Danke für die Links zu den Livebildern!
Ich finds ja schade das es nicht knallen wird. Die Leute die Sonden und/oder Rover am Mars haben sind wahrsch. froh drüber.
Aber so einem “global Killer” live bei der Arbeit zuzusehen hätte doch was! Wäre Siding Spring überhaupt einer, oder is der noch zu klein?
@frantischek: Hmm – hängt vom Material ab. 700m ist an der Grenze. Aber da das Ding ENORM schnell unterwegs ist, hätte es wohl genügend kinetische Energie.
700 meter geht ja gerade noch (beim Mars wohlgemerkt).
habe gerade die daten in eine simulationsseite eingegeben die auswirkungen von impakten berechnet und die ergibt einen krater (für die erde, größe dürfte am mars ähnlich sein) von 11 km. Dies ist ähnlich zu diesem krater https://en.wikipedia.org/wiki/Zunil_%28crater%29
auf dem mars, wo es interessantes paper zu sekundärimpakten gibt.
Wäre der komet wirklich so groß gewesen wie anfänglich als obere grenze abgeschätzt (50 km) und hätte er den mars getroffen, wäre mir das persönlich gar nicht recht gewesen !
1) wäre mars wahrscheinlich für unsere generation(en) für terraforming, bzw. un/bemannte erforschung verloren gewesen. wegen wahrscheinlichem impaktwinter und einer art staubteilchen wolken/ringsystem um mars herum , der ein einschwenken in ein ein näheres marsorbit verunmöglicht.
2) viel gefährlicher, würden natürlich die milliarden kleinerer und größerer teile die gänzlich vom mars weggesprengt würden sein und zum teil natürlich auch auf der erde einschlagen würden.
reicht ja jedes jahr ein tscheljabinsk-ereignis, und alle 20 jahre ein tunguskaereignis für die nächsten jahrhunderte. (k.A wie realistisch diese abschätzung ist)
3) würden natürlich viele sketen ihr unwesen treiben und sicher eine “panik” ausgelöst werden die das 2012er theater als geradezu lächerlich erscheinen ließe.
Aber da das Ding ENORM schnell unterwegs ist, hätte es wohl genügend kinetische Energie
wie man bei Shoemaker-Levy 9 ja auch anschaulich beobachten konnte. Der war zwar vor dem Auseinanderreissen durch die Schwerkraft vom Jupiter ungleich grösser, aber die grössten Fragmente hatten dann ja ungefähr die Grösse von Siding Spring. Und was die dann aufgrund der hohen Geschwindigkeit angerichtet haben, war spektakulär.
Du hast Recht, ich habe auf der Simulation vom Imperial College auch mal die Daten eingegeben und bin von poröser Struktur ausgegangen, was mir bei einem Kometen am plausibelsten erscheint. Ich komme bei einem Einschlagswinkel von 60 ° auf einen Krater von 15 km.
Also, von einem globalen Killer ist das ziemlich weit weg.
Naja, wenn ich mir den Wiki Artikel vom Zunilkrater anschaue und folgendes daraus hernehme:
…hundreds of millions of secondary craters with diameters ranging from 10 m to 100 m.
…ten billion rock fragments greater than 10 centimeters in diameter, the total ejecta comprising 30 km³.
…formed about a billion secondary craters 10 m in size up to 3500 km away from the primary impact.
dann ist das aber nicht sooo weit vom global killer, oder irr ich mich da? O.K., die Erdkruste würde er nicht aufschmelzen, aber:
Ich als Laie denke mir das es bei so einem Ereignis extreme Wetterveränderungen auf der ganzen Welt geben würde. Erdbeben, Tsunamis, und daraufhin ewig langer Winter und Fallout?
Natürlich weiss ich nicht genau in welcher Größenordnung sich das abspielen würde, wer kann genaueres sagen?
