Das passiert im Prinzip auch bei dem kleinen roten Zwergstern DG CVn. Nur dass hier im Gegensatz zur Sonne nicht nur die obersten Schichten durch Konvektion in Bewegung sind, sondern der gesamte Stern. Das ganze Plasma des Sterns ist hier in Bewegung, bis hinunter zum Kern. Außerdem ist DG CVn noch recht jung und rotiert sehr schnell: Er braucht für eine Drehung knapp einen Tag (wohingegen die Sonne gut einen Monat für eine Rotation braucht). All diese Dynamik sorgt dafür, dass wesentlich mehr Energie in den Magnetfeldern von DG CVn gespeichert werden kann als bei unserer Sonne. Und wenn es dann zum Kurzschluss kommt, sind die Folgen dementsprechend größer…
In diesem Video erklären die Forscher nochmal selbst, was sie entdeckt haben und man kann die Beobachtungsdaten und schöne Animationen sehen:
Angst brauchen wir davor übrigens keine haben. Der Stern befindet sich ja 60 Lichtjahre weit weg und das ist mehr als ausreichend. Selbst ein viel näherer Stern könnte uns mit seinen Eruptionen nicht gefährlich werden. Aber es lohnt sich trotzdem, diese Mega-Explosionen zu untersuchen. Rote Zwerge wie DG CVn gelten als gute Kandidaten für die Suche nach Exoplaneten. Da sie so klein und leuchtschwach sind, lassen sich etwaige Planeten die sie umkreisen, gut entdecken. Rote Zwerge haben auch eine extrem lange Lebensdauer und können viele Milliarden Jahre länger existieren als größere Sterne wie unsere Sonne. Leben hätte dort also ausreichend Zeit um sich zu entwickeln – entsprechende Planeten müssten ihrem Stern aber auch viel näher sein als bei uns, da die Leuchtkraft der roten Zwerge ja auch deutlich geringer ist.
Ein Planet, der DG CVn in geringem Abstand umkreisen würde, wäre von diesem Megaflare vermutlich nicht recht begeistert gewesen. Beziehungsweise dessen potentielle Bewohner, deren ebenso potentielle Zivilisation den Aktivitätsausbruch vermutlich nicht überstanden hätte. Wenn wir verstehen wollen, wie gut die Chancen sind, irgendwo dort draußen außerirdisches Leben zu entdecken, dann lohnt es sich, mehr über die Gefahren zu lernen, die im Weltall existieren…
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