Man kann sich jetzt noch fragen, wie das mit “Gravitonen” ist. Normalerweise kann man eine Kraft ja nicht nur als Kraftfeld beschreiben, sondern auch durch die Übermittlung von Teilchen. Die elektromagnetische Kraft zum Beispiel kann man sich als einen Austausch von Lichtteilchen, den Photonen, vorstellen. In den letzten Jahrzehnten haben die Wissenschaftler für alle bekannten Kräfte solche Quantentheorie entwickelt mit entsprechenden Übermittlerteilchen für jede Kraft. Nur bei der Gravitation ist das nicht gelungen. Das hypothetische Übermittlerteilchen der Gravitationskraft hat man provisorisch schon mal “Graviton” genannt, aber niemand weiß, ob das wirklich existiert. Wenn ja, dann stellt sich tatsächlich die Frage, wie die Gravitonen aus dem schwarzen Loch heraus kommen können um die Gravitationskraft zu übermitteln. Aber um zu wissen, wie das mit den Gravitonen wirklich funktioniert, müsste man erst mal eine Quantentheorie der Gravitation entwickeln und das ist eine Aufgabe, an der die Wissenschaftler schon seit fast 100 Jahren erfolglos arbeiten. Wenn es aber dann doch irgendwann mal gelingen sollte, werden wir vermutlich auch die schwarzen Löcher besser zu verstehen. Denn in allen Details lassen sich auch die nur mit einer Quantentheorie der Gravitation beschreiben und die haben wir eben noch nicht. Insofern können wir die Sache mit den Gravitonen erst mal ignorieren und warten, bis wir genau wissen, ob es diese Dinger überhaupt gibt und die Frage “Wie entkommen Gravitonen aus einem schwarzen Loch?” überhaupt sinnvoll ist.
Die Gravitationskraft kann jedenfalls aus einem schwarzen Loch “entkommen”. Und die Antwort auf die Frage “Wie kommt die Gravitation aus dem schwarzen Loch heraus?” lautet: Gar nicht, weil sie nicht drin war!
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