Würden überlichtschnelle Teilchen sich durch unser Universum bewegen, dann müssten wir auch überall die entsprechende Tscherenkow-Strahlung beobachten können. Davon ist aber nirgendwo etwas zu sehen. Aber genau dieses unsichtbare Mysterium scheint die Esoteriker besonders anzuziehen. Da die Tachyonen nur noch in den extremeren Hypothesen der theoretischen Physiker auftauchen, weiß man nicht wirklich viel über sie. Sie eignen sich also ideal als Projektionsfläche für die Fantasie der Esoteriker, die den nicht-existenten Teilchen mit dem beeindruckend wissenschaftlich klingenden Namen nun alle die Eigenschaften geben können, die aus simplen Steinen, Wässerchen und Ketten “energetisierte” Wunderprodukte machen, die sich ebenso wunderbar verkaufen lassen.
Vielleicht gibt es die Tachyonen tatsächlich. Wir wissen noch zu wenig über die fundamentalen Eigenschaften des Universums um die Existenz überlichtschneller Teilchen rigoros ausschließen zu können. Aber eines weiß man heute schon mit Sicherheit: Sollten Tachyonen existieren, dann lassen sie sich weder in Kristallen einfangen, noch in Massageöl und auch nicht in all den anderen Produkten die man in den Esoterikgeschäften für teures Geld angeboten bekommt. Um unbekannte Elementarteilchen zu entdecken braucht es ein bisschen mehr als nur ein Wochenendseminar in Niederösterreich…
Diesen Text habe ich ursprünglich für einen anderen Zweck geschrieben, bei dem er dann aber doch nicht eingesetzt worden ist. Deswegen bezieht er sich auch auf ein Ereignis, das schon im Juni stattgefunden hat.
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