“vom rand der galaxie” ist schon mal sehr geil; nein, das ist kein “kleiner fehler”, da sträubt sich mir innerlich alles und ich falzialpalmiere in einer tour. *heutzutage* noch sonnensystem mit galaxie zu verwechseln, zumal im sog. “qualitätsjournalismus” (selbst der BLÖD wär das wohl nicht passiert) ist schon megapeinsampeinlich.
@frantischek: “dann ist das aber nicht sooo weit vom global killer, oder irr ich mich da? O.K., die Erdkruste würde er nicht aufschmelzen, aber:”
Erdkruste aufschmelzen?? Das brauchts nicht; es muss nur groß genug sein, um ausreichend Zeug ausreichend hoch in die Luft zu schleudern damit es sich auf der ganzen Erde verteilt. Aber wie gesagt: Ohne die Zusammensetzung zu kennen, kann man nicht sagen, wie die Folgen exakt sein werden. 700m kann reichen. 1000m würden sicher reichen. 500m sicher nicht.
Ich habe über diese Dinge übrigens in meinen Büchern ausführlich geschrieben…
@frantischek
auf die erde umgemünzt ist es eben gar nicht so trivial ein solches “zunil”-ereignis abzuschätzen.
erdkruste wird nur direkt beim impaktort aufgeschmolzen 😉
aber dann macht es sicher schon sehr viel aus ob das teil in die sahara einschlägt, oder in der ausgetrockneten taiga rußlands, beides ziemlich abgelegene orte, aber wenn mal mio ha taiga zu brennen beginnen hat das unübersehbare folgen.
Ich als Laie denke mir das es bei so einem Ereignis extreme Wetterveränderungen auf der ganzen Welt geben würde. Erdbeben, Tsunamis, und daraufhin ewig langer Winter und Fallout?
Nee, da muss ich Florian widersprechen. Das wäre keiner, der so etwas auslösen könnte. Zumindest nicht nach den Daten, die die Simulationen liefern. Klar, bei Simulationen muss man immer Dinge zunächst mal annehmen. Aber, egal mit welchen Parametern ich das durchspiele, ein 700m Komet mit 56 km/s ist kein globaler Killer. Lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
Der Hausherr hat auch Recht, das bumst gewaltig. Und Annahmen (poröse Struktur) sind auch keine Wissenschaft, sondern nur Annahmen. Denn wenn so ein Komet massiv aus Eisen/Gestein wäre, sehe ich und meine Annahme ziemlich alt aus. Und der Impakt von Shoemaker-Levy legt eigentlich auch nahe, dass die Dinger eben nicht porös sind.
@frantischek, Steffmann, etc.
Der Hausherr hat zwar recht, dass es mächtig Bums macht, aber der Begriff “mächtig Bums” ist ja auch nicht soo genau. Ich hab kürzlich mal neben an in den SciLogs bei Michael Khan spekuliert, wie gross ein Krater wäre, den 67P/Tschurjumov-Gerasimenko erzeugen würde, wenn er die Erde treffen würde. Bin dabei davon ausgegangen, dass das ein Krater in der Grösse des Golf von Mexiko wäre. Herr Khan meinte aber, dass man bei der Kratergrösse etwa das zehnfache des Durchmessers erwarten könnte. Bei Siding Spring wäre das also ein Krater von etwa 7 Kilometern im Durchmesser.
Die Diskussion wollte ich ja auch führen. Macht aber keinen Sinn. Wenn so ein Teil mit 700 m Durchmesser und 56 km/s einschlägt, dann macht es Bumm. Und dann spielt es auch keine Rolle, wie gross der Krater ist und ob es als globaler Killer taugt oder nicht. in jedem Falle wird das Leben auf Erden nicht so weiter gehen wie zuvor.
… inzw. erscheint der kritisierte Focus-(Nickel-)Artikel-Passus bereits korrigiert! Dennoch: da wir eher am Rand als im Zentrum der Milch-Straße wohnen (stammt auch “Siding Spring” vom Rand der Galaxis), kommt mir die Kritik (Autorin = Voluntärin!) doch zu hart vor.
