Sehr häufig sieht man Lachszuchtanlagen, große mit Netzen umschlossene Becken im freien Wasser. Mit dem Feldstecher kann man manchmal die brodelnden Fischleiber beim Fressen an der Oberfläche sehen.
Am Nachmittag, nach einem Stopp in Sandnessjøen passieren wir die Gebirgskette der 7 Schwestern.
Der nächste Stopp ist der malerische Ort Brønnøysund.
Die eigentliche Sehenswürdigkeit von Brønnøysund liegt außerhalb der Stadt, der Berg Torghatten, der Sage nach ein von einem Pfeil durchschossener Hut (siehe Link). Das Loch ist immerhin 35 m durchmessend und 160 m tief.
Leider zog es sich bald wieder zu und begann zu regnen. Kein Polarlicht heute.
Tag 5
Am folgenden Morgen nahmen wir noch einmal an einem Ausflug teil, im Schweinsgalopp durch Trondheim, zum Sonnenaufgang. Der schönste Anblick in der Stadt dürften die alten Speicherhäuser an der Nidelva sein.
Die Sonne lachte leider nur bis zum Mittag, dann zogen wieder graue Wolken und Schauer auf. Am Abend, auf halber Strecke zwischen Molde und Ålesund, gab es jedoch eine letzte Chance, sich vom Polarlicht zu verabschieden. Diesmal war das Meer ruhig, aber das Polarlichtoval lag schon ein gutes Stück weiter nördlich und die Aktivität war auch deutlich geringer als bei der Show zwei Tage zuvor. Es tat sich ein kleines Fenster in den Wolken nach Norden auf. In Deutschland hätten die Polarlichtfans trotzdem über den Anblick gejubelt, man konnte den blass aufgehellten Himmel leicht erkennen, wie immer farblos für das bloße Auge.
Das Fenster in den Wolken hielt nicht lange und so blieb die Ausbeute mager.
Tag 6
Am letzten Tag erreichten wir dann am frühen Nachmittag Bergen und ehe wir uns versahen saßen wir schon im Flieger nach Düsseldorf. Zum Glück kannte ich das wunderschöne Städtchen schon von einer früheren Reise. Im Hafen lag die neue Fram, das Expeditionsschiff der Hurtigruten, mit dem man nach Grönland, Spitzbergen oder gar in die Antarktis fahren kann.
Fazit
Ich weiß nicht, ob es wirklich die schönste Seereise der Welt ist, vielleicht bei durchgehendem Sonnenschein, den man im Herbst nicht erwarten kann. Außerdem erlauben die kurzen Stopps kaum Erkundungen, man sieht definitiv mehr auf einer Autorundreise oder einer regulären Kreuzfahrt, die auch mal einen Tag an Ort und Stelle bleibt. Und mit meinen 50 Lenzen war ich unter den jüngsten, abgesehen vom stets freundlichen Personal. Aber das Schiff bringt einen todsicher zum Polarlicht und Herbst oder Frühjahr ist die beste Zeit. Ich würde gerne noch einmal zurückkommen zu den Lofoten oder nach Tromsø, dann aber mit Auto oder Flugzeug und festem Boden unter den Füßen, damit die Aufnahmen mit weniger ISO länger belichtet werden können und trotzdem scharf werden. Aber wir sind auf jeden Fall sehr gut verpflegt worden, und im Sessel die Landschaft an sich vorbeiziehen lassen, das hat auch was. Unbedingt für die Rente mit einplanen :-).
Zur Bildverarbeitung
So, wie macht man aus krummen Strichspuren halbwegs ordentliche Sterne? Ich habe dazu das kostenlose astronomische Bildbearbeitungsprogramm Fitswork benutzt (oh, wird just seit diesem Monat nicht mehr gepflegt, schade), sowie den Feinschliff mit Photoshop CS2 durchgeführt.
Fitswork bietet eine Funktion zum Rückrechnen von Strichspuren an, aber die funktioniert nur in der Horizontalen und eben nur bei geraden, parallelen Strichspuren. Stattdessen nutzte ich die Schärfen-Funktion Entfalten (Deconvolution), die kann man nämlich mit einer Punkt-Spreiz-Funktion füttern, also dem verzerrten Bild einer abgebildeten Punktquelle, und sie rechnet ein derart verzerrtes Bild dann wieder auf einen Punkt zurück. Dazu gibt man ihr als Input das Bild eines verzerrten Sterns. Dabei kommt nun aber in den seltensten Fällen ein perfekt runder Stern heraus (man findet z.B. nicht den einen Stern, der für das ganze Bild funktioniert, sondern muss sich einen Kompromiss suchen; außerdem denke ich, dass die Funktion nur dann perfekt funktioniert, wenn das PSF-Bild punktsymmetrisch ist). Der größte Teil des Lichts wird zwar im zentralen Scheibchen gesammelt, aber es bleiben gerade bei hellen Sternen noch „Schwänzchen” übrig, die das Ergebnis kaum schöner aussehen lassen, als das Original. Außerdem wird der Hintergrund noch körniger als er vorher schon war. Aber es werden nicht nur die Sterne entfaltet, sondern das Bild insgesamt, die Verwacklung wird also insgesamt stark reduziert.
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