26 oder so Sternen sollten wir aber auf jeden Fall “Xenu” nennen. _Und in den Hyaden sollte es einen “Hastur” geben. 😉

  17. #17 Franz
    14. Juli 2014

    Ich befürchte ja, dass vor lauter Genderdiskussionen, politischer Korrektheit, Quoten, Antidiskriminierung und Nationalismus die eigentliche Idee vollkommen in den Hintergrund gedrängt wird. Andererseits, die ganzen Gutmenschen streiten zu sehen macht sicher Spass.

    Neutral wären IMO Eigenschaften wie z.B. hot oder cold und wenn man dann wie in StarWars noch ein bisschen ironisch denkt, dann könnte man eine Eiswüste HOTH nennen oder Caldar. Dann vielleicht noch verschiedene Sprachen benutzen und es könnten alle 2000 Planeten (und weitere) einen Namen bekommen.

    Vermutlich läufts aber darauf hinaus, dass man einen Planeten nicht Einstein taufen darf, weil dieser ein Mann war, einer Religion angehörte, eine Quote nicht erfüllt, der Name von Nachkommen geschützt wird, er ein Deutscher war, der Planet größer ist als ein anderer der Mendelejew benannt werden soll usw.

    Ich bin echt gespannt auf die menschliche Psyche.

    @Trottelreiner
    Meinst du Hastur den Gegenspieler von Crawley ?

  18. #18 Trottelreiner
    14. Juli 2014

    @Franz:
    Naja, der Herr hat eine gewisse Vorgeschichte, von Bierce ueber Chambers und Lovecraft letztendlich zu Pratchett und Gaiman:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Hastur

    Im Cthulhu-Mythos sitzt Hastur eben nahe den Hyaden, und das war auf die Schnelle die einzige Lokalisierung, die ich in diesem finden konnte. BTW leisten sich sowohl Pratchett als auch Gaiman haeufiger Anspielungen auf Lovecraft et a. 😉

    Zum Thema, ich denke mal, das man nicht unbedingt einen Planeten Pol-Pot oder Kim Yong-Il haben moechte, obwohl das ja je nach Planet durchaus passen koennte, z.B. einen Planeten “Pol Pot” mit sehr exzentrischer Bahn, oder der oeden Eiswueste von Kim Yong-Il. Und einen heissen Jupiter namens Anton Levay wuerden nicht nur Satanisten schaetzen…

  19. […] Hattenbach in der FAZ und mit Übersetzung der Regeln auf spektrum.de,  Meldung auf SPON, Florian Freistetter auf Astrodicticum Simplex); die offizielle Pressemitteilung der IAU gibt es […]