@Adfoc(At)us: Naja, “Rand” ist bei solchen Dimension ein sehr dehnbarer Begriff. Davon abgesehen ist der qualitative Unterschied zwischen einem Koment vom Rand des Sonnensystems und vom Rand der Galaxie enorm. Kometen aus der ersten Gruppe sehen wir ja ständig, Komenten aus einem anderen Sonnensystem wären eine Sensation.
“(…) wo sich heute das ganze ursprüngliche Material befindet, dass bei der Entstehung des Systems vor 4,5 Milliarden Jahren übrig blieb.”
… mir ist klar, dass die Verwechslung von “das” und “dass” nur ein kleiner Fehler ist. Ein Fehler, den viele als unwichtig ansehen und damit vielleicht recht haben. Aber vielleicht auch nicht. Mich ärgern Fehler dieser Art sehr, weil sie deutlich machen, wie gering die Aufmerksamkeit ist, die man der eigenen Sprache entgegen bringt und weil sie zeigen, wie wenig selbst diejenigen über das Thema wissen, deren Job es ist, Texte ins Interwebz zu stellen.
—
Wie geht der Spruch mit dem Glashaus und den Steinen? Nicht, dass ich jetzt hier groß ‘rumtrollen will — ansich bin ich über jeden deutschsprachigen Text froh, den man zum Thema Astronomie finden kann (an dieser Stelle einfach mal ein ganz großes DANKE!). Aber diese Vorlage war einfach nur **zu** gut, um den Autor mal wieder darauf aufmerksam zu machen, dass er mit “das” und “dass” ein echtes Problem hat. Und nun bin auch schon wieder weg — nichts für ungut … 😉
@Björn Winkler: “, um den Autor mal wieder darauf aufmerksam zu machen, dass er mit “das” und “dass” ein echtes Problem hat. “
Hui – ein “echtes” Problem gleich 😉 Die Sache ist die: Mir gehts um die Vermittlung von Astronomie. Und wenn ich mal “das” und “dass” verwechsle, dann stört dasßss zwar den einen oder anderen Orthografie-Fan, ändert aber nichts am astronomischen Gehalt des Artikels. Wohingegen die Verwechselung von “Galaxie” und “Sonnensystem” dasssß sehr wohl tut.
Ich kann nur wiederholen: Ihr lest hier Texte, die kostenlos verfügbar sind; die von mir alleine geschrieben werden und für die ich nur sehr wenig Geld bekomme. Ich bin keine Onlineredaktion; das ist keine Zeitung (so wie Focus Online zB) sondern nur ein privates Blog einer Privatperson und ich kann mir nunmal eben keinen Lektor und Korrektor leisten. Damit müsst ihr klar kommen.
Also das der eine oder andere schonmal dass und das durcheinanderbringt, dass kann mich nicht schocken, denn dass passiert mir andauernd, wenn ich flugs ein paar Zeilen in meine Tasstatur hämmere, weis ich doch, das der Inhalt oftmalss wichtiger isst, als die Fohrm. Yoh und gut, das der Astrodicticum Blog keine Zeitung ist wie etwa “Focus” oder “Welt” usw, dass macht mir Blogs allgemein sympatisch. Rock on, FF! 😎
Die fehlende Editierfunktion in den scienceblogs macht die Sache ja auch nicht einfacher. Wie oft wollte ich schon ein paar Schreibfehler korrigieren, die ich erst nach dem Posten bemerkt habe! :S
Egal.
@Artikel: ich reg mich über sowas auch immer auf. Ein Redakteur hatte sich in einem Artikel in einer Onlinezeitung mal zu Wort gemeldet in den Kommentaren, von wegen “er sei ja kein Fachmann” etc.
Das zeigt an einem traurigen Beispiel, wie sehr die meisten astronomisches Grundwissen für ein Fachgebiet halten. Klar muss man nicht wissen, was mit einer Sonne im Laufe ihres Lebens passiert, aber gewisse Dinge, wie zB den Unterschied zwischen Galaxien und Sonnensystemen nicht zu kennen, ist schon mehr als nur etwas peinlich. Solches Grundwissen sollte vorhanden sein…
Das das dass das daß ist, ist das das mit dem daß, dass jeder braucht…..
