So oder so müssen wir uns keine Sorgen machen. Denn welchen Effekt Stephen Hawking auch immer gemeint hat: Er ist nur mit einem technischen Aufwand zu erreichen, der uns nicht zur Verfügung steht und das auch so schnell nicht tun wird. Um die nötige Energie für einen Kollaps aufzubringen, bräuchte man einen Teilchenbeschleuniger von der Größe der Erde, wie man am Ende des Artikels dann doch noch erfährt.
Die Schlagzeilen sind also gleich aus mehreren Gründen schlecht. Erstens hat das Higgs-Teilchen nicht das geringste mit “Gott” zu tun. Zweitens ist es nicht das Higgs-Teilchen, dass das Universum zerstören kann. Drittens “warnt” oder “befürchtet” Hawking nicht das Ende des Universums sondern erklärt nur, dass es unter bestimmten, sehr speziellen Umständen instabil werden kann. Und viertens ist das Ganze sowieso keine Nachricht. Würde man das korrekt formulieren müsste die Schlagzeile lauten: “Physiker erklärt: Wenn wir ein Gerät hätten, dass wir nie haben werden, könnten wir damit das Universum zerstören!”. Das ist in etwa so sinnvoll wie die Schlagzeile: “Waffenexperte warnt: Gäbe es eine Bombe, die groß genug wäre um die Erde zu zerstören, könnte man damit die Erde zerstören!” oder “Wirtschaftsexperte warnt: Würden wir all unser Geld ausgeben, wären wir alle pleite!”.
Aber die Kombination aus dem “Gottesteilchen” und Stephen Hawking scheint immer zu ziehen. Und wenn man dann auch noch ein bisschen den Weltuntergang prophezeien kann, können die Medien anscheinend nicht widerstehen. Das ist schade. Statt dieser sinnfreien Nicht-Nachricht, die nicht wirklich etwas erklärt hätte man auch probieren können, einen interessanten Artikel darüber zu schreiben, was dieses “falsche Vakuum” wirklich ist und warum sich die moderne Teilchenphysik mit solchen Dingen beschäftigt…
Mehr schlechte Schlagzeilen gibt es hier.
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