…und wir sind fünf Lichtjahre lang unterwegs in Galaxien die nie ein Mensch zuvor gesehen hat – DANKE. Damit steht der Besiedlung der Galaxis kaum noch was entgegen…
Dennoch: da wir eher am Rand als im Zentrum der Milch-Straße wohnen (stammt auch “Siding Spring” vom Rand der Galaxis), kommt mir die Kritik (Autorin = Voluntärin!) doch zu hart vor.
– Die Sonne befindet sich in etwa auf der Hälfte der Strecke vom Zentrum bis zum Außenrand der Milchstraße. Wenn das am Rand der Milchstraße wäre, dann lägen die Niederlande am Rand von Europa. Und lägen wir am Rande der Milchstraße, dann käme der Komet immer noch aus der unmittelbaren Nachbarschaft und man müsste nicht hervorheben, dass der Komet vom Rand der Galaxis käme. Die Autorin hat’s einfach nicht gewusst, das ist alles.
– Voluntärin: eigentlich sollte man annehmen, dass die Journalisten (Voluntär oder festangestellt) solche Themen bearbeiten, in denen sie sich marginal auskennen. Ich würde z.B. nicht erwarten, dass ein Auslandskorrespondent ein Fußballspiel kommentiert. Es ist ja nun nicht dramatisch kompliziert, zu wissen, was eine Galaxie ist und was ein Sonnensystem, davon muss man als Wissenschaftsjournalist mal gehört haben. Kann man auch schnell in Wikipedia nachlesen. Es gibt durchaus kompliziertere Zusammenhänge in der Astronomie (oder Wissenschaft generell), wo Fehler verzeihlich sind, und die Entschuldigung “kein Fachmann” zu sein, akzeptabel ist. Hier eher nicht.
Es gibt leider auch das Phänomen, dass in Deutschland fehlende Mathematikkenntnisse nicht als uncool gelten. Und solange viele prominente Künstler sogar damit kokettieren können (in Talkshows etwa so: “ooch, in der Schule war ich in Mathe immer schlecht gewesen” – und alle Umsitzenden nicken und lachen verständnisvoll), wird das auch noch lange so bleiben. In Asien ist das meist anders.
Mit Physik ist das nicht ganz so schlimm, aber bei Astronomie ist es eben genauso wie bei Mathe.
ich bin vielleicht nur ein Korinthenkacker, aber ich würde die Verwechslung von “Rand des Sonnensystems” mit dem “Rand der Galaxie” nicht klein nennen.
Ich erwarte auch von einem Online Redakteur eines sich selbst als “Qualitätsmedium” bezeichnenden Magazins, dass er erst recherchiert und dann schreibt. Der Fehler ist IMO damit zu vergleichen, Die Glocke Shakespeare zuzuschreiben. Hätte er den Stuss von sich gegeben, hätte man den Redakteur zu recht einen ungebildeten Deppen geheißen.
Warum sollte zur Schau gestelltes offensichtliches wissenschaftliches Illiteratentum großherziger verziehen werden?
das ist keine Zeitung (so wie Focus Online zB) sondern nur ein privates Blog einer Privatperson und ich kann mir nunmal eben keinen Lektor und Korrektor leisten. Damit müsst ihr klar kommen.
Kling etwas “genervt”, darum möchte ich sagen dass ich deine Blogartikel interessant finde, inclusive Hoppalas, und auch inclusive der Möglichkeit für alle Leser hier “klugsch..” zu dürfen. Das bring Leben in die Bude. Weiter so.
@Florian Freistetter: “Wohingegen die Verwechselung von “Galaxie” und “Sonnensystem” dasssß sehr wohl tut.”
… damit unterstellst Du jetzt, dass es dem Autoren jenes Focus-Artikels tatsächlich um “astronomischen Gehalt” ging?!? Ich glaube — befürchte! — dem war die Verwechslung von “Galaxie” und “Sonnensystem” ähnlich egal wie Dir das Verwechseln von “dass” und “das”. Nein?!? 😉 😉 😉
“Ihr lest hier Texte, die kostenlos verfügbar sind; die von mir alleine geschrieben werden (…)”
… ja, stimmt schon — ich will mich auch nicht wirklich beschweren; aber, wie schon eingangs erwähnt: die Vorlage, die Du da geliefert hast, war einfach zu gut. Ich bitte vielmals um Entschuldigung für meine Schwäche, diese Vorlage ausgenutzt zu haben — und beende das “dasssß”-Thema hiermit. Bis zum nächsten mal! 😉
Nicht genervt, aber ich muss halt immer wieder betonen, dass das hier KEIN professionelles Medium ist. Ich schreibe hier zwar viel, aber das bisschen Geld das ich damit verdienen kann reicht bei weitem nicht, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Man darf sich daher nicht erwarten, dass ich alleine in meinem privaten Blog das gleiche leisten kann wie eine komplette Onlinezeitung mit bezahlter Redaktion. Es beschweren sich ja auch immer wieder Leute, dass ich über Thema X nicht geschrieben habe – und auch da liegt der Grund darin, dass ich eben KEINE Online-Zeitung bin…
Sehr schön. Auch der Herr Astronom macht Rechtschreibfehler.
Nachdem das nun besprochen ist möchte ich bemerken wie besch***** der Livestream bei der ESA gestern war.
Bis ca. 20:20 lief eine Schrift unten durchs Bild mit dem Inhalt das es gerade die Wiederholung der 10Jahres Feier von MRO (glaub ich) spielt, und das der Livestream um 19:50 beginnen würde. Bildschirm sonst schwarz…
Um ca. 20:20 begann dann die Wiederholung der 10 Jahres Feier.
Ich war sehr enttäuscht…
Hat vielleicht wer Links die zu gestern aufgenommenen Bildern führen, auch wenn sie unspektakulär sind? Ich will halt sehen wie das vom Mars aus ausgesehen hat…
@frantischek
Ach so … die Bilder vom Mars aus werden, wie ich es verstanden habe, noch eine Weile brauchen, bis sie gesendet usw. sind. Ich hoffe, dass wenigstens ein paar auch veröffentlicht werden.
In dem Text stand doch ein Link auf einen Youtube-Hangout. Den habe ich eine Weile geschaut, und da erzählte man den allgemeinen Kram über den Schutz des Mars-Express vor den Kometen-Meteroroiden etc. Die erste Publikumsfrage war, wann man denn Bidler bekäme, und da hieß es, was vorher aufgenommen worden sei, habe man Samstag Nachmittag schon zur Erde runtergeladen und die aktuellen Daten bis folgenden Donnerstag. Ich habe dann abgeschaltet. Laut Skyweek wurde nicht gesagt, wann irgendwelche Bilder überhaupt veröffentlicht werden würden.
Ich denke, wir haben morgen oder Mittwoch was von der NASA.
@Theres: Bilder der Werbesendung kamen bei mir auch. Bei den vielen Wechseln der Sendungen und dem ständigen An- und Ausspringen der Live-Einblendung vermute ich mal, dass da jemand versucht hat zu reparieren.
Danke für die Infos. Werd ich halt noch ein paar Tage warten.
Zu den bisher erschienenen Bildern:
Wenn ich das richtig lese ist ja nicht einmal klar ob das der Komet ist oder nicht.
Da muss doch mehr zu sehen sein, bei dem geringen Abstand!
Wenn man bedenkt wie weit die Dinger sonst weg sind und wie die teilweise mit blossem Auge durch die dicke Erdatmosphäre zu sehen sind.
Hier kommt aktuell was in einem Forum rein, da wird von Amateuren (?) schon mit den Rohbildern experimentiert; sogar aufgelöste Bilder vom Kometenkern (wenn’s keine Artefakte sind):
Was die Überschrift angeht, solltet Ihr Euch nicht zu sehr auf die scheinbar mangelnde Allgemeinbildung der Artikelautorin einschießen. Es ist bei Zeitungen und Online-Magazinen sehr weit verbreitet, dass die Schlagzeilen und Zwischenüberschriften von jemand ganz anderem verfasst werden. Wenn diese Person den Artikel schlampig liest, den Unterschied zwischen “Galaxie” und “Sonnensystem” nicht kennt — oder aber der Meinung ist, dass ein “Superkomet vom Rand der Galaxie” für Focus Online mehr Klicks generiert als die Schlagzeile “Astronomisch interessante Annäherung zwischen dem Mars und einem Kometen”, dann gibt es eben diese Schlagzeile.
Focus Online war noch nie Qualitätsjournalismus, sondern zielt darauf ab, so viele Seitenaufrufe wie möglich zu erzielen. Den zehn oder fünfzig Astronomen und Astronomieinteressierten, die sich an der Überschrift stoßen, stehen tausend, fünftausend oder mehr Leser gegenüber, die den Artikel nur deshalb aufgerufen haben, weil in der Überschrift die Schlagwörter “Superkomet” und “Rand der Galaxie” vorkommen.
Dieser Fehler, begangen in der Focus Onlineredaktion, legt dann auch ein grundlegendes Problem frei, das Florian kurz anreißt: Es ist ein Skandal, daß eine der ältesten Naturwissenschaften so wenig Raum in der Schule zuerkannt wird! Ist die Astromie zumindest in einigen wenigen Bundesländern wie z.B. Bayern noch im Physik- oder Erdkunde-Curriculum untergebrachter Schulstoff, so fehlen selbst diese marginalen Elemente in den meisten Bundesländern völlig.
Wenn man den Erfolg der Populärliteratur hinsichtlich schwarzer Löcher, Würmlöcher & Co betrachtet, dann scheint es von Seiten der Bevölkerung doch ein reges Interesse an der Astromie zu geben, auch wenn die o.g. Themen doch sehr theoretischer Natur sind. Deren Grundlage bilden aber die SRT und ART, die jedoch in ihren nicht-, bzw. minimalmathematischen Grundzügen in keinem Schulstoff zu finden sind. (Dabei beklagen nicht wenige Hochschullehrer, daß die Tensoralgebra nicht in der Sek II Bestandteil des Mathematikunterrichts ist. Dabei könnte deren Einführung zumindest in den Mathe Leistungskursen Einzug finden, ohne die Schüler zu groß zu überfordern.)
Astronomie als Schulfach gehört auf jede Agenda der Kultusminister, geschweige denn als relevante Tagesordnung auf ihrer turnusmäßigen Konferenzen!
Ich bin selbst ein Faulpelz und habe wenig zum Weltall gelernt, und wenig vermittelt bekommen.
Interesssant fände ich eine Faustregel oder Eselsbrücke, um den Fehler zu vermeiden. Auf Deinen Hinweis, dass es falsch sei, überlegte ich, was wohl falsch ist. Meine Überlegung war, dass das Sonnensystem für alles, was nicht Licht ist, extrem groß ist. Würde von dessen Rand was geflogen kommen, dauert das etwas. Dass aber was vom Rand der nächstgrößern Einheit kommt ist somit ausgeschlossen.
Gibt es vielleicht einen Science-Fiction-Trailer mit einem Spruch, den man sich merken kann, oder ein populäres Lied (“Das Weltall – unendliche Weiten …”)?
“Astronomie als Schulfach gehört auf jede Agenda der Kultusminister, geschweige denn als relevante Tagesordnung auf ihrer turnusmäßigen Konferenzen!”
Als zusätzliches Schulfach neben der Physik? Was für eine unrealistische, geradezu lächerliche Idee.
Wenn die Astronomie ein eigenes Fach wird, werden die Mediziner das für ihre Disziplin fordern. Das bisschen Summengleichung der Atmung, das da bisher im Unterricht untergebracht wird, wird dem Fach doch nicht gerecht. Wie viel Psychologie ist eigentlich bisher im Curriculum enthalten? Ganz sicher (aus der Sicht mancher Psychologen) zu wenig, also sofort ein Schulfach daraus machen! Was ist eigentlich mit der archäologischen Grundbildung? Wer weiß denn zum Beispiel aus dem Stehgreif, seit wann Mitteleuropa dauerhaft besiedelt ist, was in den Augen von Archäologen sicherlich mindestens genauso wichtig für das Verständnis des Platzes des Menschen in der Welt ist wie für Astronomen der Unterschied zwischen einen Sternensystem und einer Galaxie. Wir sind umgeben von Gebäuden, unsere Zivilisation würde buchstäblich in sich zusammen fallen ohne Statik, aber was lernt man darüber in der Schule? Nichts. Wir brauchen also mindestens Architektur als Schulfach. Warum wird eigentlich nichts über das deutsche Rechtssystem in der Schule gelehrt, zum Beispiel über das Vertragsrecht? Das ist doch zentral für den Menschen! Also: Jura in die Schule!
Als guter MINTler wüsste ich auch schon, wie wir das hinbekommen: Wir streichen Literatur, Sozialwissenschaft, Musik, Kunst, Politikwissenschaft aus den Lehrplänen. Diese Fächer stehen doch ohnehin unter dem Verdacht, dass sie eigentlich substanzlos sind und man dort nur lernt, wie man schlau redet.
Oder aber, aus etwas realistischerer und pragmatischerer Sicht: Es ist nicht möglich, alle Fachwissenschaften in erschöpfender Tiefe im Schulunterricht zu bearbeiten. Damit müssen sich Fachwissenschaftler abfinden, auch wenn es vielleicht schwer fällt, einzusehen, dass nicht jeder das jeweils eigene Fach für gleich wichtig hält.
Da muss doch mehr zu sehen sein, bei dem geringen Abstand!
Nö, genau so was habe ich erwartet. Bei der größten Annäherung war zudem bei Oppi und Curiosity noch Zwielicht. Der Komet hatte (berechnet) -6 m, heller als die Venus, aber verteilt über ein reisiges Areal am Himmel (die Koma ist dreimal so groß wie der Mars!) ist das sehr wenig (könnte in der Größenordnung der Helligkeit der Milchstraße liegen, müsste ich mal googeln). Spektakulär wären nur langbelichtete, nachgeführte Weitwinkelbilder geworden, die hat aber keine Sonde/Rover gemacht.
Vielleicht hat sich da jemand einen Witz gemacht. Aber im Grunde weiß man es nicht und das ist das Schlimme daran. Es ist eigentlich nur traurig, und gar nicht mehr zum lachen.
@Schotti123 und Florian
Astronomie als Schulfach würde den meisten vermutlich auch gefallen. Faszinierend finden wir sie schließlich alle. Außerdem muss sie ja nicht in allen Jahrgangsstufen auf dem Lehrplan stehen. Wäre vielleicht sogar eine Möglichkeit das Interesse an Mathematik und Physik zu wecken.
Eingeleitet wird der Artikel mit den folgenden Sätzen:
Bibeltreue Christen dementieren sie und amerikanische Schulen verbieten Bücher mit ihr – die Evolutionstheorie ist ein umstrittenes Thema unter Gläubigen und Wissenschaftlern. Natur hat jetzt zwei Aufsätze veröffentlicht, die die Urknall-Theorie erschüttern.
Ich glaube eher nicht, dass Herr Fischer diese Einleitung selbst verfasst hat …
Florian Freistetter promovierte am Institut für Astronomie der Universität Wien und hat danach an der Sternwarte der Universität Jena und dem Astronomischen Rechen-Institut in Heidelberg als Astronom gearbeitet. Zur Zeit lebt er in Baden bei Wien, bloggt über Wissenschaft, schreibt Bücher und ist Teil des Wissenschaftskabaretts Science Busters.
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